In den vergangenen Tagen kannte der Goldpreis nur einen Weg – den nach oben. Am Dienstag, 20.08.2024, erreichte er erneut ein Allzeithoch – nicht zum ersten Mal in diesem Jahr. Mitte der Woche pendelte sich der Goldpreis schließlich ein, er bleibt aber weiter um die 2.500 US-Dollar pro Feinunze. Grund für den Rallye-Stopp dürfte sein, dass mittlerweile die Zinserwartungen in den USA eingepreist sind. Der Markt geht davon aus, dass die FED im September Zinssenkungen beschließen wird. Zudem blicken alle gespannt auf die Inflationsentwicklungen und auf die US-Wahlen im November.
Was treibt den Goldpreis an?
Der beeindruckende Anstieg werde durch die Schwäche des US-Dollars begünstigt, erklärt Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St. Galler Kantonalbank Deutschland AG. Seiner Ansicht nach zeigt sich Gold in einem idealtypischen und intakten Aufwärtstrend, der weiteres Potenzial nach oben signalisiert.
Jean-Paul van Oudheusden, Analyst bei der Investmentplattform eToro, sieht ebenso Argumente für das Hoch des Goldpreises. „Zusätzlich verschärfen geopolitische Spannungen, wie der Nahost-Konflikt und der Ukraine-Krieg, die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen. Gold agiert nicht nur als stabiler Wertspeicher über lange Zeiträume, sondern auch als entscheidendes Mittel zur Diversifizierung, das jedes Portfolio stabiler macht,“ so der Analyst. Und je höher der Goldpreis steigt, umso größer auch das Interesse der Anleger, etwa auch bei Hedgefonds.
Geht der Goldpreis weiter auf Rekordjagd?
Zahlreiche Experten sagten dem Goldpreis das Erreichen der 2.500 US-Dollar-Grenze zum Jahresende 2024 voraus. Nun stellt sich aber die Frage: Geht da noch mehr? Das Potenzial nach oben ist da. Analysten von UBS erwarten spätestens Mitte 2025 einen Goldpreis von 2.700 US-Dollar. Im asiatischen Raum haben einige Länder ihre Goldkäufe erhöht. Wie sich die Zentralbanken dort in den nächsten Monaten verhalten und in welchen Höhen sich China weiter in Gold engagieren wird, wird sich entsprechend auf den Goldpreis auswirken. Die 2.700-Dollar-Marke ist aber wohl mittlerweile auch ein Ding der Pessimisten. Manche sehen den Goldpreis zum Ende des Jahres bereits über 3.000 US-Dollar. (bh)
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