Die Probleme von N26 werden nicht weniger. Die Neobank, die sich angeschickt hat, digitales Banking auf ein neues Level zu hieven, sieht sich erneut großen Problemen gegenüber. Aktuell geht es dabei um die mutmaßlich ungerechtfertigte fristlose Kündigung von Kundenkonten.
Vorwurf mangelhafter Geldwäscheprävention
Das wertvollste deutsche FinTech steht seit Längerem wegen mangelhafter Geldwäscheprävention in der Kritik. Im vergangenen Jahr verhängte die BaFin deshalb sogar eine Deckelung des EU-weiten Neukundenwachstums (AssCompact berichtete). Die italienischen Aufsichtsbehörden setzten noch einen drauf und untersagten der Neobank vor Kurzem, überhaupt neue Kunden anzunehmen.
Fristlose Kündigung wegen AGB-Verstoß
N26 scheint nun auf diese Vorwürfe vonseiten der Aufsichtsbehörden nicht nur zu reagieren, sondern auch teilweise überzureagieren, wie Recherchen des Handelsblatt ergeben haben. Demnach hätten zahlreiche N26-Kunden ein Schreiben erhalten, das sie über die fristlose Kündigung ihres Kontos bei der Neobank informiert. Die Kunden hätten demzufolge mit sofortiger Wirkung den Zugriff auf ihr Konto verloren.
Verbraucherschützer schütteln den Kopf
Wie Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gegenüber dem Handelsblatt erklärte, beziehe sich N26 in dem Kündigungsschreiben auf einen Verstoß gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Gegen welche Bedingung die Kunden konkret verstoßen haben sollen, teilte die Neobank demnach aber nicht mit.
Probleme ziehen weite Kreise
Die Probleme bei N26 sorgen mittlerweile auch bei den Risikokapitalgebern der Neobank für Verdruss, wie AssCompact berichtete. So äußerte sich beispielsweise der Chef der Wagniskapitaleinheit der Allianz erst kürzlich im Interview mit dem Handelsblatt unzufrieden mit den Entwicklungen bei der Bank. Ebenfalls im vergangenen Jahr hatte sich N26 bereits aus den USA zurückgezogen bzw. zurückziehen müssen (AssCompact berichtete). (tku)
Bild: © detailblick-foto – stock.adobe.com
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