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11. Februar 2025
BVI veröffentlicht Jahresbilanz zum Fondsjahr 2024
BVI veröffentlicht Jahresbilanz zum Fondsjahr 2024

BVI veröffentlicht Jahresbilanz zum Fondsjahr 2024

Der Fondsverband BVI hat seine Jahresbilanz zum Fondsjahr 2024 veröffentlicht. Das Jahr war angesichts diverser geopolitischer und wirtschaftlicher Umstände herausfordernd, dennoch verwaltet die Branche ein Rekordvermögen.

Matthias Liermann, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, blickt in der aktuellen Jahresbilanz des Verbands zum Fondsjahr 2024 zurück mit den Worten: „2024 war ein herausforderndes Fondsjahr. Geopolitische Spannungen, Höchststände an den Börsen trotz wirtschaftlicher Unsicherheit und erste Zinssenkungen bestimmten das Jahr.“ Und dennoch erzielte die Branche mit 60 Mrd. Euro in Fonds und Mandaten ein respektables Neugeschäft und verwaltete Ende 2024 ein Rekordvermögen von rund 4,5 Bio. Euro, so Liermann.

Somit bestätige der deutsche Fondsmarkt „erneut“ seine Spitzenposition in Europa. Deutschland sei nach Angaben der EZB, auf die sich der BVI in seiner Mitteilung bezieht, mit einem Anteil von 27% der größte Fondsmarkt. Und auch beim Wachstum sei Deutschland führend. Nach EZB-Angaben sei das Fondsvermögen von privaten und institutionellen Anlegern hierzulande innerhalb der letzten zehn Jahre im Schnitt um 8,2% pro Jahr und damit deutlich stärker als zum Beispiel in Italien (6,9% pro Jahr) oder Frankreich (4,4% pro Jahr) gewachsen.

So ist das verwaltete Vermögen aufgeteilt

Beim verwalteten Vermögen von insgesamt 4,472 Bio. Euro sind offene Spezialfonds mit 2,183 Bio. Euro die größte Gruppe, meldet der BVI. Davon entfallen insgesamt knapp 60% auf Altersvorsorgeeinrichtungen (774 Mrd. Euro) und Versicherer (526 Mrd. Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten Fondsgesellschaften 1,564 Mrd. Euro. In Mandaten liegen 663 Mrd. Euro und in geschlossenen Fonds 62 Mrd. Euro.

So verteilte sich das Neugeschäft

Beim Neugeschäft von offenen Publikumsfonds gab es 2024 wieder deutlich höhere Zuflüsse. 2023 waren 12,9 Mrd. Euro zu- und 2022 sogar 3,4 Mrd. Euro abgeflossen. 2024 konnte man Zuflüsse in Höhe von 36,2 Mrd. Euro verbuchen. Die Zuflüsse sind nach Angaben der Bundesbank vor allem auf das im Jahresverlauf zunehmende Interesse von Privatanlegern an Fonds zurückzuführen. Die steigende Zahl von Fondssparplänen mit ETFs. Und aktiv gemanagten Fonds sorgt laut BVI für einen steten Zufluss.

Die Absatzliste der Publikumsfonds führen Rentenfonds mit 27,4 Mrd. Euro an, was der höchste Wert seit 2012 ist, als ihnen 33 Mrd. Euro zugeflossen waren. 2024 prägten Fonds, die in Anleihen mit kurzer Laufzeit (bis zu drei Jahren) investieren, das Bild. Ihnen flossen 19,4 Mrd. Euro zu. Unabhängig vom Anlageschwerpunkt erhielten Renten-ETFs 9,4 Mrd. Euro. Insgesamt verwalteten Rentenfonds 244 Mrd. Euro per 31.12.2024. Das sind 36 Mrd. Euro mehr als zu Jahresbeginn (208 Mrd. Euro)

Aktienfonds erhielten netto 14,7 Mrd. Euro neue Gelder. Während aus aktiv gemanagten Fonds 7,5 Mrd. Euro abflossen, verzeichneten Aktien-ETFs Zuflüsse von 22,2 Mrd. Euro. Die Situation in Deutschland ist dem BVI zufolge ein Spiegelbild der Entwicklung in Europa und weltweit, wo der ETF-Absatz Höchststände erreichte. Anleger setzen verstärkt auf passive Fonds, um die Entwicklung des jeweiligen Index nachzubilden. Darüber hinaus greifen Berater in der Vermögensverwaltung zunehmend auf ETFs zurück. Aktienfonds sind mit einem Anteil von 47% die volumengrößte Gruppe der Publikumsfonds. Sie verwalten 736 Mrd. Euro. Ihr Vermögen ist im Jahr 2024 um 18% gestiegen.

Bei den Mischfonds setzten sich mit 9,7 Mrd. Euro die Abflüsse aus dem Vorjahr fort (2023 waren es noch 15,5 Mrd. Euro an Abflüssen). Hier seien laut BVI viele auf aktiv oder passiv gemanagte Aktienfonds umgestiegen. Außerdem hätten zinsorientierte Sparer ihre Anlagen zum Beispiel in Rentenfonds oder Tagesgeld umgeschichtet. Weiterhin flossen aus Immobilienfonds 5,9 Mrd. Euro ab, und bei offenen Spezialfonds gab es Zuflüsse von 33,6 Mrd. Euro, was dem „geringen Niveau“ des Vorjahres entspricht (33,7 Mrd. Euro). (mki)