Das Portal immowelt hat die Energieeffizienzklassen der im Jahr 2023 auf seiner Plattform zum Kauf angebotenen Wohnimmobilien beleuchtet. Demnach wiesen fast 36% der auf dem Portal inserierten Objekte eine Energieeffizienzklasse schlechter als E auf. Den höchsten Effizienzansprüchen der Klassen A+ und A entsprachen dagegen insgesamt nur 6,2% aller inserierten Wohnimmobilien.
Der schlechte energetische Zustand vieler Häuser und Wohnungen hierzulande könnte die von der Europäischen Union beschlossenen Energieziele im Gebäudesektor gefährden. Im Dezember hatte sich die EU darauf verständigt, den durchschnittlichen Energieverbrauch im Gebäudebereich bis 2030 um mindestens 16% und bis zum Jahr 2035 um mindestens 22% zu verringern.
immowelt: „Sanierungsfall Deutschland“
„Bei deutschen Wohnimmobilien herrscht ein enormer energetischer Sanierungsbedarf“, erklärt Felix Kusch, der Geschäftsführer von immowelt. „Die mitunter hohen Kosten für eine energetische Sanierung schrecken jedoch viele Immobilienbesitzer ab und der zwischenzeitliche Stopp mehrerer Förderprogramme im Zuge der Haushaltskrise hat für zusätzliche Verunsicherung gesorgt.“ Umso wichtiger sei es, dass die Bundesregierung nun Klarheit bei der Förderung geschaffen hat. Für mehr Investitionen in energetische Sanierungen seien Planbarkeit und Verlässlichkeit der Förderprogramme für Eigentümer essenziell, so Kusch weiter.
Jedes zweite Einfamilienhaus in schlechtem energetischen Zustand
Ein großer Sanierungsbedarf lässt sich laut immowelt vor allem im Segment der Einfamilienhäuser feststellen, bei dem freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenendhäuser betrachtet wurden. Rund 50% der im vergangenen Jahr auf immowelt.de angebotenen Häuser hatten eine Energieeffizienzklasse niedriger als E. 20% der Einfamilienhäuser und damit der größte Anteil am Gesamtangebot wiesen sogar nur die schlechteste Energieklasse H auf. Die höchsten Effizienzansprüche erfüllen dagegen lediglich 3,1% (Klasse A+) und 3,8% (Klasse A) der inserierten Häuser.
Energiebilanz der angebotenen Wohnungen etwas besser
Besser steht es um die Energieeffizienz bei Wohnungen. Der Auswertung von immowelt zufolge verfügten nur etwa 14% der im vergangenen Jahr angebotenen Objekte über eine Energieeffizienzklasse schlechter als E. Der Anteil von Wohnungen mit der niedrigsten Energieklasse H lag sogar nur bei 1,4%. Doch andererseits sind auch Apartments mit den bestmöglichen Effizienzstandards A+ (2,1%) und A (3%) relativ selten. Am häufigsten werden Wohnungen mit der mittleren Energieeffizienzklasse D inseriert. Sie machten etwa 30% des Angebots aus.
Seite 1 Hälfte der Einfamilienhäuser mit niedriger Energieeffizienzklasse
Seite 2 Höherer Sanierungsbedarf in strukturschwachen ländlichen Gegenden
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können