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29. August 2023
BVI: Viel verwahrtes Vermögen bei wenig Anbietern
BVI: Viel verwahrtes Vermögen bei wenig Anbietern

BVI: Viel verwahrtes Vermögen bei wenig Anbietern

Der Fondsverband BVI hat seine Verwahrstellenstatistik für das erste Halbjahr 2023 veröffentlicht. Das verwahrte Vermögen für in Deutschland aufgelegte Fonds ist im Vergleich zu Ende 2022 gestiegen. Bemerkenswert außerdem: Zwei Drittel des gesamten verwahrten Vermögens liegen bei den fünf größten Anbietern.

Bei den Verwahrstellen für Fonds geht es in Deutschland aufwärts. Das zeigt die aktuelle Verwahrstellenstatistik des Fondsverbands BVI. Stichtag dafür war der 30.06.2023. Die Statistik zeigt das verwahrte Vermögen für in Deutschland aufgelegte Fonds. Konkret sind damit, wie der BVI auf Nachfrage von AssCompact mitteilt, diejenigen Fonds gemeint, deren ISIN mit dem Ländercode DE für Deutschland beginnen. Bei der ISIN handelt es sich um die Internationale Kennnummer eines Wertpapiers. Der Ländercode zu Beginn gibt das Land an, in dem das Wertpapier emittiert wurde.

Die Verwahrstellenstatistik umfasst Angaben zu in Deutschland aufgelegten offenen Wertpapierfonds und Immobilienfonds sowie geschlossenen Investmentfonds gemäß Kapitalanlagegesetzbuch, unabhängig von einer Mitgliedschaft im BVI.

Zuwachs an verwahrtem Vermögen

Die Depotbanken verwahrten zur Jahresmitte 2023 insgesamt 2,663 Bio. Euro für in Deutschland aufgelegte Fonds. Das entspricht rund 5% mehr als Ende 2022, damals waren es 2,546 Bio. Euro. 68% des Vermögens zum 30.06.2023 (1,824 Bio. Euro) entfielen dabei auf die fünf größten Anbieter. Insgesamt umfasst die Statistik, die der deutsche Fondsverband BVI in Zusammenarbeit mit dem Praxisforum Depotbanken erstellt, 32 Verwahrstellen in Deutschland.

Auf Platz 1 liegt BNP Paribas mit einem Vermögen von 631,3 Mrd. Euro., gefolgt von der State Street Bank (348 Mrd. Euro) und der DZ Bank (312 Mrd. Euro). Die Plätze 4 und 5 werden von HSBC Trinkaus & Burkhardt (304,7 Mrd. Euro) sowie J.P. Morgan (227,6 Mrd. Euro) belegt. 30 Verwahrstellen sind im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds mit einem Vermögen von 2,298 Bio. Euro tätig. Zehn Depotbanken verwahrten ein Nettovermögen von 317 Mrd. Euro für offene Immobilienfonds. Im Segment der geschlossenen Investmentfonds, die nach den Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuches aufgelegt sind, betreuten zwölf Verwahrstellen ein Nettovermögen von 47 Mrd. Euro. 44,4 Mrd. Euro davon sind auf geschlossene Sachwertefonds zurückzuführen, der Rest auf geschlossene Wertpapier- und Beteiligungsfonds.

DZ Bank klettert einen Rang nach oben

Im letzten Rating war die DZ Bank noch auf Platz 4 der größten deutschen Verwahrstellen angesiedelt – HSBC und die DZ Bank haben nun Plätze getauscht. Letztere dürfte allerdings noch weiter Zuwachs bekommen, da die Bank zum Ende des Jahres das Verwahrstellengeschäft der Deutschen Apotheker- und Ärztebank übernehmen soll (AssCompact berichtete). In der aktuellen Statistik ist die apoBank noch eigenständig gelistet mit einem verwahrten Vermögen von rund 22 Mrd. Euro. (mki)

Weitere Informationen zur BVI-Verwahrstellenstatistik gibt es hier.

Bild: © Bela – stock.adobe.com