Potenziell attraktives Risiko-Ertrag-Profil
Hochverzinsliche Anleihen werden von vielen Anlegern allgemein als riskante Anlageklasse angesehen. Das Risiko einer Anlageklasse lässt sich an den Schwankungen ihrer jeweiligen Wertentwicklung messen. Mittel- bis langfristig ist die Volatilität am High-Yield-Markt geringer als bei Aktien. Ein Grund dafür ist, dass die High-Yield-Anleihen eines Unternehmens in der Kapitalstruktur Vorrang vor dem Eigenkapital haben. Hochverzinsliche Anleihen haben auch tendenziell kürzere Laufzeiten und sind daher einem geringeren Zinsänderungsrisiko ausgesetzt als Investment-Grade-Anleihen. Angesichts der höheren Renditen und der kürzeren Duration bieten Euro-High-Yield-Anleihen unserer Analyse zufolge einen wesentlich größeren Puffer gegen steigende Renditen als Staatsanleihen oder auch Unternehmensanleihen guter Bonität.
Grafik: Volatilität von Aktien und Hochzinsanleihen im Vergleich
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für zukünftige Erträge.
Geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen
Eine weitere wichtige Frage ist, ob die Beimischung einer Anlageklasse die Diversifizierung des Portfolios verbessert. Hierzu müssen Anleger die jeweilige Korrelation mit anderen Anlageklassen analysieren, d. h. ob sie sich mehr oder weniger im Gleichlauf entwickeln. Hochzinsanleihen korrelieren in geringerem Maße mit Aktien, und die Korrelation mit Staatsanleihen liegt sogar bei nahezu null. Dies liegt daran, dass die Rendite einer Hochzinsanleihe im Wesentlichen durch die Risikoprämie bestimmt wird, die von der Fähigkeit des Unternehmens abhängt, seine Schulden zu bedienen, und nicht sehr empfindlich auf Zinserhöhungen reagiert. Daher trägt eine Beimischung von Hochzinsanleihen zur Diversifizierung eines Multi-Asset-Portfolios bei.
Integration von Hochzinsanleihen ins Portfolio
Wie Aktien, Staatsanleihen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen sind Hochzinsanleihen daher eine wichtige Anlageklasse für Anleger. Diese sollten jedoch beachten, dass Investitionen in Hochzinsanleihen das Risiko eines Kapitalverlusts mit sich bringen. Für den Anlageerfolg ist daher ein stringenter Investmentansatz entscheidend, der auf den folgenden Säulen beruht:
- Fundamentale Kreditanalyse zur Bewertung der Qualität eines Unternehmens und seiner Fähigkeit, Schulden zu bedienen und zurückzuzahlen
- Ein gut diversifiziertes Portfolio mit mehr als hundert Emittenten aus verschiedenen Wirtschaftszweigen
- Eine rigorose Verkaufsdisziplin, um die Qualität eines Portfolios aufrechtzuerhalten und jede Verschlechterung bei der Qualität ausgewählter Unternehmen zu antizipieren
„Buy & Maintain“
Potenziell attraktiv ist der Markt für spekulative Hochzinsanleihen auch in Form von Laufzeitstrategien, die gegenüber einer Direktanlage in Anleihen zwei Vorzüge bieten: eine gute Kalkulierbarkeit der zu erwartenden Endfälligkeitsrendite und eine diversifizierte Auswahl an Titeln im Portfolio. Das ermöglicht es Anlegern, das Verhalten einer Anleihe nachzubilden und gleichzeitig von einem hohen Maß an Diversifizierung sowie von den Ressourcen der Verwaltungsgesellschaft zu profitieren, um im Rahmen einer „Buy and Maintain“-Strategie Qualitätsemittenten auszuwählen und die Positionen anzupassen, wenn sich die Lage eines oder mehrerer Unternehmen verschlechtert.
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 03/2023, S. 54 f., und in unserem ePaper.
Bild: © vegefox.com – stock.adobe.com; Grafik: © BofA, ODDO BHF AM GmbH, per 12/2022
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