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16. Juli 2024
Immobilienfinanzierungsindex DIFI büßt an Dynamik ein

Immobilienfinanzierungsindex DIFI büßt an Dynamik ein

Die Lage in der gewerblichen Immobilienfinanzierung hat sich im zweiten Quartal 2024 nur geringfügig verbessert. Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi) steigt um  einen Punkt und bewegt sich damit weiterhin im negativen Bereich. Im Vorquartal hatte der Index noch 27,4 Punkte gut gemacht.

Die Aufwärtsbewegung beim umfragebasierten Deutschen Immobilienfinanzierungsindex (Difi) hat sich abgeflacht. Konnte der Index im ersten Quartal noch um 27,4 Punkte zulegen, geht es im zweiten Quartal 2024 nu um einen Punkt nach oben. Er leibt mit -14,6 Punkten weiterhin im negativen Bereich. Vom Tiefpunkt Ende 2022 aus hat er sich somit um 55,1 Punkte entfernt.

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi) bildet die Einschätzungen von Experten zur Lage und den Erwartungen bezüglich der deutschen Immobilienfinanzierungsmärkte ab. Er wird quartalsweise ermittelt und berechnet sich als Mittelwert der Salden für die Immobilienmarktsegmente Büro, Einzelhandel, Logistik, Wohnen und Hotel. Bis zum vierten Quartal 2022 wurde der Difi von JLL in Zusammenarbeit mit dem mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhoben. Nach einer Pause im ersten Quartal wird der Index seit dem zweiten Quartal 2023 von JLL gemeinsam mit dem HWWI Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut erstellt.

Ausblick positiver als Beurteilung der Marktlage

Weiterhin fällt der Ausblick auf die kommenden sechs Monate deutlich besser aus als die Einschätzung der aktuelle Marktlage. Allerdings hat sich das Delta verringert: So ist der Erwartungsindikator leicht auf -2,5 Punkte zurückgegangen, während der Situationsindikator um drei Punkte auf -26,8 -gestiegen ist. Infolgedessen hat sich der Abstand zwischen Ausblick und aktueller Lage auf 24,3 Punkte verkleinert. Im Vorquartal betrug der Abstand noch 28,4 Punkte.

Nur Asset-Klasse Wohnen im positiven Bereich

Als einzige Asset-Klasse kommt Wohnen auf einen positiven Gesamtindexwert, der mit 13,9 Punkten geringfügig über dem Wert von 13,1 Punkte aus dem Vorquartal liegt. Laut JLL und HWWI sei dies allerdings allein auf eine verbesserte Lageeinschätzung zurückzuführen, die von -7,1 Punkten auf 11,1 Punkte den Sprung in den positiven Bereich schaffte. Der Erwartungsindikator hat sich dagegen auf 16,7 Punkte halbiert. „Die Marktteilnehmer gehen von einer Verschlechterung der aktuellen Finanzierungssituation aus, was eng mit der Zinsentwicklung verknüpft ist. Es wird erwartet, dass sich die Hypothekenzinsen auf dem aktuellen Stand einpendeln werden und die EZB keine weitere Zinssenkung in diesem Jahr vornehmen wird“, erklärt Dr. Jan Wedemeier, Senior Researcher am HWWI.

Hotels vor Logistik

Hinter der Asset-Klasse Wohnen befinden sich Hotels auf Rang 2 mit einem Saldowert von -7,1 Punkten (Vorquartal: -6,8 Punkte), gefolgt von Logistik mit -14,3 Punkten (Vorquartal: -7,0 Punkte) und Einzelhandel mit -19,2 Punkten (Vorquartal: -21,7 Punkte). Mit Abstand am schwächsten werden die Finanzierungsbedingungen für Büroimmobilien beurteilt, auch wenn sich der Punktestand um neun Zähler auf -46,4 Punkte verbesserte.

„Immerhin lässt das hohe Delta zwischen Lage- und Erwartungseinschätzung in Höhe von 50 Punkten den Schluss zu, dass die befragten Experten von einer deutlichen Verbesserung des Finanzierungsumfelds für Büroimmobilien ausgehen. Die positive Entwicklung der Bürovermietungsmärkte in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres stützt diese Erwartungshaltung“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. (tik)

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