2014 war nicht das Jahr des Goldes. Nach Ansicht von Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, wird sich daran im kommenden Jahr nichts ändern. Er prognostiziert für das Edelmetall ein Preisniveau von 1.150 US-Dollar. Damit müssten sich Goldinvestoren auf leichte Verluste einstellen. „Gold dürfte weiter an Attraktivität verlieren“, so Stephan. Auch insgesamt schätzt die Deutsche Bank die Aussichten für Rohstoffe eher verhalten ein. Für die Anleihemärkten hat die Bank ebenfalls nur wenig Hoffnung. „Chancen am Rentenmarkt solle man nicht vor der eigenen Haustür suchen“, erklärt Stephan und sieht allenfalls in US-Unternehmensanleihen guter Bonität oder auch Schwellenländeranleihen attraktive Chancen – sofern die dafür notwendige Risikobereitschaft vorhanden ist.
„Aktien sind unverzichtbar“
Deutlich besser schätzt Stephan die Aussichten für die Aktienmärkte ein. Für ihn gilt bei der Vermögensanlage auch 2015: Nur wer bereit ist, ins Risiko zu gehen, kann im andauernden Niedrigzinsumfeld positive Realrenditen erzielen. Für eine erfolgreiche Geldanlage seien Aktien unverzichtbar. Zwar würden die Kurse 2015 wahrscheinlich noch stärker schwanken. Vielen Unternehmen geht es laut der Deutschen Bank aber sehr ordentlich. Vor allem ausgewählte US-Titel seien aussichtsreich. Zwar sind nach Ansicht von Stephan Aktien aus den USA keine Schnäppchen mehr. Doch während die Gewinne amerikanischer und deutscher Unternehmen Rekorde erreichen, liegen europäische Aktien noch unter dem Gewinntrend. „Europa besitzt 2015 durchaus Überraschungspotenzial – allerdings nach oben und nach unten. Daher bleiben US-Aktien für mich erste Wahl“, folgert Stephan.
DAX mit Luft bis 11.500 Punkten
In Europa zählt Stephan Deutschland zu den aussichtsreicheren Märkten. Dank sinkendem Eurokurs und steigendem Weltwirtschaftswachstum sind für den Chef-Anlagestrategen der Deutschen Bank die Dax-Werte eine aussichtsreiche Kategorie. Das belegt unter anderem das Kursziel für Ende 2015 von 11.500 Punkten. Im Vergleich zum aktuellen Kurs des deutschen Leitindex bedeutet das schließlich eine jährliche Rendite im zweistelligen Prozentbereich – und damit das Vielfache von Sparbuch, Festgeld oder den Zinsen von Bundesanleihen. (mh)
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