Und wie stehen Sie zur Änderung der Vergütungsmodelle für Makler?
Für mich spielte die Änderung des Maklergesetzes keine große Rolle. Ich finde es nur fair, dass der private Käufer nicht benachteiligt werden darf. Bereits vor der Gesetzesänderung haben wir meist mit der geteilten oder der reinen Verkäuferprovision gearbeitet, und das sehr erfolgreich. Das Werben von einigen dubiosen Branchenkollegen mit „Wir verkaufen für Sie kostenfrei“, um Aufträge zu erhaschen, hat ein Ende, sodass sich schlussendlich Leistung und Qualität durchsetzen müssen und werden. Daher war es überfällig und es ist gut so.
Inwieweit ist denn die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen Teil des Arbeitsalltags? Ist sie ein Vorteil für Sie oder stärkt sie nicht sogar eher den Wettbewerb aus dem Netz?
Digital sind wir meines Erachtens bereits gut aufgestellt und gehen auch technologische Veränderungen mit. Bei all der Digitalisierung dürfen wir aber eines nicht vergessen: Wir sind alle Menschen. Gerade jetzt wird deutlich, dass die Technik nicht die persönliche Beratung und Begleitung ersetzen kann. Sie ist lediglich eine sinnvolle Ergänzung. Ein guter lokaler bzw. regionaler Makler wird sich am Ende des Tages gegenüber den reinen Digitalmaklern durchsetzen.
Sie sind auch Autorin, z. B. im Buch „Powerfrauen in der Immobilienbranche“. Worum geht es Ihnen in dem Zusammenhang?
Nun, ich bin weder Frauenrechtlerin noch Feministin. Auch halte ich nichts vom Gendern und stehe dazu. Egal ob männlich, weiblich oder divers – am Ende zählen das Ergebnis und der Mensch. Ob ein Makler oder eine Maklerin der oder die Richtige ist, entscheidet der Kunde selbst. Meiner Meinung nach können sowohl Frauen als auch Männer erfolgreich im Immobiliengeschäft sein. Ich habe gute männliche wie auch weibliche Kollegen über ganz Deutschland verteilt, die ich sehr für ihre Arbeit und ihre Art schätze. Es gibt sicher einige Punkte, die ich eher den weiblichen als den männlichen Maklern zuspreche und andersherum ebenso. Und das tue ich gern auch mal mit einem Augenzwinkern, wenn ich die stereotype Schublade aufmache.
Fakt ist, dass Frauen allgemein dazu neigen, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen und sich oft weniger zutrauen. Daher möchte ich unter anderem mit diesem Buch insbesondere Frauen dazu motivieren, ihren Weg zu gehen, an sich zu glauben und es einfach zu machen.
Seite 1 „Regionale Expertise ist unabdingbar für Immobilienmakler“
Seite 2 Und wie stehen Sie zur Änderung der Vergütungsmodelle für Makler?
Seite 3 Wie haben Sie denn selbst Ihren Weg in die Immobilienbranche gefunden?
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