Kryptowährungen scheinen zunehmend mehr Legitimation zu erfahren. Erst im Februar wurden in den USA Bitcoin-ETFs zugelassen, nachdem derartige Produkte mehrmals blockiert worden waren. Jetzt hat auch die Deutsche Börse, Herausgeber des Deutschen Aktienindex (Dax), eine Plattform für Krypto-Investments gestartet.
Krypto-Plattform DBDX der Deutschen Börse
Die Krypto-Plattform nennt sich Deutsche Börse Digital Exchange (DBDX) und ist an institutionelle Kunden gerichtet. Damit bietet die Deutsche Börse eine vollständig regulierte Plattform und ein „sicheres Ökosystem“ für Handel, Abwicklung und Verwahrung von Krypto-Assets, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Dabei werde die bestehende Anbindung der Marktteilnehmer genutzt. Institutionelle Kunden wie Versicherer, Vermögensverwalter oder Banken können über die Plattform somit auch die beliebtesten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum erwerben.
Die Deutsche Börse schließe nach eigener Aussage mit dem neuen Angebot eine Marktlücke und rücke gleichzeitig ins Zentrum des wachsenden institutionellen Marktes für digitale Vermögenswerte. Carlo Kölzer, Head of FX & Digital Assets bei der Deutschen Börse, betont, dass das Unternehmen institutionellen Kunden in Europa vertrauenswürdige Märkte für Krypto-Assets bieten, die sich durch Transparenz und Sicherheit auszeichnen und in denen die Abläufe den regulatorischen Erfordernissen entsprechen. Dadurch werde die Integrität und Sicherheit des gesamten Marktes gestärkt.
Crypto Finance im Boot.
Der Handel an der DBDX läuft im ersten Schritt über eine Preisanfragefunktionalität, später werde auch multilateraler Handel möglich sein. Den Handelsplatz betreibt die Deutsche Börse, die Abwicklung und die Verwahrung der Geschäfte übernimmt der Deutschland-Zweig der Crypto Finance GmbH, die seit 2021 zur Gruppe Deutsche Börse gehört. Laut Kölzer nehme Crypto Finance hier eine Schlüsselrolle in der Wertschöpfungskette ein.
Der Launch von DBDX ist ein erster Schritt hin zu dem in der Strategie Horizon 2026 formulierten Ziel der Deutschen Börse, „eine führende Rolle bei der Digitalisierung von Asset-Klassen einzunehmen“, so Kölzer. Die Deutsche Börse hatte Ende 2023 als Teil ihrer Strategie Horizon 2026 das Ziel bekräftigt, eine regulierte Plattform für digitale Vermögenswerte aufzubauen. Im Februar hatte die BaFin der Crypto Finance (Deutschland) GmbH vier Lizenzen gewährt, die u. a. den regulierten Handel mit digitalen Vermögenswerten sowie Abwicklungs- und Verwahrleistungen umfassen. Diese Lizenzen zählten zu der Voraussetzung für den Start der Plattform, die bereits eine Lizenz als Multilateral Trading Facility erhalten hatte. (mki)
Bild: © GreenOptix – stock.adobe.com
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