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19. Dezember 2024
Diese Aktien könnten 2025 gut performen
Diese Aktien könnten 2025 gut performen

Diese Aktien könnten 2025 gut performen

Das Analysehaus Morningstar wagt vor dem Jahreswechsel einen Blick in die Zukunft – im Konkreten darauf, wie deutsche Aktien im nächsten Jahr laufen könnten. Die Prognose fällt durchaus positiv aus, und das trotz eher bescheidener konjunktureller Aussichten.

Es steht derzeit nicht gerade schlecht um den Dax. Ende November begann er seine Wanderung nach oben und knackte nur wenige Tage später erstmals die 20.000 Punkte. Einen heftigen Dämpfer gab es seitdem nicht. Alles in Allem war das Aktienjahr in Deutschland „grundsolide“, so schreibt es das Analysehaus Morningstar in einem aktuellen Artikel. Und auch aufs neue Jahr stünden die Weichen demnach auf Gewinn – trotz aller Negativnachrichten rund um Geopolitik, Regierungskrisen, Konjunkturschwächen und möglichen US-Zöllen.

Morningstar wagt einen Blick in die Kristallkugel und hat diverse Daten und Expertenmeinungen zusammengetragen, um herauszufinden, wie es mit dem deutschen Aktienmarkt im kommenden Jahr weitergeht. Fazit: Man darf vorsichtig optimistisch sein.

Weitere Aufschläge bei deutschen Aktien

Zunächst seien europäische und deutsche Aktien derzeit günstig bewertet. Europa und insbesondere das Vereinigte Königreich sei laut Morningstar 2025 Outlook die attraktivste Region der entwickelten Märkte weltweit und das steigende Bruttoinlandsprodukt, die sinkende Inflation und die niedrigeren Zinssätze würden dem noch gehörig makroökonomischen Rückenwind verleihen.

Sören Hettler, Leiter Anlagestrategie und Privatkunden bei der DZ Bank, erläutert, dass die Gewinnerwartungen der Großunternehmen trotz durchwachsender Konjunkturaussichten ordentlich seien. Erwartungen der DZ Bank für Ende 2025 an den Dax: 21.500 Punkte.

Aktienkurse und Konjunktur

Daraus könnte man ableiten, wie es bspw. auch Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte bei der Deka zu tun scheint, dass der Ausblick des Dax auch in Zukunft „losgelöst von der deutschen Volkswirtschaft zu betrachten“ sei. Gut bestellt sei es um die deutsche Wirtschaft nicht. Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater findet, dass der Standort Deutschland ein „Sanierungsfall“ sei und vor immensen Herausforderungen stehe, gefördert auch durch die Wiederwahl Donald Trumps, wie Morningstar Kater erläutert.

Auswirkungen der Trump-Wahl

Es dürfte zwar einige protektionistische Maßnahmen der Trump-Präsidentschaft geben, die die europäische Wirtschaft ausbremsen, doch Morningstar sieht auch einige Aspekte, von denen deutsche Unternehmen profitieren dürften. Sören Hettler von der DZ Bank schreibt in seinem Kapitalmarktausblick, dass Dax-Konzerne rund 30% ihrer Umsätze in den USA machen und von niedrigeren Steuern profitieren könnten. Darüber hinaus könnten europäische Unternehmen „Nutznießer“ sein, wenn sich chinesische Produkte noch deutlich stärker verteuern und dadurch Marktanteile an Konkurrenten aus der Europäischen Union übergehen. Allen voran dürften hier traditionelle Energie- und Finanztitel sowie der Rüstungssektor profitieren, denen die erwartete Deregulierung zugutekommt.

Diese Aktien haben 2025 Potenzial

Bei den europäischen Autotiteln sind die Morningstar-Analysten „durchaus positiv“ gestimmt. Zwar habe sich durch den Zustrom chinesischer Elektrofahrzeuge, einen schwachen chinesischen Verbrauchermarkt und mögliche Zölle auf Exporte in die USA ein „perfekter Sturm“ über den Autoherstellern zusammengebraut. Es gebe jedoch enorme Preisnachlässe bei vielen der großen europäischen Marken. Außerdem seien die Morningstar-Analysten der Meinung, dass es „bei so viel Negativität nicht viele gute Nachrichten braucht, um die Aktienkurse in eine positive Richtung zu bewegen“.

Auch die Unternehmen im Gesundheitswesen wie Bayer, Siemens Healthineers und Fresenius sind derzeit allesamt unterbewertet und hätten viel Luft nach oben, so Morningstar.

Bei den Finanzdienstleistern hätten bereits viele Banken und Versicherer von den gefallenen Zinsen profitieren können, doch die DWS und die Allianz seien noch unterbewertet und würden demnach noch Potenzial aufweisen.

Im Bereich „Versorger“ gab es starke Unsicherheiten durch den Wahlsieg Donald Trumps, auch wegen Trumps harter Haltung gegen Offshore-Wind. Die beiden Dax-notierten Versorger RWE und E.ON ließen hiernach Federn, was laut Morningstar jedoch eine übermäßige Reaktion gewesen sei. Gerade für RWE könne es bald wieder deutlich nach oben gehen.

Ebenfalls starkes Potenzial hat Morningstar zufolge Rheinmetall. Angesichts des Ukraine-Kriegs plant Europa steigende Ausgaben im Bereich Verteidigung und der Düsseldorfer Rüstungskonzern dürfte so stark davon profitieren wie kein anderes europäisches Unternehmen. „Als einziger vollständig vertikal integrierter Munitionshersteller profitiert Rheinmetall von niedrigeren Kosten, höherer Effizienz und schnelleren Kapazitätsanläufen (ein Jahr gegenüber zwei Jahren bei Wettbewerbern) und sichert sich so langfristige Verträge, die durch dringende Nachfrage angeheizt werden“, schreibt Morningstar-Analystin Loredana Muharremi in ihrer Research Note. (mki)

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