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MVPs im Fokus: Welche Systeme sich durchsetzen – und warum

Die neue Studie „AssCompact TRENDS I/2025“ gibt spannende Einblicke in die Nutzung von Maklerverwaltungsprogrammen (MVPs) in der Versicherungsvermittlung. Die Ergebnisse zeigen, wie verbreitet MVPs sind, welche Modelle bevorzugt werden und welche Gründe es dafür gibt.

Der Einsatz von MVPs bewegt die Branche immer wieder. Sie sind das Herzstück der digitalen Arbeitswelt von Maklerunternehmen, erleichtern den Alltag und automatisieren zentrale Prozesse. Doch ihr praktischer Nutzen geht stets einher mit der Frage nach den Kosten und der Unabhängigkeit eines Maklerbüros – eine Thematik, die auch die Ergebnisse der gerade veröffentlichten Studie „AssCompact TRENDS I/2025 wie ein roter Faden durchzieht.

Große Mehrheit setzt auf MVPs

Laut der Befragung setzen 78% der ungebundenen Vermittlerinnen und Vermittler ein MVP ein, während 22% darauf verzichten. Die Mehrheit nutzt somit digitale Lösungen, um ihre Prozesse effizienter zu gestalten und den Überblick über Kunden, Verträge und Dokumente zu behalten. Im Jahr 2019 hatten einer entsprechenden AssCompact Umfrage zufolge 72% der Befragten ein MVP im Einsatz. Insofern bedeutet dies eine Steigerung, dennoch gibt es eine beständige Gruppe, die weiterhin ohne ein solches System arbeitet – entgegen der Erwartung, dass ihr Anteil massiv sinken müsste. Ob alternative CRM-Systeme, klassische Excel-Tabellen oder der gute alte Ordner hier den Ersatz bieten, lässt sich nur erahnen.

Direktlizenz oder kostenfreie Nutzung?

Die Nutzung von MVPs erfolgt auf unterschiedliche Weise. Die meisten Versicherungsmakler (53%) beziehen eine kostenpflichtige Lizenz direkt von einem Software-Anbieter. Weitere 43% nutzen eine kostenfreie Version über einen Maklerpool oder Maklerverbund. 8% greifen auf ein MVP zurück, das ihnen von einem Versicherer zur Verfügung gestellt wird, während 5% andere Wege nutzen. Allzu große Veränderungen zur Befragung 2019 haben sich an der Stelle nicht ergeben. Aber damals wie heute sorgt besonders die mit der Nutzung kostenfreier MVPs vermutete Abhängigkeit von Pools und Versicherern immer wieder für Diskussionen in der Branche, da sie zentrale Fragen zur Datenhoheit und Unabhängigkeit der Versicherungsmakler aufwirft.

Für 45% der Studienteilnehmer spielt die Unabhängigkeit des MVP-Angebots bei der Auswahl eine Rolle. Noch wichtiger sind ihnen jedoch eine hohe Funktionalität (74%), ein reibungsloser Datenimport (58%) und die Anzahl der BiPRO-Schnittstellen (51%). Der Preis bzw. die Lizenzgebühren (38%) rangieren hingegen erst an achter Stelle der Entscheidungskriterien.

Angesichts der Tatsache, dass Softwareanbieter erhebliche Investitionen tätigen müssen, um mit dem technologischen Fortschritt – etwa im Bereich künstliche Intelligenz – Schritt zu halten, und dass Insolvenzen, fehlende Updates oder die Einstellung eines Programms Risiken bergen, überrascht es, dass nur rund 15% der Befragten auf die Finanzkraft ihres MVP-Anbieters achten.

VEMA und DEMV in einem stark fragmentierten Markt vorne

Bislang hat sich am Markt kein MVP vollständig durchgesetzt – auch nicht nach der Konsolidierung der vergangenen Jahre. Die Ergebnisse der Studie zur Frage „Welches MVP nutzen Sie?“ zeigen vielmehr eine stark fragmentierte Marktlandschaft.

Mit 17% bzw. 16% werden die Lösungen von VEMA und DEMV am häufigsten genannt, wobei hier die Abgrenzung zu anderen Systemen als MVPs auch schon mal verschwimmt. Dahinter folgt das AMS-System von Assfinet mit 12%, gefolgt von Ameise von blau direkt mit 9%. Knapp dahinter liegt meinMVP, ein Projekt verschiedener Maklerversicherer, das kleineren Maklerbetrieben den digitalen Anschluss erleichtern soll.

Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass vor allem kleine und mittelständische Maklerunternehmen an der Studie teilgenommen haben. Eine stärkere Beteiligung größerer Maklerstrukturen könnte das Gesamtbild verändern.

Branchenpolitische Diskussionen und Herausforderungen

Die Diskussion rund um MVPs wird in der Branche intensiv geführt. Neben der Frage nach der optimalen Softwarelösung stehen vor allem Aspekte wie Datensicherheit, Schnittstellenprobleme und die Zukunft der digitalen Maklerverwaltung im Fokus. Ein zentrales Thema ist die Standardisierung von Schnittstellen, um den Austausch zwischen verschiedenen Systemen zu erleichtern. Versicherungsmakler benötigen offene Systeme, die eine problemlose Integration mit Vergleichssoftware, CRM-Tools und anderen Anwendungen ermöglichen. Auch die fortschreitende Regulierung spielt eine Rolle: Strengere Datenschutzvorgaben und die Verpflichtung zur revisionssicheren Dokumentation erhöhen die Anforderungen an MVPs.

Ein weiteres Thema ist die Rolle von künstlicher Intelligenz in MVPs. KI-gestützte Automatisierungen könnten zukünftig dabei helfen, wiederkehrende Prozesse weiter zu optimieren und Kundenanfragen effizienter zu bearbeiten. Doch während einige Anbieter bereits erste KI-Features integriert haben, bleibt abzuwarten, inwieweit – und vor allem wann – die Branche diese Innovationen umsetzt. (bh)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact TRENDS I/2025“ wurde vom 07.01.2025 bis 17.01.2025 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 377 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittler und -vermittlerinnen hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Die Studie kann bei AssCompact kostenpflichtig erworben werden.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact-studien.de zu finden.

 

WTW bietet KI-basiertes Monitoring

Mit „Radar Vision“ hat WTW seine Modellierungslösung „Radar“ um ein KI-gesteuertes Performance-Monitoring erweitert. Das Tool ermöglicht es Versicherern, die Qualität ihrer Vorhersagemodelle etwa im Underwriting und der Schadensteuerung in Echtzeit zu überwachen.

Die Versicherungsberatung von WTW hat global ein KI-basiertes Performance-Monitoring-Tool eingeführt. Mit „Radar Vision“ können Versicherer die Qualität ihrer prädiktiven Modelle, etwa im Underwriting, in der Tarifierung und der Schadensteuerung, in Echtzeit überwachen. Die Anwendung lässt sich sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft einsetzen. Somit ergänzt und erweitert es die Funktionen von „Radar“, der Modellierungslösung von WTW für Versicherer.

„In der heutigen Zeit investieren viele Versicherer in den Aufbau einer großen Zahl unterschiedlichster Vorhersagemodelle, behandeln aber das Monitoring der Vorhersagegüte dieser Modelle oftmals noch stiefmütterlich. Das kann erhebliche Auswirkungen auf die Profitabilität und Effizienz haben“; erklärt Dr. Gero Nießen, Senior Director bei WTW und Experte für Pricing in den deutschsprachigen Märkten. „Radar Vision“ durchbreche diese Problematik.

Mithilfe von proprietären, modernen KI-Verfahren erkennt das Tool Modellabweichungen in Echtzeit, identifiziert mögliche Treiber – wie neuartige Schadentrends oder Änderungen des Kunden- sowie Wettbewerberverhaltens –, und schlägt automatisiert mögliche Maßnahmen vor. Dies führt zu transparenten und unmittelbar umsetzbaren daten- und algorithmengetriebenen Entscheidungsvorlagen. „Versicherer heben erhebliche Wettbewerbsvorteile, indem sie Kosten für die manuelle Überwachung der Modellprognosen signifikant reduzieren und Antiselektion minimieren“, betont Nießen. (tik)

 

SIGNAL IDUNA setzt auf KI im Kundenservice

In Kooperation mit Google Cloud hat SIGNAL IDUNA einen neuen generativen Wissensassistenten für die Krankenversicherung eingeführt. Das KI-Tool basiert auf dem Sprachmodell Google Gemini sowie dem Google Cloud Service Vertex AI und soll Mitarbeiter im Kundenservice entlasten.

SIGNAL IDUNA hat in Zusammenarbeit mit Google Cloud als strategischem Partner einen neuen generativen Wissensassistenten für die Krankenversicherung entwickelt und eingeführt. Die KI-Lösung soll Mitarbeiter im Kundenservice der Krankenversicherung deutlich entlasten, damit mehr Zeit für die individuelle Kundenbetreuung bleibt. SIGNAL IDUNA will damit die Kundenorientierung stärken und die Servicequalität verbessern.

Smarte Agenten künftig auch in weiteren Bereichen

Der KV-Wissensassistent beruht auf dem Sprachmodell Google Gemini sowie dem Google Cloud Service Vertex AI. Laut SIGNAL IDUNA handelt es sich dabei um das erste Projekt der umfassenden KI-Strategie des Konzerns, die die Implementierung smarter Agenten in weiteren Unternehmensbereichen vorsieht.

Weniger Zeitaufwand unter anderem für Recherche

Den KV-Wissensassistenten können alle internen und externen KV-Service-Mitarbeiter nutzen. Im Kundenkontakt beantwortet das Tool Fragen zu Tarifbedingungen und Vertragswerken, erleichtert die Recherche relevanter Dokumente und beschleunigt so die Bearbeitung von Kundenanfragen. Wie SIGNAL IDUNA weiter mitteilt, konnten ersten Ergebnissen zufolge Mitarbeiter die erforderliche Zeit für die Suche nach passenden Informationen im Schnitt bereits um circa 30% verringern, bis zu 20% mehr Anliegen konnten sie bereits im ersten Kundengespräch vollständig klären. Die generative KI-Lösung erziele derzeit circa 80 bis 85% richtige Antworten. Mittelfristig solle die Quote richtiger Antworten bei rund 90% liegen. (tik)

 

comparit erweitert Plattform um Altersvorsorge

Auf der Vergleichsplattform der cpit comparit GmbH ist nun auch der Bereich Altersvorsorge integriert. Somit lassen sich neben den Vergleichsmöglichkeiten für Kfz, Risikoleben und BU auch Produkte zur privaten Altersvorsorge der ersten und dritten Schicht gegenüberstellen.

Neuerungen auf der Vergleichsplattform der cpit comparit GmbH: Ab sofort ist der Bereich Altersvorsorge in das Portal eingebunden. Neben den bereits vorhandenen Vergleichsmöglichkeiten für Kfz-, Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen können Nutzer nun auch Produkte zur privaten Altersvorsorge der ersten und dritten Schicht direkt gegenüberstellen.

Bereits zum GoLive wurde auch die Geeignetheitsprüfung nach IDD vollständig eingebettet.

Zum Start stehen die Tarife von 15 Lebensversicherern zur Verfügung, ein weiterer Anbieter befindet sich in der finalen Vorbereitungsphase für die Anbindung. Wie die comparit GmbH mitteilt, sollen weitere Versicherer in den kommenden Wochen und Monaten hinzukommen.

In den nächsten Monaten soll außerdem die bisherige LV-Version von Levelnine durch comparit ersetzt werden. Somit bekommen alle Nutzer von Levelnine LV Zugang zur „cpit.LV App“ mit neuartigen Features. (tik)

 

BUBE im Einsatz: Mit KI Betrugsfälle erkennen und verhindern

Im Kampf gegen Versicherungsbetrug gilt es unter anderem, manipulierte Bilder als solche zu erkennen. Bei der Nürnberger Versicherung kommt hierfür das eigens entwickelte System BUBE zum Einsatz, das verschiedene KI-Methoden bei der Bildanalyse verwendet.

Ein Artikel von Wolfgang Färber, Teamlead Schaden-/ Leistungsregulierung in der IT der Nürnberger Versicherung

Die Betrugsabwehr in der Versicherungsbranche steht oft im Konflikt mit dem Bestreben, den Versicherten schnellstmöglich ihre Leistungen zu gewähren. Während eine vollständig automatisierte Zahlung technisch kein Problem darstellt, ist es ebenso wichtig, ungerechtfertigte oder betrügerische Ansprüche abzuwehren. Hier gilt es, ein Gleichgewicht zu finden, um die Mehrheit der ehrlichen Schadenfälle zügig und kundenfreundlich zu regulieren.

Was ist BUBE?

Die Nürnberger Versicherung hat ein innovatives System namens BUBE (Bildforensik Und BetrugsErkennung) entwickelt, das mithilfe von KI und Bildforensik betrügerische Schadenfälle aufdecken soll. BUBE analysiert eingereichte Schadenfotos auf Manipulationen und hilft so, betrügerische Ansprüche zu identifizieren und abzuwehren.

Warum ist BUBE besonders?

Bereits zwischen 2011 und 2014 unternahm die Nürnberger erste Versuche, Manipulationen an Bildern maschinell zu entdecken. Ab 2018 startete ein Pilotprojekt mit dem Lehrstuhl für IT-Sicherheitsinfrastrukturen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Damit wurde der Grundstein für die heutige Version von BUBE gelegt. Seit 2020 ist BUBE produktiv im Einsatz und nutzt fortschrittliche KI-Technologien, um Bildmanipulationen zu erkennen. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit der FAU und die Integration neuester Verfahren machen BUBE zu einem leistungsstarken Werkzeug in der Betrugsbekämpfung.

Wie funktioniert BUBE?

BUBE verwendet verschiedene KI-Methoden, um Bilder zu analysieren:

  • Error Level Analysis (ELA): Dieses Verfahren untersucht das Rauschen im Bild und deckt inkonsistente Stellen auf, die auf Manipulationen hinweisen könnten. ELA stammt aus der Zeit, als Bilder hauptsächlich mit Programmen wie Photoshop verändert wurden, ist aber weiterhin relevant.
  • Neuronale Netze: Speziell trainierte Modelle identifizieren KI-generierte Bilder, unabhängig davon, welches Tool zur Erstellung verwendet wurde. Diese Modelle sind neuronale Netze, sogenannte SVMs (Support Vector Machine).
  • Vektorisierung und Vergleich: Auch für diese Aufgabe verwendet BUBE neuronale Netze, diesmal ResNet (Residual Network). Ein ResNet50 wird verwendet, um Bilder in einen Zahlenvektor umzuwandeln und darüber die Ähnlichkeit zwischen Bildern zu bestimmen. Dies hilft, Mehrfacheinreichungen zu erkennen, auch wenn die Bilder verändert wurden, z. B. leichter Perspektivwechsel oder Umwandlung farbig/Grautöne. Die Vektoren selber verstoßen nicht gegen die Datenschutzbestimmungen oder das Recht am Bild und können also – anders als die Bilder selbst – marktweit verglichen werden.
  • Fuzzylogik: Diese Methode bewertet die Ergebnisse und ermöglicht eine differenzierte Einschätzung von verdächtigen Werten, z. B. auch Zeit- und Ortsangaben aus den Bild-Metadaten (Exif-Daten). Fuzzylogik hilft, überlappende Verdachtsbereiche zu definieren und Ergebniswerte mit unterschied­licher Gewichtung zu interpretieren.
Nutzen für die Versicherungsbranche

BUBE entlastet die menschlichen Sachbearbeiter, indem es auffälliges Fotomaterial automatisch herausfiltert und unauffälliges durchwinkt. Dies beschleunigt die Schadenregulierung und erhöht die Fairness gegenüber der Versichertengemeinschaft. Zudem ermöglicht BUBE einen datenschutzkonformen, versicherungsübergreifenden Bildvergleich, der die Entdeckung von Doppeleinreichungen marktweit erleichtert.

Integration in den Leistungsprozess

BUBE arbeitet wie ein technischer Sachbearbeiter und analysiert eingehende Bilder sofort nach ihrem Eingang. Die Ergebnisse fließen in die Schadenbearbeitung ein und helfen, verdächtige Fälle frühzeitig zu identifizieren. Wichtig ist, dass BUBE das Bildmaterial im Originalformat erhält, um seine Arbeit effizient erledigen zu können. Die Korrespondenz, aus der die Bilder stammen, wird parallel in das Archiv und das Schadensystem weitergeleitet, wo sie eine maschinelle Schadenanlage auslöst oder einen Arbeitsvorrat für die Sachbearbeitung bildet. Zu diesem Zeitpunkt kann BUBE dann bereits seine Erkenntnisse zusteuern.

Technische Details und Komponenten

BUBE nutzt mehrere technische Komponenten, um seine Aufgaben zu erfüllen:

  • Bildklassifikation: Bilder werden nach ihrem Inhalt klassifiziert, z. B. in szenische Bilder oder fotografierte Dokumente. Szenische Bilder werden in Zahlenvektoren umgewandelt und der Vektor-Bestand wird nach ähnlichen Bildern durchsucht. Ergebnis-verfälschende Bilder wie Logos oder leere PDF-Seiten werden herausgefiltert und nicht verglichen.
  • Manipulationserkennung: Das Rauschmuster im Bild wird untersucht, um veränderte Stellen zu identifizieren. Absichtlich gezeichnete Formen wie eingekreiste Schadenstellen werden dabei nicht berücksichtigt.
  • Generative KI-Detektoren: BUBE verwendet Detektoren, um vollständig generierte Bilder und teilgenerierte Bilder (Inpainting) zu erkennen. Diese Detektoren sind in Serie geschaltet und haben generalisierende Fähigkeiten.
  • Doppelkompression: BUBE identifiziert Bilder, die von mehreren Programme gespeichert wurden, was ein Indiz für Manipulationsversuche sein kann.
  • Exif-Daten: Wenn Bilder Exif-Daten enthalten, werden diese ausgelesen und in Beziehung zu den gemeldeten Schadendaten gesetzt. Zeitstempel und GPS-Koordinaten können Hinweise auf Betrug geben.
  • Bewegungsablauf: BUBE stellt eine Zeitachse sowie eine Karte mit den Orten zur Verfügung, an denen die Bilder fotografiert wurden, und zeigt den Bewegungsablauf an.
  • Rechnungsprüfung: Rechnungen mit EPC-QR-Codes werden auf Übereinstimmung mit dem Rechnungstext geprüft. Abweichungen deuten auf gefälschte Rechnungen hin.
Fazit und Ausblick

Mit BUBE hat die Nürnberger Versicherung ein Werkzeug zur Betrugsbekämpfung entwickelt, das nicht nur intern, sondern auch marktweit eingesetzt werden kann. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die potenzielle Zusammenarbeit mit anderen Versicherern wird BUBE auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Schadenregulierung und Betrugsabwehr spielen.

Ein Proof of Concept (PoC) auf der Plattform des Hinweis- und Informationssystems (HIS) beim Gesamt-­verband der Versicherer (GDV) soll die technische Machbarkeit und den Nutzen eines übergreifenden Bildvergleichs untersuchen. Ziel ist, bis zum dritten Quartal 2025 einen produktiven Betrieb zu etablieren.

Die Nürnberger verfolgt eine zweigleisige Strategie, wobei sie von ihrer IT-Tochter CodeCamp:N unterstützt wird: Zum einen wurde der Verschlüsselungsalgorithmus im Januar 2025 als Open SDK unter der Apache-2.0-Lizenz veröffentlicht, um die Teilnahme am Bildvergleich zu erleichtern (https://github.com/codecampn). Zum anderen werden verschiedene Kooperations­modelle geprüft, um die BUBE-Suite als SaaS-Lösung oder in einer „BUBE light“-Version anzubieten.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 02/2025 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Wolfgang Färber

Die Ansätze von Adacta für den deutschen Markt

Der auf Lösungen für die Assekuranz spezialisierte Software-Anbieter Adacta ist seit Kurzem auch auf dem deutschen Markt vertreten. Im Interview erläutert Michael Breidenband, Geschäftsführer der deutschen Niederlassung, Portfolio und Pläne des Unternehmens und blickt auf aktuelle Marktentwicklungen.

Herr Breidenband, Sie wollen mit Adacta am deutschen Versicherungsmarkt durchstarten. Geben Sie uns einen kurzen Überblick über das Unternehmen und seine Lösungen?

Adacta ist ein führender Softwareanbieter für die Versicherungsbranche mit mehr als drei Jahrzehnten an Erfahrung in der Bereitstellung von Versicherungslösungen für die Assekuranz. Unsere 350 Experten an sieben Standorten in Europa haben mehr als 20 erfolgreiche Implementierungen in elf verschiedenen Ländern durchgeführt, für Unternehmen wie DVA, Signal Iduna, Generali, Triglav, Halk Insurance und Sava.

Adacta entwickelt Softwarelösungen für Sach-, Unfall- und Lebensversicherer sowie für Versicherungsmakler mit Augenmerk auf deren individuelle und branchenspezifische Anforderungen. Besonders erwähnenswert ist dabei die Software-Plattform AdInsure, eine End-to-End-Lösung, die es Versicherern ermöglicht, ihre Abläufe und Prozesse ganzheitlich abzubilden und zukunftssicher zu optimieren.

Inwiefern unterscheidet sich die deutsche Versicherungsbranche von anderen in Europa?

Der Industriesektor ist in Deutschland sehr stark und dies wirkt sich auch auf die Versicherungsbranche aus: Der deutsche Markt verfügt über zahlreiche und qualitativ hochwertige Anbieter und Angebote im Bereich der Versicherungen für Industrie und Gewerbe. Durch die zahlreichen, seit Langem in ihren jeweiligen Branchen etablierten Konzerne gibt es außerdem ein im Vergleich starkes Wachstum bei den firmeneigenen Versicherern und Maklern. Und ja, im Vergleich zu anderen Märkten in Westeuropa gibt es in der deutschen Versicherungsbranche noch Aufholbedarf in Sachen Digitalisierung.

Welche neuen Ansätze verfolgt Adacta insbesondere für die Assekuranz hierzulande?

Die deutsche Versicherungsbranche ist sehr heterogen – hier bietet unsere AdInsure-Plattform großes Konsolidierungspotenzial für verschiedene Vertriebswege – vom Maklergeschäft bis hin zur Direktversicherung sowie über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Und auch sämtliche einzelnen Kernprozesse des Versicherungsalltags können auf der Plattform abgebildet werden, von Vertrieb und Underwriting bis hin zum Schadenmanagement und der Rückversicherungsabrechnung. Als No- bzw. Low-Code-Lösung mit Schnittstellenfokus ist die Plattform zudem schnell und einfach für individuelle Anwendungsszenarien konfigurierbar und damit benutzerfreundlich und hochskalierbar.

Wie plant Adacta konkret in den kommenden Jahren im deutschen bzw. europäischen Markt zu wachsen?

Auf der Produktseite haben wir verschiedene Angebote für unterschiedliche Marktsegmente parat, wobei unser Hauptfokus auf kleinen und mittelgroßen Sach- und Unfallversicherern liegt. Gleichzeitig bieten wir spezifische regionale Angebote für Industriemakler und große gewerbliche Versicherer an.

Für Deutschland planen wir außerdem umfangreiche Investitionen, unter anderem in Marktforschung und in den Ausbau unseres lokalen Teams, um die spezifischen Anforderungen und Standards, die in der deutschen Versicherungsbranche üblich sind, noch effektiver zu erfüllen. Um unsere Marktpräsenz im deutschen Markt zu steigern, wollen wir außerdem präsenter auf Branchenveranstaltungen und in den entsprechenden Fachmedien werden. Und selbstverständlich sind wir auch in Deutschland stets auf der Suche nach Partnern zur Erweiterung unseres Partnernetzwerks.

Worin sehen Sie denn aktuell wichtige Trends – technologisch oder auch regulatorisch?

Auf technologischer Ebene ist ganz klar künstliche Intelligenz zu nennen. 2024 war bereits das Jahr der KI in verschiedenen Branchen und Anwendungsfällen und im Jahr 2025 werden wir auch in der Versicherungsbranche eine zunehmende Integration von KI in Bereichen wie Kunden-Support sehen. Damit gehen regulatorische Fragen einher – in einer hochregulierten Branche wie der Versicherungsbranche wird KI höhere Anforderungen hinsichtlich Datensicherheit, Datenschutz und Transparenz erfüllen müssen als in anderen Sektoren.

Um die Implementierung von KI und weitere Maßnahmen im Rahmen der digitalen Transformation erfolgreich durchzuführen, braucht es selbstverständlich entsprechend qualifizierte Fachkräfte, die angesichts von Fachkräftemangel und demografischem Wandel immer rarer werden. Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat zwar das Potenzial, diesen Druck etwas zu lindern, aber Digitalisierung sollte nach wie vor eine strategische Priorität für Versicherer bleiben – und dazu gehört es auch, die eigenen, von Automatisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen betroffenen Mitarbeiter strategisch sinnvoll umzuschichten und einzusetzen.

Hinsichtlich der Regulatorik ist natürlich das Inkrafttreten der DORA-Richtlinien zu nennen, auf die viele Versicherer und Anbieter teilweise noch nicht gut vorbereitet sind. Adacta hat sich als Software-Anbieter schon frühzeitig mit dem Thema befasst und sichergestellt, dass unsere Plattform auf die Regelungen vorbereitet ist. Zu diesem Aspekt haben wir unter anderem bereits ein White-Paper veröffentlicht.

Was erwarten Sie in Bezug auf den Markt?

Der Markt selbst wird sich weiter konsolidieren, sowohl bei den Versicherern als auch bei den Maklern, und auch hier wird der Grad der digitalen Transformation einer der Hauptfaktoren sein, die darüber entscheiden, wer von diesem Trend am meisten profitieren kann. Selbstverständlich geht damit auch ein Konsolidierungsbedarf bei den IT-Systemen einher.

 

IVFP: Updates in Beratungs- und Vergleichssoftware

Das IVFP gibt Neuerungen in den beiden Softwarelösungen fairadvisor.net plus und fairgleichen.net plus bekannt. Es stehen nun Erweiterungen und neue Module bereit, darunter der „bAV ArbeitgeberBERATER“, der Firmen dabei unterstützt, die finanziellen Auswirkungen einer bAV zu berechnen.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat den beiden Softwarelösungen fairadvisor.net plus und fairgleichen.net plus ein umfassendes Update verpasst. Neue Module und Erweiterungen zielen darauf ab, Beratungsprozesse noch präziser, anwenderfreundlicher und verständlicher für Kunden zu gestalten.

bAV ArbeitgeberBERATER in fairadvisor.net

In der Beratungssoftware fairadvisor.net gibt es das neue Tool bAV ArbeitgeberBERATER. Es hilft Unternehmen dabei, die finanziellen Auswirkungen einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) zu berechnen. Sozialabgabenersparnis, Arbeitgeberzuschüsse und steuerliche Effekte werden übersichtlich dargestellt, sodass der Nettoaufwand oder die mögliche Nettoersparnis für Arbeitgeber erkennbar sind.

Erweiterungen im Modul AltersvorsorgePLANER

Der AltersvorsorgePLANER und SchichtenFINDER verfügen nun über neue Funktionen für eine individuellere und detailliertere Beratung. Diese reichen von der erweiterten Gehaltserfassung bis hin zu neuen Berechnungsoptionen und der Integration neuer Versicherer beim Produktvergleich.

Zusätzliche Neuerungen im AltersvorsorgePLANER sind ein Datenimport aus der digitalen Rentenübersicht zu allen versicherungsförmigen Renten- und Kapitalleistungen. Die Beratungsanalyse (PDF) mit tabellarischer Darstellung der bestehenden Vorsorge und der Rentenlücke in den einzelnen Rentenjahren wurde optimiert. Neuerungen im FondsanlagenOPTIMIERER sind ein Modul in fairadvisor.net plus: Es gibt nun mehr Optionen beim Vergleich Fondspolice vs. direkte Fondsanlage. Zudem gibt es die Möglichkeit, durchgeführte Beratungen zu speichern.

Neuerungen im bAV RECHNER in fairadisor.net plus

Im bAV RECHNER zur Schnellberatung in fairadisor.net plus gibt es nun eine durchgängige grafische Darstellung, mit Abbildung des aktuellen Gehaltes und des Gehalts mit bAV sowie der Steuerersparnis, der Sozialabgabenersparnis und des Arbeitgeberzuschusses zur bAV.

Anpassungen in fairgleichen.net

Außerdem wurde die Filterspeicherung in der Tarifvergleichssoftware fairgleichen.net erweitert: Die Speicherung der Filter für die Produktmerkmale ist jetzt auch in den Übersichtsseiten der jeweiligen Produktsuche eingebettet. (tik)

 

InsurTech muffintech sammelt 3,5 Mio. Euro ein

Das KI-InsurTech muffintech hat eine Finanzierungsrunde über 3,5 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen. Zu den Geldgebern zählen auch einige bekannte Namen aus der Versicherungsbranche. Das frische Kapital soll in die Skalierung der Versicherungs-KI von muffintech fließen.

Das 2021 in Berlin gegründete InsurTech-Start-up muffintech hat sich eine Finanzierung in Höhe von 3,5 Mio. gesichert. Angeführt wurde die Runde vom US-amerikanischen Risikokapitalgeber ff Venture Capital, begleitet vom ebenfalls aus den USA stammenden Venture-Capital-Unternehmen Techstars sowie Angel-Investoren. Darunter finden sich einige bekannte Namen aus der Versicherungsbranche wie Torsten Oletzky, Oliver Brüß, Stefan Liebig, Bastian Kunkel, Hava Misimi, Herbert Nißel und Daniel Feyler sowie der Alsterspree Verlag.

Wie muffintech mitteilt, wurde die ursprünglich im Dezember 2023 abgeschlossene Finanzierungsrunde nach Erreichen wichtiger Meilensteine im Dezember 2024 erweitert. Die Finanzierung umfasst sowohl einen Eigenkapitalanteil als auch eine IBB Pro FIT-Förderung in Höhe von knapp 800.000 Euro.

Frisches Kapital zur Skalierung der Versicherungs-KI

Mit den frischen Mitteln will muffintech seine Marktposition als Spezialist für Conversational AI in der Versicherungsbranche weiter ausbauen. Ein besonderer Fokus gilt der Weiterentwicklung der firmeneigenen „Divide and Conquer“-Technologie. Bei diesem Ansatz werden komplexe Fragestellungen in einzelne, logisch verknüpfte Bausteine zerlegt, die separat durch KI verarbeitet und zu einer konsistenten Antwort zusammengeführt werden. Laut muffintech lassen sich somit sogenannte KI-Halluzinationen verringern. Außerdem plant das InsurTech die Weiterentwicklung und Erweiterung seines Versicherungsdatenmodells. 

„Das große Vertrauen unserer Investoren zeigt, dass wir mit unseren Lösungen den Nerv der Branche treffen. Mit der neuen Finanzierung bringen wir unsere Conversational AI-Anwendungen breiter in die Praxis und beweisen ihre Leistungsfähigkeit bei führenden Versicherern und Versicherungsvermittlern“, erklärt Simon Moser, CEO von muffintech. (tik)

 

JCP erweitert Plattform um Vergleichsrechner comparit

Die JCP Informationssysteme GmbH, Anbieter von Beratungssoftware für Finanzvertriebe und Makler, baut die JCP SUITE um den Vergleichsrechner comparit aus. Mit der Einbindung hat die JCP SUITE nun über mehr als 50 Schnittstellen zu Softwarelösungen.

Die JCP Informationssysteme GmbH hat ihre Beratungssoftware für Finanzvertriebe und Makler JCP SUITE um den Versicherungsvergleichsrechner comparit der cpit comparit GmbH erweitert. Mit der neuen Integration verfügt die JCP SUITE über mehr als 50 Schnittstellen zu marktrelevanten Softwarelösungen. „Unser Ziel ist es, unseren Nutzern ein Maximum an Flexibilität und Einfachheit zu bieten,“ erklärt Joachim C. Pichen, Geschäftsführer der JCP Informationssysteme GmbH. Die Kooperation mit der cpit comparit GmbH bezeichnet Pichen als weiteren wichtigen Schritt, um die digitale Transformation der Finanzberatung aktiv voranzutreiben.

Im Jahr 2022 ist die cpit comparit GmbH als Brancheninitiative zur Entwicklung einer offenen Plattform für Versicherungsvergleiche und Antragsprozesse gestartet, die unabhängig von den Interessen einzelner Marktteilnehmer agiert. Ziel ist es, Maklern und ihren Kunden eine transparente und faire Lösung zu bieten. (tik)

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DEMV Systems übernimmt artBase

Die auf Softwarelösungen für Makler spezialisierte artBase! Software GmbH wird Teil der DEMV Systems GmbH. Für Kunden von artBase! soll sich nichts ändern. Die bestehende Software aB-Agenta werde nach wie vor weiterentwickelt und supportet, wie die Unternehmen mitteilen.

Die DEMV Systems GmbH hat die Übernahme der artBase! Software GmbH bekannt gegeben. Wie es von Unternehmensseite dazu heißt, soll sich für die Kunden von artBase! nichts ändern. Die bestehende Software aB-Agenta werde nach wie vor in vollem Umfang weiterentwickelt und supportet. Auch Nutzer aus Österreich würden von der Weiterentwicklung profitieren. Im Januar 2025 wurde die neue Version 20.0 für alle Anwender in Deutschland und Österreich freigeschaltet. Diese bietet unter anderem eine neue Prozesssteuerung, mit der sich automatisierte Prozesse starten lassen.

„Die artBase! Software GmbH hat in den letzten knapp 40 Jahren großartige Arbeit geleistet und ein Verwaltungsprogramm entwickelt, dass für viele Versicherungsmakler ein unverzichtbares Werkzeug in der Kunden- und Vertragsverwaltung ist. Unser Ziel ist es, diesen Erfolg fortzuführen und aB-Agenta gemeinsam mit dem bisherigen Team weiterzuentwickeln“, sagt Karsten Allesch, Geschäftsführer der DEMV Systems GmbH. 

Team und Standort bleiben bestehen

„Nach fast 40 Jahren, in denen wir aB-Agenta mit viel Herzblut entwickelt und betreut haben, freue ich mich, das Unternehmen in die Hände der DEMV Systems GmbH zu übergeben. Ich bin überzeugt, dass unsere Kunden auch in Zukunft von der Weiterentwicklung der Software und der professionellen Betreuung profitieren werden“, erklärt Bernhard Thomas, bisheriger Geschäftsführer der artBase! Software GmbH. Das bisherige Team von artBase! bleibe unverändert bestehen, ebenso wie der Standort, die Kontaktdaten und die gewohnten Bürozeiten.

Neue Schnittstelle zur DEMV-Softwarelösung

DEMV Systems stellt eine Schnittstelle zur Verfügung, über die Kunden von aB-Agenta bei Bedarf zur DEMV-Softwarelösung Professional works migrieren können. „Wir möchten unseren Kunden die Wahl lassen. Wer weiterhin auf die bewährte Maklerverwaltungssoftware aB-Agenta setzt, kann dies bedenkenlos tun. Für Kunden, die zukünftig die Vorzüge von Professional works nutzen möchten, bieten wir eine nahtlose Migrationsmöglichkeit an“, erläutert Allesch. 

Kunden können nun zwischen einer Offline-Lösung und einer Online-Lösung für die Kundenverwaltung wählen. (tik)