AssCompact suche
Home
Immobilien
26. August 2024
Schnelles Internet & Co.: 66% würden mehr Miete zahlen

Schnelles Internet & Co.: 66% würden mehr Miete zahlen

Laut einer Studie würden zwei Drittel der Mieter höhere Kosten für fortschrittliche Technologie in Kauf nehmen. Dies gilt für Sicherheitslösungen fürs Haus mit Fernüberwachung, Highspeed-Internet und Temperaturkontrollsysteme. Doch oftmals stehen solche digitalen Tools noch nicht zur Verfügung. 

Im Rahmen einer Studie hat sich der Anbieter von Software-Nutzerbewertungen Capterra mit dem Thema Digitalisierung in der Vermietung befasst. Trotz Mietsteigerungen würden 66% der Umfrageteilnehmer für fortschrittliche Technologien mehr Miete zahlen. Für weitere 68% der Mieter wirkt sich der Einsatz fortschrittlicher Technologien auch darauf aus, den Mietvertrag zu unterzeichnen oder eben nicht.

In Sachen Digitalisierung hinkt die deutsche Wohnungswirtschaft allerdings noch hinterher. Die von 17% der Befragten genannte und damit am weitesten eingesetzte digitalen Tools bei Mietwohnungen sind Online-Zahlungsportale. Es folgen intelligentes Energiemanagement und spezielle Kommunikationsplattformen für die Wohnung. Rund jeder zweite Befragte gab allerdings an, keine solchen Lösungen zur Auswahl zu haben.

Auch in der Kommunikation setzt die Wohnungswirtschaft hierzulande noch vorwiegend auf traditionelle Wege: Der Studie zufolge läuft der Kontakt zwischen Mietern und der Hausverwaltung überwiegend über E-Mail (30%) oder persönlich (23%). Messenger wie WhatsApp oder spezielle Kommunikationsplattformen, die von der Hausverwaltung bereitgestellt werden, werden eher selten genutzt (13% bzw. 6%). Im internationalen Vergleich erfolgt nur bei 22% der Befragten die Kommunikation via E-Mail und bei weiteren 22% bereits über Messenger.

Diese Tools stehen bei Mietern hoch im Kurs

Mieter, die noch keine digitalen Werkzeuge für ihr Zuhause zur Verfügung haben, würden sich vor allem intelligentes Energiemanagement (29%), intelligente Schlösser (25%) sowie Remote-Sicherheits-Apps (21%) wünschen. Außerdem würden die Befragten für folgende Ausstattungsmerkmale einen höheren Mietpreis in Kauf nehmen: ein Sicherheitssystem für das Haus mit Fernüberwachung (22 %), Hochgeschwindigkeits-Internetoptionen (22%) sowie technologische Hilfsmittel zur Temperaturkontrolle (19%).

Technologiebedarf von Mietern im Wandel

„Die anhaltende Energiekrise sorgt für einen gesteigerten Bedarf an intelligenten Energiemanagementsystemen, die zur Kostensenkung beitragen, und eine gute Internetverbindung wird seit dem Anstieg der Home-Office-Quote immer wichtiger”, erklärt Rosalia Mousse, Content Analystin der Studie. „Wenn Mieter dadurch mehr Zeit Zuhause verbringen, werden sie sicherheitsbewusster und erkennen die Vorteile eines Sicherheitssystems, um ihre wertvollen Arbeitsgeräte und Daten zu schützen. Insgesamt hatten die Entwicklungen der letzten Jahre nachhaltige Auswirkungen auf den Technologiebedarf von Mietern, den Vermieter berücksichtigen sollten, um die Attraktivität ihrer Immobilie zu steigern, die Nachfrage zu erhöhen und eine langfristige Mieterbindung zu fördern.”

Digitale Tools punkten – mit Abstrichen

Insgesamt kommt das Angebot von fortschrittlicher Technologie bei Mietern gut an. Als größte Vorteile werden Bequemlichkeit, mehr Effizienz, weniger Verwaltungsaufwand und eine bessere Kommunikation mit der Hausverwaltung angeführt. Als größte Herausforderungen betrachten Mieter technische Probleme, Störungen oder Fehler sowie Bedenken zu Datenschutz und Datensicherheit und eine schlechte Umsetzung. Insbesondere technische Probleme scheinen ein großes Manko darzustellen, denn 46% berichten, „oft“ oder „ständig“ Fehler zu erleben, wenn sie die von ihrer Hausverwaltung bereitgestellten Technologien nutzen. (tik)

Bild: © ImageFlow – stock.adobe.com