Ein Artikel von Ferdinand Dalhuisen, Managing Director Private Equity bei ODDO BHF AM
Die 2024 in Kraft getretene Novelle des European Long Term Investment Fund (ELTIF) eröffnet Privatanlegern die Chance, an der Wertentwicklung von Privatmarktanlagen teilzuhaben und ihr Portfolio sinnvoll zu diversifizieren. Im Gespräch mit Kunden sind Aufklärung und Wissensvermittlung gefragt. Für Finanzberater, die sich intensiv mit den zugrunde liegenden Anlageklassen und den Produktspezifika befasst haben, könnte sich die Beratung in puncto ELTIF zu einem zentralen Werttreiber für den Ausbau langfristiger Kundenbeziehungen entwickeln.
Neuer Schwung durch ELTIF-Novelle
Die Fondsstruktur ELTIF wurde 2015 europaweit eingeführt, um Kapital für langfristige Investitionen zu mobilisieren. Der Schwerpunkt lag zunächst auf Infrastruktur-Investments, für die der Bedarf in Europa sehr groß ist. Anfang 2024 trat eine Reform der ELTIF-Verordnung in Kraft, die weitere für Privatanleger interessante Anlagen und auch globale Investitionen zulässt. Als Anlagen kommen Infrastruktur, Private Equity, Private Debt, Immobilien und sonstige Sachwerte infrage. Es darf sowohl direkt als auch über Fonds investiert werden. Die Beteiligung an Privatmarktanlagen kann nach Meinung von ODDO BHF AM auch in einem privaten Portfolio zur potenziellen Risikostreuung und Erschließung von alternativen Renditepotenzialen beitragen. Zentraler Baustein des ELTIF 2.0 ist, dass die bis dato für den Vertrieb an Privatpersonen geforderte Mindestanlagesumme von 10.000 Euro aufgehoben wurde. Nunmehr kann ein ELTIF an jeden qualifizierten Privatanleger vertrieben werden, sofern eine Geeignetheitsprüfung durchgeführt wurde.
Chance Private Equity
Die Novelle ermöglicht jetzt auch die Auflage von ELTIFs, die über Private-Equity-Fonds Investitionen von Privatanlegern in Unternehmen mit langfristigem Kapitalbedarf schleusen. Privatanleger können nun in eine Anlageklasse investieren, die bei institutionellen Investoren schon lange Standard ist. Private-Equity-Fonds investieren das Kapital von Anlegern in Unternehmen, die sich in Privatbesitz befinden und nicht an der Börse gehandelt werden. Ziel von Private-Equity-Beteiligungen ist, diese Unternehmen bei ihrem Wachstum zu unterstützen und ihre Leistung zu verbessern. Dies ermöglicht es, sie nach einigen Jahren potenziell mit Gewinn zu veräußern. Dieser mögliche Gewinn wird dann zwischen dem Manager eines Private-Equity-Fonds, dem sogenannten General Partner, und den Investoren, den Limited Partners, nach einem vorgegebenen Schlüssel aufgeteilt.
Seite 1 Welches Potenzial der ELTIF Vermittlern bietet
Seite 2 Vorteil aktives Management
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