Etwa ein halbes Jahr ist es her, dass die SDK und die Stuttgarter während einer gemeinsamen Pressekonferenz Pläne bekannt gegeben haben, einen Zusammenschluss zu prüfen. Ein Update dazu, wo der Prozess derzeit steht, gab es nun während der Bilanzpressekonferenz der SKD.
So liegt der Prozess für die geplante Fusion „voll im Zeitplan“, erklärt Vorstandssprecher Dr. Ulrich Mitzlaff. Die wechselseitige Due Diligence sei nun abgeschlossen und habe keine sogenannten „Red Flags“ hervorgebracht. Auch die kartellrechtliche Unbedenklichkeitserklärung seit bereits eingegangen, so Mitzlaff. Zudem herrsche in beiden Unternehmen ein „positives Stimmungsbild“ über eine gemeinsame Zukunft.
Gleichordnungskonzern zum 01.07.2025
Insgesamt dürfte der Weg bis zum endgültigen Zusammenschluss noch etwa eineinhalb Jahre dauern. Bis zum September bzw. Oktober 2026 hoffen die Versicherungsvereine, die Fusion abgeschlossen zu haben, ein durchaus „ambitionierter“ Zeitplan, wie Mitzlaff zugab.
Zum 01.07. werden die SDK und die Stuttgarter übergangsweise in einen Gleichordnungskonzern übergehen. „Das kann man vergleichen mit einer Verlobung, die Eheschließung kommt dann etwa 15 Monate später“ so Mitzlaff.
Unter dem Gleichordnungskonzern wird rückwirkend zum 01.01.2025 die Süddeutsche Lebensversicherung a. G., der Lebensversicherer der SDK, auf die Stuttgarter Lebensversicherung a. G. verschmolzen. Ebenso wird eine Vermögensübertragung der Süddeutschen Allgemeine Versicherung a. G. auf die Stuttgarter Allgemeine stattfinden.
So soll die Konzernstruktur nach dem Zusammenschluss aussehen
Laut Plan sollen nach dem Zusammenschluss die Spartengesellschaften Gesundheit und Leben als Aktiengesellschaften fungieren – das sei notwendig, so Mitzlaff, da Vereine nicht durch eine Übergesellschaft beherrscht werden dürfen. Über einer gemeinsamen Holding soll letztendlich ein Versicherungsverein stehen, der sämtliche Aktien halten wird. Diese werden nicht gehandelt werden, was auch satzungsmäßig festgeschrieben werden wird.
Während der Phase des Gleichordnungskonzerns werden die Unternehmen zunächst ihre etablierten Marken weiterführen. Die gemeinsame Gruppe werde einen Namen erhalten, der laut Mitzlaff auch schon so gut wie feststeht. Eine Markenprüfung werde jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so der SDK-Chef.
Wie bereits vom Vorstandschef der Stuttgarter, Dr. Guido Bader, vor einigen Monaten angekündigt, werden Mitzlaff und Bader an der Spitze ihrer bisherigen Unternehmen stehen bleiben und gegenseitig als Vertretung fungiere.n Im gemeinsamen Konstrukt sollen die beiden die Rolle der Co-CEOs einnehmen.
Maklervertrieb soll zusammengeführt werden
Perspektivisch sollen auch die Maklervertriebe der beiden Unternehmen zusammengeführt werden. So sollen die angebundenen Makler der SDK schon in naher Zukunft auch die Leben-Produkte der Stuttgarter vertreiben können und umgekehrt. Hier habe man bereits erste positive Rückmeldungen erhalten, in den Maklerorganisationen herrsche „viel Zuversicht“ für den künftigen gemeinsamen Weg.
Makler 2024 erstmals stärkster Vertriebsweg der SDK
Als „historisches Ergebnis“ bezeichnete Mitzlaff, dass im Jahr 2024 erstmals Makler und Kooperationen als Vertriebsweg den Ausschließlichkeits- und Bankenvertrieb überholen konnte. Im Jahr 2024 konnte das Segment um rund 28% zulegen, insgesamt kamen 51% des Geschäfts der SDK vom Vertriebsweg Makler und Kooperationen. (js)
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können