Die europäische Ratingagentur Scope hat in einer großen Auswertung die Anbieter von Aktienfonds, Aktienfonds mit einer konstant ausgezeichneten Entwicklung und die größten Gewinner und Verlierer der vergangenen zwölf Monate analysiert. Das Analysehaus versuchte, in der Anlageklasse Aktien die Stärke der verschiedenen Fondsgesellschaften herauszuarbeiten, indem sie die sogenannte Top-Rating-Quote ermittelte.
Für jeden Anbieter wurde dazu die Zahl der Fonds mit einem A- oder B-Rating ins Verhältnis zur Gesamtzahl der von Scope bewerteten Portfolios gesetzt. A und B erhalten dabei die Produkte, die in den vergangenen Jahren eine (weit) überdurchschnittliche Leistung gezeigt haben. Die Rating-Skala von Scope reicht bis E. Der Fokus der Analyse liegt auf der Managementleistung, weswegen passive ETFs und Indexfonds nicht berücksichtigt wurden.
In die Rangliste aufgenommen wurden Fondshäuser mit mindestens acht von Scope gerateten Produkten. Liegt die Zahl der Fonds mit Rating zwischen 8 und 24, so betrachtet Scope den Anbieter dann als „kleine“ Gesellschaft. Wenn 25 Fonds und mehr ein Scope-Rating tragen, dann gilt es als „große“ Gesellschaft. Bei der Bestimmung, ob es sich um einen großen oder kleinen Anbieter handelt, werden die Fonds aller Anlageklassen berücksichtigt. Für die Ermittlung der Top-Rating-Quote in der Studie wurden jedoch lediglich Aktienfonds betrachtet.
Anbieter mit vielen überdurchschnittlichen Produkten
Sieger unter den großen Fondsgesellschaften im Bereich Aktienfonds ist Scope zufolge Janus Henderson mit einer Top-Rating-Quote von 65,4%. Dort wurden 17 von 26 gerateten Aktienfonds mit A oder B bewertet. Das ist beinahe doppelt so hoch wie der durchschnittliche Wettbewerber. Die Plätze 2 und 3 nehmen Union Investment (63,6%) und BlackRock (58,5%) ein, die ebenfalls einen hohen Anteil (sehr) gut bewerteter Aktienfonds haben. Bei den kleinen Gesellschaften teilen sich Flossbach von Storch und PGIM Investments den 1. Platz, die beide auf eine makellose Top-Rating-Quote von 100% kommen. Alle vier bzw. sechs Aktienfonds dieser Anbieter sind mit A oder B bewertet. Dimensional Fund Advisors erreicht Rang 3 mit einem Anteil von 81,8%. Den kleineren Anbietern fällt es laut Scope aufgrund ihres überschaubaren Produktangebots (in Deutschland) im Regelfall leichter, auf hohe Top-Rating-Quoten zu kommen.
Dauerbrenner unter den Fonds
Nur wenige Fonds schaffen es, eine konstante Spitzenleistung zu erzielen. Um diese zu bestimmten, hat Scope sämtliche Aktienfonds mit einem Mindestvolumen von 50 Mio. Euro betrachtet, die aktuell mit der Bestnote A bewertet sind, also zu den absoluten Top-Produkten ihrer Peergroup zählen (191 Fonds).
Am längsten durchgängig mit A bewertet ist der Columbia Threadneedle Global Focus Fund. Der weltweit anlegende Aktienfonds trägt die Höchstnote bereits seit sieben Jahren – seit Mai 2017. In den letzten fünf Jahren erzielte eine annualisierte Rendite von 12,6%. Weitere drei Fonds tragen seit 2018 ununterbrochen ein A-Rating: der AB International Health Care (Aktien Gesundheitswesen Welt), der Polar Capital Biotechnology (Aktien Biotechnologie) und der Schroder Global Sustainable Growth (Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt).
Auffällige Auf- und Absteiger
Neben diesen Vorbildern an Beständigkeit gibt es auch Fonds, die starke Veränderungen durchmachen. Scope hat Aktienfonds ermittelt, deren Rating binnen eines Jahres einen großen Sprung gemacht hat – nach oben oder auch nach unten. Entscheidend bei der Auswertung war die Veränderung der Rating-Punktzahl, die bestimmt, in welche Rating-Kategorie A bis E ein Fonds eingruppiert wird.
Auf einem guten Weg befinden sich der KBC Equity New Asia und der AB Asia ex-Japan Equity, die beide in Asien ohne Japan investieren und seit August 2023 von einem unterdurchschnittlichen D-Rating auf ein überdurchschnittliches B-Rating gestiegen sind. Den gleichen Sprung machte auch der Mirabaud – Discovery Europe, der sich in europäischen Nebenwerten engagiert.
Bei den Absteigern hat sich die Leistung des BGF Emerging Markets, der binnen zwölf Monaten von B auf D rutschte. Merklich schlechter steht auch der Fidelity Sustainable Emerging Markets Equity da. Er trug vor einem Jahr ein A-Rating, momentan reicht es nur auf Note C. Besonders viele Rating-Punkte verloren hat zudem der Ossiam ESG Low Carbon Shiller Barclays CAPE US Sector ETC, dessen Rating von B auf D gefallen ist. (mki)
Bild: © 2D_Jungle – stock.adobe.com
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