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10. Januar 2025
So haben sich die Goldpreise und Bestände 2024 entwickelt
So haben sich die Goldpreise und Bestände 2024 entwickelt

So haben sich die Goldpreise und Bestände 2024 entwickelt

Der Goldpreis erlebte 2024 seinen stärksten Anstieg seit der Eurokrise 2010 und sorgte damit für große Bewegungen auf dem deutschen Anlagemarkt. Während viele Anleger die hohen Preise für Gewinnmitnahmen nutzten, zeigte sich zugleich ein bemerkenswertes Wachstum des Gesamtwerts der Edelmetallbestände.

2024 war ein bemerkenswertes Jahr für die Anlageklasse Gold. Zu Jahresbeginn lag der Preis für die Feinunze noch bei unter 1.900 Euro, zum Jahresende dann war man, nach diversen Preisrekorden, bei rund 2.500 Euro. Doch wie haben sich die Bestände bei den Gold-Investoren entwickelt? Die Deutsche Börse und der Online-Edelmetallhändler BullionVault lassen das Jahr 2024 Revue passieren.

Deutsche Börse: Rückgang bei Xetra-Gold-Beständen

Laut der Deutschen Börse beendete Xetra-Gold das Jahr 2024 mit einem geringeren Bestand. Der Abbau der Goldbestände deutet auf eine verstärkte Gewinnmitnahme deutscher Anleger hin. Die gestiegenen Goldpreise boten Anlegern die Gelegenheit, bestehende Positionen mit Gewinn zu veräußern. Dies spiegelt sich in der Rückkehr von Kapital in andere Anlageklassen wider, während Anleger ihre Portfolios neu ausrichteten. Besonders bemerkenswert ist, dass trotz des geringeren Bestands von Xetra-Gold der weltweite Bedarf an physischen Edelmetallen hoch blieb.

Ein weiterer Faktor für den Bestandsrückgang bei Xetra-Gold könnte die erhöhte Attraktivität alternativer Anlageklassen gewesen sein. Der Aktienmarkt erreichte 2024 neue Höchststände, was Investoren dazu bewegen könnte, ihr Kapital umzuschichten. Auch die gestiegenen Realzinsen machten das klassische Sparen wieder interessanter, was möglicherweise zulasten von Edelmetallinvestments ging.

BullionVault: Rekord-Gewinnmitnahmen trotz Wertsteigerung

Auch BullionVault berichtet von einer Rekordmenge an Goldveräußerungen durch deutsche Anleger im Jahr 2024. Dennoch stieg der Gesamtwert der Edelmetallbestände aufgrund des starken Preisanstiegs um 30,1%. Die deutschen BullionVault-Nutzer reduzierten ihre physischen Goldbestände um 4,0%. Weltweit sanken die Bestände aller Kunden um 6,0%, während der Gesamtwert um 26,4% auf 3,5 Mrd. Euro zunahm.

Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, erklärte, dass hohe Goldpreise 2024 erhebliche Gewinnmitnahmen auslösten. Gleichzeitig hätten steigende Aktienmärkte und höhere Realzinsen für Bargeldsparer Anleger dazu bewegt, Teile ihrer Gewinne umzuschichten. Trotz dieser Entwicklungen blieb das Engagement in Edelmetalle solide. Besonders auffällig war dabei, dass Anleger ihre Bestände nicht so schnell verkauften, wie die Preise stiegen, was auf ein langfristiges Vertrauen in Gold als sicheren Hafen hindeutet.

Rückgang der Anlegeraktivität zum Jahresende

Der Gold-Investor-Index Deutschland (GII DE) von BullionVault sank im Dezember 2024 auf 55,3 Punkte und erreichte damit ein Sechsmonatstief. Sowohl die Zahl der Verkäufer als auch der Käufer von Gold ging zurück. Im Jahresverlauf 2024 zeigte sich die Goldnachfrage schwach, was auf politische Stabilität und steigende Aktienmärkte zurückzuführen ist. Besonders im Dezember 2024 sank die Zahl der deutschen Anleger, die Gold verkauften, um 33,1% gegenüber dem Vormonat. Auch die Zahl der Käufer verringerte sich um 17,6% gegenüber dem Höchststand im November.

Interessanterweise erlebte BullionVault im Vergleich zu 2023 einen weltweiten Anstieg der Erstnutzer um 42,4%, was den höchsten Stand seit 2021 darstellte. Fast die Hälfte dieser neuen Anleger eröffnete ihre Konten in den letzten vier Monaten des Jahres 2024. Ein signifikanter Teil dieser Neukunden kam aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich, was auf ein wachsendes Interesse an Edelmetallanlagen in Europa hindeutet. (mki)