Die Anfangsbelastung von frisch gebackenen Wohneigentümern liegt in der Regel höher als die Wohnkosten vergleichbarer Mieterhaushalte. Unter 40-Jährige geben laut einer aktuellen Studie von empirica und LBS Research im Schnitt 619 Euro monatlich für die Miete inklusive aller Nebenkosten aus. Eigentümer dieser Altersklasse müssen hingegen mit durchschnittlich 729 Euro tiefer in die Tasche greifen. Wer noch nichts getilgt hat, zahlt sogar monatlich 861 Euro.
Vorteil von kurzer Dauer
Der Vorteil der Mieter ist aber nicht von langer Dauer. Mit steigendem Alter sinken bei Eigentümern die durchschnittlichen Wohnkosten, da die durchschnittlichen Finanzierungslasten fallen. Kurz vor Eintritt in den Ruhestand belaufen sich die Wohnkosten der Eigentümer im Schnitt nur noch auf 499 Euro im Monat. Ist die Immobilie schuldenfrei, reduzieren sich die Wohnkosten sogar auf durchschnittlich 386 Euro. Die durchschnittliche Miete beträgt bei den über 64-Jährigen hingegen im Schnitt 688 Euro. Trotz der über 300 Euro geringeren Wohnkosten genießen die Eigentümer laut der Studie meist sogar mehr Wohnqualität, da sie über größere Wohnflächen und eine oft bessere Ausstattung verfügen.
Auch relativ geringer belastet
Dies entspricht annähernd einem Drittel Ihres verfügbaren Einkommens im Rentenalter. In jungen Jahren müssen Mieter nur rund ein Viertel ihres Einkommens für eine warme Wohnung ausgeben, Selbstnutzer hingegen in etwa jeden dritten Euro. In der Familienphase (40 bis 54 Jahre) gleicht sich die Belastung aber bereits an. Beide Gruppen geben dann etwa ein Viertel ihres Einkommens für das Wohnen aus. In den Folgejahren öffnet sich die Schere dann weiter zu Gunsten des Eigentümers. Schuldenfreie Selbstnutzer geben im Ruhestand nur noch jeden sechsten Euro für das Wohnen aus. Bei Mieterhaushalten beanspruchen die Wohnkosten in Form der Bruttowarmmiete hingegen fast ein Drittel des Haushaltsbudgets.
Günstigere Bewirtschaftung
Eigentümerhaushalte bewirtschaften der Studie zufolge zudem ihre Wohnung, bezogen auf die Wohnnebenkosten pro Quadratmeter, günstiger als Mieter. Dies, so die Immobilienexperten von LBS Research, liegt daran, dass eine große Zahl der Wohneigentümer im Eigenheim lebt und deshalb weniger Geld für „Gemeinschaftseigentum“ wie einen Aufzug oder Hausmeisterdienste aufbringen muss. Auch dürften Wohneigentümer bei kleineren Reparaturen öfter selbst Hand anlegen. (mh)
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