Die Ratingagentur Scope hat 18 offene Immobilienfonds für Privatanleger und weitere zwei Fonds für institutionelle Investoren (Gesamtvolumen von über 113 Mrd. Euro) analysiert und die Ergebnisse der daraus entstandenen Studie nun veröffentlicht. Das Rating soll die Rendite-Risiko-Relation der Fonds reflektieren. Ein berauschendes Fazit sucht man wohl vergeblich: Fünf Fonds haben eine schlechtere Bewertung erhalten als im Vorjahr, der Rest blieb bei seiner Vorjahreswertung. Zwei Fonds wurden zum ersten Mal bewertet.
Ursache für die Downgrades seien Scope zufolge sowohl gestiegene Risikoparameter als auch schwächere Renditeentwicklungen. Die durchschnittliche 1-Jahres-Performance der offenen Immobilienfonds lag 2022 bei 2,5%, bei einer Spannweite von 1,5 bis 4,9%. Die klassischen Gewerbeimmobilienfonds legten im Mittel um 2,4% zu, reine Wohnimmobilienfonds um 3,1%. Die Prognose für die Durchschnittsrendite im Jahr 2023 beziffert Scope auf rund 2,5%.
Marktumfeld hat sich gewandelt
Scope macht in seiner Mitteilung zur Studie auch die stark gestiegenen Zinsen für die Veränderungen im Marktumfeld für offene Immobilienpublikumsfonds seit Februar 2022 verantwortlich. In den vergangenen Jahren hätten Immobilienaufwertungen zum überwiegenden Teil der Renditen der Fonds beigetragen, was sich 2023 in diesem Maße jedoch nicht fortsetzen werde. In welchem Umfang rückläufige Immobilienbewertungen die Performance belasten werden – das lasse sich, so Scope, derzeit noch nicht beziffern. Die Transaktionen an den Gewerbeimmobilienmärkten seien nahezu zum Erliegen gekommen, wodurch die Preisfindung noch nicht abgeschlossen sei und mögliche Entwicklungen dementsprechend nicht in den Bewertungen berücksichtigt werden konnten.
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