Wie wurden die Vermittler in den Prozess der strategischen Neuausrichtung eingebunden und welche Rolle spielten ihre Anforderungen?
Wir haben in den vergangenen Jahren viel investiert, digitalisiert und modernisiert. Denn entscheidend werden nicht nur ausgezeichnete Produkte sein, sondern auch effektive Prozesse und die Frage, ob Kunden gerne bei uns einkaufen und unsere Vermittler gerne mit uns zusammenarbeiten. Hierfür stehen wir im ständigen Austausch mit unseren Vertriebspartnerinnen und -partnern, hören zu, nehmen Anregungen ernst und arbeiten daran, uns immer weiter zu verbessern und den Wünschen anzupassen.
Gespräche suchen wir etwa während unserer Hannoversche-Roadshow, den vielen Vermittlergesprächen auf Messen und zahlreichen Austauschterminen vor Ort. Zudem gibt es dank Prozessgutachten großer Marktteilnehmer auch immer wieder sehr wertvolles Feedback.
Ganz konkret haben wir etwa unsere Underwriting-Abteilung deutlich erweitert, um die Risikovoranfragen schnellstmöglich abarbeiten zu können. Mit allen Maßnahmen verfolgen wir ein Ziel: Die Vermittler größtmöglich zu entlasten, damit sie mehr Zeit für das Wesentliche haben: die Beratung ihrer Kunden.
Welche Investitionen hat die Hannoversche getätigt, um die Vermittler bestmöglich zu unterstützen, sowohl im Beratungsprozess als auch bei der Abwicklung?
Ich denke, hier ist vor allem eine Investition hervorzuheben: Wir haben allein für unsere digitale Infrastruktur über 100 Mio. Euro in die Hand genommen. Wir haben uns für ein komplett neues System entschieden, das unter anderem das Bestandsführungssystem, das Vermittlerverwaltungssystem, das Provisionssystem sowie In- und Exkasso umfasst. Das neue System macht uns flexibler, Änderungen an Tarifen lassen sich deutlich schneller umsetzen. Zudem sind wir in der Lage, digitale TAA-Strecken anzubieten und haben unsere BiPRO-Fähigkeiten deutlich ausgebaut. Auch unsere Leistungsprozesse und -services haben wir weiterentwickelt und an die Bedürfnisse unserer Vertriebspartnerinnen und -partner angepasst.
Was bedeutet diese Neuausrichtung denn für das Geschäft mit Direktversicherungen? Und welche Angebote werden für digitalaffine Kunden bereitgestellt?
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich betonen, dass sich die Hannoversche Lebensversicherung nicht aus dem Direktmarkt zurückzieht – sie ist ein Biometrie-Multikanalversicherer. Wir werden auch in Zukunft keinesfalls unsere Direktkunden vernachlässigen. Wir haben unser Online-Angebot sogar ausgebaut, um den Wünschen der digitalaffinen Kundinnen und Kunden gerecht zu werden. Unter anderem können Interessierte mit unserem Bedarfsrechner selbst ihre Versorgungslücke berechnen. Außerdem gibt es bei uns die Möglichkeit, einen Onlineabschluss inklusive einer Risikoprüfung durchzuführen. Hierbei erhalten Interessierte oftmals direkt eine Rückmeldung, ob sie versicherbar sind und welcher Tarif für sie empfohlen wird. Wichtig ist dabei der Grundsatz: Wir bieten ein Produkt und einen Preis für alle an – egal über welchen Kanal.
Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 07/2024 und in unserem ePaper.
Bild: © Dr. Thomas Wüstefeld, Hannoversche Lebensversicherung AG
Seite 1 „Große Wachstumspotenziale in Vermittlervertrieb und Biometrie“
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