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25. Juni 2024
Zensus: 75% der Wohnungen noch mit Gas oder Öl beheizt

Zensus: 75% der Wohnungen noch mit Gas oder Öl beheizt

Drei von vier Wohnungen in Deutschland werden mit Öl oder Gas beheizt, wie Ergebnisse des Zensus 2022 zeigen. Erneuerbare Energiequellen zum Heizen von Wohngebäuden sind im Bestand bisher noch wenig verbreitet. Bei neueren Gebäuden ist die Wärmepumpe aber auf dem Vormarsch.

Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen des Zensus 2022 werden 56% der Wohnungen hierzulande mit Gas beheizt, 19% mit Öl und weitere 15% mit Fernwärme. Erneuerbare Energiequellen zum Heizen von Wohngebäuden spielen im Gesamtbestand bislang eine untergeordnete Rolle. Wie die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder mitteilen, kommen in lediglich 4% aller Wohnungen Holz oder Holzpellets und in 3% Solar- oder Geothermie, Umwelt- oder Abluftwärme (in der Regel mit Wärmepumpen) beim Thema Heizen zum Einsatz.

Zunahme der Wärmepumpen im Neubau

In neuen Wohngebäuden steigt die Zahl der Wärmepumpen jedoch. „Im Neubau ab 2016 wird dagegen in jeder vierten Wohnung eine Wärmepumpe eingesetzt“, erklärt Oliver Heidinger, Präsident des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen (IT.NRW). Konkret lässt sich an den Ergebnissen des Zenus ablesen, dass erst ab dem Baujahr 2010 der Anteil der Wärmepumpen wächst. Da auf neuere Wohnungen ein geringer Anteil am Gesamtbestand der Wohnungen entfällt, ist auch der Anteil der Wohnungen gering, die mit Wärmepumpen beheizt werden. Den Statistikern zufolge ist jede vierte Wohnung, die seit 2016 gebaut wurde, mit Wärmepumpen beheizt.

Die Bundesländer mit höchstem Anteil an Gasheizungen

Laut Ergebnissen des Zensus 2022 ist die Gasheizung mit 72% bzw. 69% der Wohnungen in den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überdurchschnittlich häufig zu finden. In Bayern (42%), Baden-Württemberg (46%) und Mecklenburg-Vorpommern (47%) liegt der Anteil leicht unter dem Durchschnitt. Der überwiegend zum Beheizen von Gebäuden eingesetzte Energieträger zum Stichtag 15.05.2022 wurde in der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022 erstmalig erfasst.

Fernwärme insbesondere in den Stadtstaaten

Größere Unterschiede zeigt der Vergleich der Bundesländer bei Ölheizungen: So verfügen Wohnungen in den nördlichen und östlichen Ländern unterdurchschnittlich über Ölheizungen (7 bis 16%), in Hessen (25%), Rheinland-Pfalz (26%), Baden-Württemberg (28%), Bayern und Saarland (je 29%) ist eine Ölheziung dagegen in mehr als jeder vierten Wohnung zu finden.

Mit Fernwärme geheizt wird insbesondere in den Stadtstaaten Hamburg (35%) und Berlin (43%) sowie in den östlichen Bundesändern (22 bis 34%). Als einziges westliches Flächenland verzeichnet Schleswig-Holstein mit 21% einen hohen Anteil an Wohnungen mit Fernwärme. (tik)

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Bild: © Maksym Yemelyanov – stock.adobe.com