Interview mit Stefan Schmitt, Geschäftsführer der INNO INVEST (Innovative Investment Solutions GmbH)
Herr Schmitt, INNO INVEST gibt es seit fast zehn Jahren, gegründet als traditionelle Vermögensverwaltung für Privat- und Geschäftskunden. Wie ist das Unternehmen denn heute aufgestellt?
Das ist richtig. 2014 startete die INNO INVEST als klassische Vermögensverwaltungsboutique. Heute ist unser Wertpapierinstitut anders aufgestellt. Wir haben uns als Vorreiter im digitalen Private Banking und Wealth-Management etabliert. Mit einem breiten Leistungsspektrum bedienen wir sowohl B2C- als auch B2B-Kunden.
Für Privatkunden und Unternehmer bieten wir unsere intelligente Vermögensverwaltung an – klassisch oder als Robo-Advisor –, die sich durch modernste Technologie und intelligentes Risikomanagement auszeichnet. Darüber hinaus haben wir mit Promisioo.de unsere hauseigene Onlinebroker-Plattform, auf der für unschlagbare 50 Cent pro Trade in Aktien, ETFs, Optionen und mehr investiert werden kann.
Im B2B-Geschäft, also für vertraglich gebundene Vermittler, bietet die INNO INVEST das innovativste Haftungsdach in Deutschland, und für §34f-Finanzanlagenvermittler den INNO-Maklerpool mit maximal 5% Anbindungskosten.
Mit Blick auf das Haftungsdach für vertraglich gebundene Vermittler: Gehen Sie davon aus, dass im Zuge der Provisionsdebatte für Anlageberater der Bedarf wächst?
Definitiv ja. Allerdings nicht nur aufgrund der Provisionsdebatte. Die Kleinanlegerstrategie der EU betrifft vornehmlich den Pool-Markt für 34f-Vermittler, die von hohen Bestandsprovisionen leben, sowie Neobroker, die mit dem Vergütungsprozess Payment for Order Flow (PFOF) herausgefordert werden.
Vertraglich gebundene Vermittler hingegen befinden sich eher im Bereich der Anlageberatung. Hier greift das Provisionsverbot nicht. Aber die Implementierung neuer Preis- und Abrechnungsmodelle sind gefragt. Beispielsweise stellen wir sehr vermehrt den Einsatz von Servicepauschalen fest, während gleichzeitig auf Ausgabeaufschläge immer öfter verzichtet wird.
Darüber hinaus machen sich aber auch immer mehr angestellte Vermögensverwalter und Private-Banking-Berater selbstständig. Deswegen steigen die Anfragen bei Haftungsdächern, da strenge Vorschriften und komplexe BaFin-Regeln den Weg in die Unabhängigkeit stark erschweren. Hinzu kommen immer wieder neue BaFin-Auflagen, etwa beim Inhaberkontrollverfahren, im Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) sowie durch die MiFID II. Ein Haftungsdach bietet daher oft eine attraktive Alternative zur eigenen BaFin-Erlaubnis – gerade für FinTechs, aber auch für Private Banker oder angestellte Vermögensverwalter sowie für wertpapieraffine Versicherungsmakler.
Ihr Angebot basiert vor allem auf einer digitalen Finanzplattform. Wie sieht diese aus?
Private Banking und Wealth-Management sehen heute anders aus als noch vor ein paar Jahren. Die Zeiten, in denen Anträge in Papierform ausgedruckt, versandt und unterschrieben zugeschickt werden müssen, sind definitiv vorbei. Als modernes Wertpapierinstitut und FinTech sind wir mit unserer hauseigenen Wealthtech-Plattform daher so gut aufgestellt, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette im Wertpapiergeschäft volldigital abwickeln können.
Sämtliche Prozesse werden digital dargestellt, etwa die Protokollierung der Anlageberatung, die Depoteröffnung, der Abschluss einer Vermögensverwaltung bis hin zum digitalen Order-Tool. Gleichzeitig erkennt unsere künstliche Intelligenz (KI) in der Beratungssoftware Dokumentationsfehler, unterstützt Akquisitionsprozesse effizient und erledigt vollautomatisiert die Provisionsabrechnung. Grundlage ist die eigenentwickelte Wealthtech-Plattform. Über die Plattform wickelt die INNO INVEST auch das gesamte eigene Kundengeschäft ab.
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