Viele Privatpersonen in Deutschland sind von Schulden bzw. Überschuldung betroffen. Um hierzu Einblicke zu gewinnen, hat Lowell, im Forderungsmanagement tätig, gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen YouGov im Oktober 2021 über 2.000 Personen zu ihrer Einstellung zu Schulden befragt. Ein Auszug der Ergebnisse wurde auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.
20% schon einmal überschuldet
Danach geben 20% aller Befragten an, dass sie schon einmal überschuldet waren. Das bedeutet, dass sie ihren Schuldenbetrag nicht mehr mit laufenden Einnahmen oder aus bestehendem Vermögen abbauen konnten. Als Hauptgrund für eine Überschuldung werden regelmäßige Ausgaben für die Lebenshaltung angegeben. Es folgen unvorhergesehene Kosten, zum Beispiel Reparaturen an Haus und Auto. Auch größere Anschaffungen sind Grund für eine finanzielle Schieflage.
Viele haben weniger Schulden
In der Corona-Pandemie konnten viele ihre Schulden reduzieren. Hier berichtet jeder vierte Befragte von einer veränderten Schuldensituation: 16% der Überschuldeten haben es geschafft, Schulden abzubauen. 8% gaben an, heute viel weniger Schulden zu haben als vor der Pandemie. Allerdings haben 9% in der Zeit auch Schulden angehäuft – vor allem zur Deckung von Lebenshaltungskosten. Weiterhin wurde das Geld für Shopping oder die Gestaltung der Wohnung ausgegeben.
Junge haben mehr Schulden
Jungen Leuten hat die Pandemie finanziell eher zugesetzt. Die Schuldenlast der 18- bis 34-Jährigen wurde tendenziell größer.
Umgang mit Schulden
Die Studie zeigt zudem, wie Menschen mit Überschuldung umgehen. 36% der Befragten sind mit monatlichen Zahlungsverpflichtungen von nur 1–25% ihres monatlichen Nettoeinkommens zufrieden. 26–50% des Einkommens sind für 35% der Befragten noch in Ordnung. Mit zunehmendem Alter sinkt diese „Schuldentoleranz“ allerdings deutlich.
Mit wem sprechen?
Viele Überschuldete sprechen mit ihrem Partner, Familienmitgliedern oder Freunden über ihre Schulden. 25% der Befragten geben an, sich niemandem anzuvertrauen. Dazu zählen vor allem Menschen mit geringem Einkommen und Ältere. (lg)
Weitere Informationen gibt es hier.
Bild: © Damir Khabirov – stock.adobe.com
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