N26 hat erneut Ärger wegen mangelnder Geldwäscheprävention. Die italienische Zentralbank hat der Neobank die Anordnung erteilt, keine Neukunden mehr anzunehmen. Für Bestandskunden habe das keine Auswirkungen. Italien reagiert mit dieser Maßnahme nun drastisch auf die Wachstumsschmerzen von N26, die sich in unzureichender Geldwäschebekämpfung niedergeschlagen hätten.
Wachstumsbegrenzung auch vonseiten der BaFin
Im vergangenen Jahr gelangte die BaFin zu einer ähnlichen Überzeugung und verordnete der Bank eine Wachstumsbegrenzung (AssCompact berichtete). Seitdem darf N26 innerhalb der EU lediglich 50.000 neue Kunden pro Monat annehmen. Die deutsche Finanzaufsicht hatte diese Maßnahme mit Mängeln im Risikomanagement der Bank begründet, die auf das rasante Wachstum der Neobank zurückzuführen seien.
Milliardenbewertung
N26 gilt als eines der wertvollsten FinTechs Deutschlands. Die Neobank wird grob mit 9 Mrd. US-Dollar bewertet. Zuletzt war immer wieder über einen baldigen Börsengang des Unternehmens spekuliert worden. Skandale, die etwaige Anleger verschrecken könnten, kommen da zur Unzeit.
Allianz X unzufrieden
Deutliche Worte fand zuletzt auch der Chef der Wagniskapitaleinheit der Allianz im Gespräch mit dem Handelsblatt zu dem Thema. Die Wachstumsschmerzen seien nicht gut, sagte Nazim Cetin in diesem Zusammenhang, ergänzte jedoch, dass er überzeugt sei, dass das Management Lösungen für die Probleme finden werde. Die Venture-Capital-Einheit Allianz X ist seit 2018 an der Neobank beteiligt.
N26 glaubt an den Erfolg der eigenen Maßnahmen
N26 selbst ist optimistisch, dass die Einschränkungen beim Kundenwachstum bald wieder gelockert werden. Die Beanstandungen der italienischen Zentralbank seien bereits größtenteils im Rahmen des globalen Maßnahmenplans zur Bekämpfung der gestiegenen Finanzkriminalität adressiert worden. Das wiederum habe bereits zu signifikanten Fortschritten geführt. (tku)
Bild: © sdx15; kotoyamagami – stock.adobe.com
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