Interview mit Silke Hanebuth, Geschäftsführerin der Silke Hanebuth Immobiliengesellschaft mbH
Frau Hanebuth, können Sie uns bitte kurz Ihr Unternehmen vorstellen?
Nach meiner Ausbildung und Berufstätigkeit als Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft (IHK), meinem späteren Abschluss als Diplom-Kauffrau sowie meiner langjährigen Berufserfahrung im Marketing und Vertrieb gründete ich im Jahr 2016 das Unternehmen Silke Hanebuth Immobilien. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte es sich zu einem erfolgreichen Unternehmen in der nördlichen Region von Hannover. Mittlerweile ist daraus die Silke Hanebuth Immobiliengesellschaft mbH entstanden. Die Spezialisierung liegt in der Vermittlung von Wohnimmobilien und Kapitalanlagen.
Mein hoher Anspruch und die Qualität unserer Arbeit zeichnen sich offensichtlich aus. Denn zwischenzeitlich erhielt ich diverse Ehrungen, u. a. den Immobilien Dienstleister Award – mehrere Jahre in Folge. Bereits seit 2019 bin ich Regionaldirektorin des BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft und wurde zur Abgeordneten im Bundeskongress für die Immobilienwirtschaft ernannt. Auch wurde ich in den Beirat des Vorstandes vom BVFI berufen. 2022 und auch 2023 hat mich das Magazin FOCUS als Top-Immobilienmaklerin ausgezeichnet, und damit zählen wir zu den besten 1.000 Maklern deutschlandweit.
Es trauen sich aufgrund hoher Zinsen aktuell weniger Menschen, eine Immobilie zu erwerben. Wie wirkt sich das auf Ihr Geschäft aus?
Es geht gar nicht zwingend um das Trauen, sondern viel mehr um das Können. Durch die höheren Zinsen steigt die monatliche Belastung deutlich. Die Niedrigzinsphase des vergangenen Jahrzehnts bot wenig Sparanreize, sodass oft nicht das nötige Eigenkapital vorhanden ist. Wiederum sind die Immobilienpreise aufgrund der niedrigen Zinsen im letzten Jahrzehnt stark gestiegen. Somit ruckelt sich der Markt nun zurecht, und das ist auch gut so. Der Immobilienverkauf wird zunehmend anspruchsvoller, auch weil die energetischen Themen und die damit verbundenen Kosten nicht zu unterschätzen sind. Verkäufer wie auch Käufer benötigen mehr Unterstützung. Wir waren bereits vor diesem Wandel dahingehend gut aufgestellt und haben sowohl die Verkäufer als auch die Käufer intensiv begleitet. Daher bin ich sehr dankbar, dass die neue Marktsituation sich sogar positiv auf unser Geschäft auswirkt.
Energie, Sanierung, Heizung – das sind zurzeit die Themen von Immobilienbesitzern. Inwieweit werden Sie damit konfrontiert?
Täglich, u. a. in jeder Besichtigung, wird es thematisiert. In unserer Politik und unseren Medien ist das Thema Energie und Immobilien omnipräsent. Daher ist es wichtig, mit potenziellen Immobilienkäufern darüber zu sprechen: Wie gut ist die Immobilie bereits aufgestellt? Was erwartet den Käufer – sowohl an Aufwand als auch an Kosten, um die Immobilie für die Zukunft energetisch fit zu machen? Darf die bisherige Heizung weiter betrieben werden? Es kommen berechtigterweise sehr viele Fragen in dieser Beziehung.
Ob eine Wärmepumpe immer das Allheilmittel ist, wage ich infrage zu stellen. Es kann eine Lösung sein, ist aber nicht zwingend die Lösung. Insbesondere wenn die Gebäudehülle außer Acht gelassen wird, können die mit einer Wärmepumpe verbundenen Stromkosten in die Höhe schnellen und zum eigentlichen Kostenfaktor werden. Es gilt also immer, das Gesamtbild zu betrachten. Welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll, auch um bis 2033 den geforderten Energiestandard zu erreichen? Dahingehend erarbeiten wir Handlungsempfehlungen. Auch begrüßen wir, wenn Interessenten zusätzlich mit einem eigenen Sachverständigen oder Energieberater zu einem Termin kommen, um sich ein eigenes fundiertes Bild machen zu können.
Ihre Kunden erhalten ein breites Serviceangebot – auch bei der Auswahl von Baugutachter, Handwerker und Notar sowie beim Energieausweis sind Sie behilflich. Dazu müssen Sie in Ihrer Region gut vernetzt sein?
Ich bin hier im Norden der Region Hannover aufgewachsen und mein Unternehmen hat sich sehr gut etabliert. Daher ergeben sich gute Kontakte in der Regel automatisch. Manchmal kennt man sich bereits aus vergangenen Tagen, manchmal hat es sich berufsbedingt ergeben. Ich weiß, welche Notare gut und gründlich arbeiten. Auch kenne ich die Schornsteinfegermeister, die Handwerksbetriebe, kann gute von nicht so guten Sachverständigen unterscheiden, habe meine Ansprechpartner bei den zuständigen Ämtern und vieles mehr. Wenn in einer Leerstandsimmobilie über Nacht die Heizung ausfällt, weiß ich, wen wir anrufen können und wer sofort zur Stelle ist. Das ist unbeschreiblich schön und wichtig, so verlässliche Partner an der Seite zu haben. Daher können wir schnell und unkompliziert helfen, wenn es gefordert ist. Und das wiederum wissen unsere Kunden zu schätzen. Die regionale Expertise ist unabdingbar für einen Immobilienmakler. Darin sehe ich tatsächlich einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den großen Maklerketten, die sich als Hybridmakler oder digitaler Makler bezeichnen, denen aber die lokale Präsenz und Vernetzung fehlen und somit auch das Wissen.
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