In der Lebensversicherung waren die Erwartungen für das Direktgeschäft insgesamt nicht hoch. Bleibt es dabei: Die Produkte sind zu komplex, die Lebenssituationen einfach zu verschieden?
Ja, die Produkte sind schlichtweg zu komplex. Die allermeisten Kunden wollen sich auch nicht in der Tiefe mit Produktfeatures beschäftigen, beispielsweise mit der Auswahl von Fonds oder mit Rentengarantiefaktoren. Auch die unterschiedliche Besteuerung von Altersvorsorgeprodukten macht es für den Ottonormalverbrauer fast unmöglich, die „richtige“ Anlageform für sich zu finden. Hochqualitative Beratung hat einen hohen Wert für den Kunden – und ist auch nicht umsonst zu haben. Sie erfordert zudem eine intensive und laufende Aus- und Weiterbildung der Versicherungsvermittler. Diese unterstützen wir seit vielen Jahren durch ein breites Angebot an Qualifizierungsmöglichkeiten in unserem eigenen Schulungszentrum der WWK Akademie. Vor Ort oder natürlich auch auf dem digitalen Weg über zahlreiche Webinare.
Für Versicherungsvermittler sieht es demnach nicht schlecht aus?
Wir glauben, dass der Beruf des Versicherungsvermittlers eine starke Aufwertung erfahren wird. Die Effekte der demografischen Entwicklung wirken immer stärker und sorgen dafür, dass die gesetzliche Rente immer weiter zurückgehen wird. Sie wird bei vielen Menschen nicht mehr für einen auskömmlichen Lebensabend ausreichen. Der Bedarf zusätzlicher privater Vorsorge steigt deshalb. Das Fachwissen über eine sinnvolle Ausgestaltung der Vorsorge gewinnt damit deutlich an Wert. Das wird sich insgesamt positiv auf das Ansehen des Berufsstandes auswirken.
Und trotzdem sinkt die Zahl der Versicherungsvertreter?
Die Anforderungen an den Vertrieb von Finanzprodukten sind mit der ersten EU-Vermittlerrichtlinie und vielen folgenden regulatorischen Maßnahmen deutlich gestiegen. Das hat zu einer deutlichen Bereinigung des Marktes geführt. Darüber hinaus sind in den letzten Jahren viele Vermittler altersbedingt ausgeschieden. Die Zahl der Vermittler ist also merklich gesunken; gleichzeitig ist das Fachwissen und die Qualität der Beratungsleistung bei den verbleibenden Beratern stark gestiegen. Das war und ist eine begrüßenswerte Entwicklung für die Kundschaft.
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