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14. November 2024
Deutsche Fondsbranche erreicht Rekordvermögen
Deutsche Fondsbranche erreicht Rekordvermögen

Deutsche Fondsbranche erreicht Rekordvermögen

Der Fondsverband BVI hat für die ersten drei Quartale 2024 ein Wachstum von 6% verkündet – und das verwaltete Vermögen hat ein Rekordniveau von rund 4,4 Bio. Euro erreicht. Der Großteil entfällt auf Spezialfonds, für institutionelle Anleger, aber auch offene Publikumsfonds müssen sich nicht verstecken.

Die Fondsbranche verwaltet für Anleger in Deutschland ein Rekordvermögen von 4,413 Bio. Euro. Das meldet der Fondsverband BVI. Es handelt sich dabei um einen Zuwachs von über 6% seit Jahresanfang (4,149 Bio. Euro). Der Großteil entfällt mit 2,183 Bio. Euro auf offene Spezialfonds für institutionelle Anleger. Dazu gehören vor allem Altersvorsorgeeinrichtungen (768 Mrd. Euro) und Versicherer (536 Mrd. Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1,524 Bio. Euro, in Mandaten 645 Mrd. Euro und in geschlossenen Fonds 61 Mrd. Euro.

Aktienfonds an der Spitze

Nicht nur die Fondsbranche im Ganzen, sondern auch Aktienfonds für sich können ein Rekordvolumen verzeichnen. Diese liegen nämlich in der Kategorie der Publikumsfonds mit einem Volumen 709 Mrd. Euro deutlich vorne. In den letzten zehn Jahren (30.09.2014: 278 Mrd. Euro) ist ihr Bestand im Schnitt um 9,8% p. a. gestiegen. Es folgen Mischfonds mit 359 Mrd. Euro. Der Anteil aktienbetonter Mischfonds ist seit September 2014 von 24% auf 34% gestiegen, der Anteil ausgewogener Produkte von 52% auf 42% gesunken. Anleihebetonte Mischfonds machen unverändert 23% aus. Rentenfonds verwalten 236 Mrd. Euro; mit 72 Mrd. Euro sind Fonds, die in Anleihen mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Jahren investieren (Kurzläufer-Rentenfonds), die volumengrößte Gruppe. Das Nettovermögen der Immobilienfonds beträgt 125 Mrd. Euro. Auf Geldmarktfonds entfallen 51 Mrd. Euro.

Deutsche Fondsbranche erreicht Rekordvermögen

In den ersten neun Monaten flossen der Branche netto 21,3 Mrd. Euro neue Gelder zu. 20,6 Mrd. Euro davon entfallen auf offene Publikumsfonds, die im Vorjahreszeitraum 14,0 Mrd. Euro erhielten. Die höheren Zuflüsse erklären sich vor allem aus dem starken Neugeschäft der Rentenfonds, so der BVI. Diesen flossen bis Ende September 2024 insgesamt 19,4 Mrd. Euro zu; allein Kurzläufer-Rentenfonds erhielten 13,8 Mrd. Euro. Zuletzt flossen Rentenfonds im Vergleichszeitraum 2012 mit 20,5 Mrd. Euro mehr zu. Die Zuflüsse bei Aktienfonds betrugen bis Ende September netto 7,9 Mrd. Euro, Aktien-ETFs 13,3 Mrd. Euro. Abflüsse müssten dagegen aktiv gemanagte Fonds hinnehmen, und zwar in Höhe von 5,4 Mrd. Euro. Geldmarktfonds verzeichneten 4,3 Mrd. Euro neue Mittel. Die Rückflüsse aus Mischfonds bezifferten sich auf 8,5 Mrd. Euro. Aus Immobilienfonds flossen 4,0 Mrd. Euro ab. Knapp die Hälfte davon entfällt auf das dritte Quartal. Anleger, die ihre Immobilienfonds nach dem 21.07.2013 gekauft haben, mussten vor der Rückgabe eine zwölfmonatige Kündigungsfrist einhalten.

So lief es bei den Spezialfonds

Das Neugeschäft offener Spezialfonds ist bislang deutlich geringer ausgefallen als in den Vorjahreszeiträumen. Während sie von Anfang Januar bis Ende September 2024 netto 13,3 Mrd. Euro erhielten, waren die Zuflüsse im Vorjahreszeitraum mit 25,9 Mrd. Euro fast doppelt so hoch. In den ersten neun Monaten 2022 flossen Spezialfonds sogar 51,7 Mrd. Euro zu. Ein Grund für den Rückgang im Neugeschäft dürfte laut BVI die Rückkehr der Zinsen sein. Denn in der Phase sinkender Zinsen und während der Nullzinsphase haben z. B. viele Versicherer aus dem Direktbestand festverzinsliche Wertpapiere mit langen Laufzeiten verkauft. Mit einem Teil der realisierten Kursgewinne haben sie den Aufbau der sogenannten Zinszusatzreserve zur Bildung von Rückstellung für Garantiezusagen finanziert. Den restlichen Betrag aus ihrem Wertpapierverkauf haben sie offenbar überwiegend in Spezialfonds angelegt. Durch die Rückkehr der Zinsen im Jahr 2022 ist dieser Effekt dem BVI zufolge entfallen, und viele Versicherer halten ihre Restbestände festverzinslicher Wertpapiere bis zur Fälligkeit im Depot. Bei anderen Anlegergruppen von Spezialfonds wie z. B. Altersvorsorgeeinrichtungen dürfte ein gestiegener Kapitalbedarf, z. B. für Auszahlungen an den gestiegenen Anteil von Rentnern, ein Grund für die Zurückhaltung bei Neuanlagen sein. (mki)

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