Scope Fund Analysis hat für die acht wichtigsten Aktienfonds-Peergroups untersucht, wie hoch der Anteil aktiver Fonds ist, die ihren Vergleichsindex übertreffen konnten. Im vergangenen Jahr ist dies 386 Produkten gelungen. Damit liegt die durchschnittliche Outperformance-Quote der fast 2.000 analysierten Fonds bei 19,1%.. Das Analysehaus ordnet jeder Peergroup eine Benchmark zu, an der sich alle Fonds dieser Gruppe messen müssen. Die Auswertung zeigt, wie wichtig die Auswahl guter Fonds mit starkem Track Record und robustem Anlageprozess ist, um einen Mehrertrag erzielen zu können, so Scope.
Schwellenländer an der Spitze
Die Peergroup mit der höchsten Outperformance-Quote ist Aktien Schwellenländer. In dieser Gruppe konnte fast jeder dritte Fonds die Peergroup-Benchmarkt schlagen (31%). Getrübt wird das gute Abschneiden durch die Tatsache, dass der Anteil 2024 geringer war als 2023, als 38,7% der globalen Schwellenländer-Aktienfonds besser als der Vergleichsindex waren.
In den Vergleichsgruppen Aktien Europa, Aktien Japan und Aktien Nordamerika ist es jedem vierten Fonds gelungen, die Peergroup-Benchmark zu übertreffen. Japanische und europäische Aktienfonds schneiden etwas besser als im Vorjahr, nordamerikanische etwas schlechter.
Die größte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zeigt die Peergroup Aktien Euroland. Ihre Outperformance Ratio stieg um 7,9 Prozentpunkte. Gleichwohl bleibt sie niedrig, denn nur ungefähr jeder achte Fonds für Aktien aus der Eurozone entwickelte sich 2024 besser als die Peergroup-Benchmark.
Schwaches Deutschland
Besonders schwach schnitt die Peergroup Aktien Deutschland ab. Sie landete 2024 mit einer Erfolgsquote von 2% auf dem letzten Platz, nach 7,8% im Vorjahr. Grund ist Scope zufolge die schlechte Entwicklung deutscher Nebenwerte im vergangenen Jahr. Deutschland-Aktienfonds mischen diese für gewöhnlich in signifikantem Ausmaß bei, so dass sie dem breiten Vergleichsindex hinterherhinken, wenn Nebenwerte schlecht performen.
Berechnet wurde die Outperformance Ratio nicht nur auf Basis der Fondsanzahl, sondern auch volumengewichtet, also unter Berücksichtigung des verwalteten Vermögens. In fünf Peergroups waren Fonds mit einem höheren Volumen eher erfolgreich, in drei Peergroups schnitten tendenziell kleinere Fonds besser ab. Insgesamt lag die volumengewichtete Outperformance-Quote damit leicht über der Quote nach Anzahl.
Bei der Analyse der längerfristigen Outperformance Ratio zeigt sich eine Auffälligkeit: Der dreijährige Durchschnitt der Quoten der beobachteten Peergroups ist niedriger als der fünfjährige (11,7% vs. 14,5%). Im Regelfall nimmt die Erfolgsquote im Lauf der Zeit ab. Der hier festgestellte Ausnahmefall ist auf das wechselhafte Umfeld in den Jahren 2022 bis 2024 zurückzuführen. Die globalen Schocks der Ukraine-Krise, der Inflationsanstieg, der mit Zinserhöhungen einherging, und dann 2024 die Zinssenkungen der Fed und EZB erschwerten die Arbeit der aktiven Manager, so dass im Durchschnitt – anders als in den vorangegangenen Studien festgestellt – weniger Fonds über drei Jahre eine Outperformance erzielten als über fünf Jahre. (mki)
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