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23. Juni 2021
30 Jahre DVM: „Wir sind bereit für alle Veränderungen“

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30 Jahre DVM: „Wir sind bereit für alle Veränderungen“

Wie soll es mit dem Unternehmen ansonsten weitergehen? Denken Sie an Zukäufe?

Wir sind grundsätzlich immer an Zukäufen interessiert, wenn wir der Meinung sind, dass das kapazitätsmäßig machbar ist und wirtschaftlich sinnvoll. Und natürlich, wenn es sich um ein attraktives Angebot handelt. Momentan gibt es einige Unternehmen, teilweise kleiner oder auch in unserer Größe, die auf uns zukommen. Andererseits sind seit zwei Jahren verstärkt auch größere Maklerhäuser und Private-Equity-Gesellschaften stärker an Unternehmen unserer Größenordnung interessiert. Ich denke, man muss hier in beide Richtungen offen sein.

Sie haben die Nachfolge bereits geregelt und sind trotzdem interessiert, eventuell auch zu verkaufen?

Mit der Nachfolgeplanung haben wir rechtzeitig begonnen. Im Jahr 2018 ist mein damaliger Gründungspartner, Herr Bauer, ausgeschieden. Wir konnten aber zu dem Zeitpunkt in der Hauptverwaltung in Ingolstadt unseren damaligen Prokuristen, Herrn Lars Falkowski, der schon bei uns die Ausbildung absolviert hat und seit 20 Jahren im Unternehmen ist, gewinnen, als Gesellschafter und Geschäftsführer ins Unternehmen einzusteigen. In unserer Niederlassung in Straubing ist es eine ähnliche Situation. Dort ist es der Sohn von Gesellschaftergeschäftsführer Mario Kozuch, der bereits als Prokurist tätig ist. Und es gibt in unserem Unternehmen viele kluge Köpfe, denen wir mehr Verantwortung übertragen und die damit noch lange nicht am Ziel sind. Wir können somit das Unternehmen von innen heraus weiterführen. Mein Sohn arbeitet aktuell nach seinem Studium bei der Swiss Life. Auch er hat noch die Option, im Unternehmen tätig zu werden.

Nichtsdestotrotz können auch wir uns nicht verschließen, wenn ein starker Partner anklopft oder wenn sich Synergieeffekte ergeben, die uns helfen, das Erreichte und auch Arbeitsplätze weiter nachhaltig sichern.

Welche kritischen Entwicklungen gibt es sonst?

Die größten Herausforderungen sind sicherlich politischer Art. Wenn man sich im Wahljahr manche Parteiprogramme ansieht, dann tun wir dies schon mit einer gewissen Sorge. Honorarberatung oder courtagefreie Tarife verfehlen ihr Ziel, wenn der Kunde oder der Markt gar nicht bereit ist, dies zu bezahlen. Der Umstieg wird sicher eine schwierige Phase.

Auch beim Thema Digitalisierung bin ich nicht glücklich. Als Makler befindet man sich häufig in der Situation, die Themen vom Versicherer vorgegeben zu bekommen und sie mehr oder weniger so annehmen zu müssen. Beispiel BiPRO: Alle Versicherer schreiben sich BiPRO auf die Fahne, aber wenn man sich die Qualität der Daten und die Umsetzungsschwierigkeiten an den Schnittstellen ansieht, schaut die Welt ganz anders aus. Teilweise bekommt man nur sehr unzureichende Daten. Hierzu braucht man sich nur anzusehen, was sich beim Versicherer häufig unter der Geschäftsvorfallkategorie 999 000 000 für „Sonstiges“ verbirgt.

Was wie angesprochen immer ein Thema für die Zukunft sein wird: Wie können wir junge und motivierte Leute gewinnen, um in unseren Beruf einzusteigen? Der Beruf ist sehr vielfältig und bietet viele Chancen. Und natürlich müssen wir mittelfristig auch die Konjunkturlage in der Pandemie im Blick behalten.

Trotzdem bleiben Sie optimistisch und offen für alles?

Ja, den Optimismus brauchen wir als Unternehmer grundsätzlich. Aber ich bin überzeugt, wir sind gut gerüstet. Schließlich haben wir sehr viel Energie in das eigene Unternehmen gesteckt und stetig investiert. Also ja, ich bin optimistisch, wir sind ein erfolgreiches und motiviertes Team und unsere Mitarbeiter engagieren sich enorm für unser Kunden. Diese spüren das ebenso und zahlen uns das ihrerseits mit Vertrauen zurück.

Das wird uns seit vielen Jahren durch positive Bewertungen und Feedback gespiegelt und ist letztendlich die Antriebsfeder für unsere Dienstleistungen.

Über die DVM

Die Deutsche Versicherungsmakler GmbH & Co. KG betreut rund 15.000 Kunden aus dem Gewerbe- und Privatbereich. Seit 2007 gehört die GPZ Gesellschaft für Pensionszusagen zur Gruppe. Die DVM Hauptverwaltung sitzt in Ingolstadt, eine Niederlassung gibt es in Straubing. Geschäftsführer sind Uwe Hartmann, Mario Kozuch und Lars Falkowski. Das Maklerunternehmen ist unter anderem Mitglied im BDVM und AfW-Verband sowie bei der VEMA. International ist es an das Maklernetzwerk unison­Steadfast angeschlossen. Im Bereich Nachhaltigkeit engagiert sich das Unternehmen im Umweltpakt Bayern.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 06/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © fotogestoeber – stock.adobe.com

 
Interview mit
Uwe Hartmann