AssCompact suche
Home
Investment
17. Dezember 2024
Deutsche blicken für 2025 optimistischer auf ihre Finanzen
Deutsche blicken für 2025 optimistischer auf ihre Finanzen

Deutsche blicken für 2025 optimistischer auf ihre Finanzen

Das Stimmungsbarometer der Postbank fragt die Deutschen jährlich nach ihrer Gefühlslage bei ihren Finanzen. Und es gibt erfreuliche Nachrichten: Zum ersten Mal seit 2021 blicken die Umfrageteilnehmer wieder mehrheitlich optimistisch aufs nächste Jahr. Doch ein paar Unsicherheitsfaktoren bleiben.

Auch wenn derzeit die Risiken für die Konjunktur im Euroraum und besonders für Deutschland durchaus Anlass zur Sorge bieten, sind knapp 48% der Bundesbürger optimistisch, dass sich ihre finanzielle Situation – also Einkommen, Ersparnisse, Geldanlage und Ausgaben – im kommenden Jahr positiv entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt das Stimmungsbarometer der Postbank. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Umfrage, die regelmäßig am Ende des Jahres durchgeführt wird.

Pessimismus der letzten Jahre

Die Stimmung der Deutschen hinsichtlich ihrer Finanzen hatte sich in den vergangenen Jahren eingetrübt. Ende 2021 waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Anfang 2020 ausgebrochenen Corona-Pandemie in der breiten Bevölkerung deutlich spürbar. 2021 war auch das erste Jahr, in dem die Umfrageteilnehmer ihre Lage nicht mehrheitlich optimistisch eingeschätzt hatten, was sich 2022 und 2023 auch fortsetzte – mit dem Tiefpunkt 2022 durch den Beginn des Ukraine-Kriegs und die damit zusammenhängende enorm gestiegene Inflation.

Dieses Jahr sehen die Prozentzahlen wieder freundlicher aus: 48% blicken optimistisch auf ihre Finanzen, 39% pessimistisch und 13% gaben als Antwort „weder noch“ an. Einer der Hauptgründe für die bessere Stimmung dürften laut Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Postbank, die wieder steigenden Realeinkommen sein. Die hohe Sparquote sei jedoch ein Hinweis darauf, dass die Verunsicherung immer noch groß sei. Diese Sparquote lag im ersten Halbjahr 2024 bei 11,1% und damit einen Prozentpunkt über dem Niveau des Vorjahres. Ein Grund für die wachsende Sparbereitschaft sei, so Stephan, die erhöhte Vorsicht der Verbraucher – auch mit Blick auf die schwache Konjunktur und die Unsicherheit am Arbeitsmarkt. Und auch die gestiegenen Zinsen würden zum Sparen animieren.

Kein Optimismus in der unteren Einkommensschicht

Die Gesamtbevölkerung blickt zwar immer zuversichtlicher in die Zukunft, heißt es von der Postbank, doch in den unteren Einkommensgruppen bessert sich die Stimmung noch nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall. 2023 waren knapp 35% der Befragten mit einem Einkommen unter 2.500 Euro mit Blick auf ihre Finanzen zuversichtlich, aktuell sind es hingegen nur knapp 33%. Im Vergleich dazu stieg der Anteil der Optimisten unter den Menschen mit höherem Einkommen von knapp 53% im Vorjahr auf aktuell knapp 61%.

Politik sorgt für Unsicherheit

Ein Faktor, der bei den Verbrauchern für viel Unsicherheit sorgt, ist der Bruch der Ampel-Koalition und die anberaumten Neuwahlen. 41% der Deutschen könnten nicht einschätzen, wie sich diese Situation auf ihre Finanzen auswirken würden. Jeder Vierte (25%) meint, dass seine Einkünfte, Ersparnisse und Geldanlagen davon unberührt bleiben. Jeder Fünfte (19%) geht von einem negativen Einfluss aus, nur jeder Achte (12%) von einem positiven.

Und auch die Wiederwahl Donald Trumps sorgt laut Postbank für Ungewissheit mit Blick auf die Geldangelegenheiten der Verbraucher. Gut jeder dritte Deutsche (38%) könne nicht einschätzen, wie sich der Ausgang der US-Wahl auf seine finanzielle Situation auswirken wird. Jeder Dritte (32%) glaubt, dass er keine Auswirkungen auf seine Finanzen spüren wird, jeder Fünfte (18%) befürchtet eine Verschlechterung und jeder Elfte (9%) hofft auf eine Verbesserung. (mki)

Bild: © Weerapat – stock.adobe.com