Wie ging es weiter?
Wir hatten die „klassische“ Zweiteilung in unserem Unternehmen vorgenommen. Günther Bauer war aufgrund einer hohen Affinität für EDV und IT der Mann und Organisator für den Innendienst. Meine Stärken lagen mehr in der Beratung, im Verkauf und in der Kommunikation. Daher war ich für den Vertriebsaufbau zuständig.
Die Verwaltungssoftware war damals auch schon ein riesiges Thema. Wir haben drei oder vier Anbieter ausprobiert, bis wir dann den richtigen gefunden haben. 1991 haben wir uns vertrieblich vergrößert und eröffneten eine Geschäftsstelle in der Nähe von Chemnitz. 1996 ist Mario Kozuch, damals ein Bezirksdirektor aus dem Maklerbereich, mit dem wir schon lange Jahre zusammengearbeitet hatten, an uns herangetreten. Er hat den Vorschlag gemacht, ein Maklerunternehmen aus Straubing zu kaufen, dessen Geschäftsführer in den Ruhestand gehen wollte. Und so kam Mario Kozuch als dritter Partner ins Spiel. Das war rückblickend betrachtet der entscheidende Schritt in eine neue Dimension.
Wir firmierten in die Deutsche Versicherungsmakler GmbH um, um mit einem starken Namen im Markt wahrgenommen zu werden.
Mit einer für uns damals erheblichen Investition von 1 Mio. DM erwarben wir dieses Unternehmen. Leider stimmten die Zahlen und Fakten nicht ganz so, wie sie uns der Verkäufer dargestellt hatte, was sich in der Retrospektive zu einem erheblichen Risiko entwickelte. Unsere Kalkulationsgrundlagen hatten sich damit verschoben, doch wir haben es mit viel „Schweiß und Blut“ gestemmt. Heute ist die Niederlassung Straubing eine der tragenden Säulen unseres Unternehmens – rund ein Drittel des gesamten Volumens wird dort betreut. Durch viel Vertrieb und den einen oder anderen Bestandskauf hat sich im Laufe der Jahre das gesamte Unternehmen von ehemals 200 Kunden auf aktuell ca. 15.000 Mandaten weiterentwickelt.
Ein großer Meilenstein war dabei auch die Zertifizierung unseres Hauses nach DIN EN ISO 9001 vor etwas über zehn Jahren. Auf diese Zertifizierung als einer der ersten Makler in Deutschland sind wir noch heute mit all ihren Facetten sehr stolz.
Wie würden Sie heute Ihr Unternehmen beschreiben?
Wir sind ein mittelständischer Versicherungsmakler mit Schwerpunkt auf Gewerbebetrieben. Etwa 70% unserer Dienstleistung erfolgen im gewerblichen Sach-, Haftpflicht- und Kfz-Geschäft. Im Spezialbereich bAV sind wir seit rund 15 Jahren stark engagiert. Dort haben wir uns mit einem Expertenteam, allen voran mit unserem Gesellschafter Mario Kozuch, aufgestellt und im Jahr 2007 eine zusätzliche Unternehmung gegründet, die GPZ Gesellschaft für Pensionszusagen mbH. Dort arbeiten wir unter anderem auf reiner Honorarbasis nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz und sind als Rentenberater zugelassen.
Sie sagen, Sie haben zu Beginn mehrere MVPs ausprobiert. Wie würden Sie heute den Digitalisierungsgrad Ihres Unternehmens beschreiben?
Nach eigener Einschätzung befinden wir uns da im oberen Drittel. Unser MVP bietet hier sehr viele Möglichkeiten. Wir fingen auch schon vor rund zehn Jahren an, möglichst papierfrei zu arbeiten. In unseren Beratungsprozessen sind wir nahezu komplett medienbruchfrei mit digitaler Unterschrift. Wir haben zudem diverse Schnittstellen für Schadenmeldungen oder andere Formulare zu unseren Kunden und zu Dienstleistern. Es ist sicher noch Luft nach oben, aber ich glaube, dass wir dort schon gut aufgestellt sind.
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