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24. März 2025
Wie können sich inhabergeführte Pools im Markt behaupten?

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Wie können sich inhabergeführte Pools im Markt behaupten?

Wie können sich inhabergeführte Pools im Markt behaupten?

Der Poolmarkt ist in Bewegung. Bei mehr und mehr Maklerpools halten Finanzinvestoren Einzug. AssCompact hat bei inhabergeführten Pools nachgefragt, wo sie sich sehen und wie sie sich in einem solch agilen Marktgeschehen aufstellen.

Die Maklerpoollandschaft ist im Wandel. Pools stehen vor wichtigen Entscheidungen, von denen ihre Zukunft maßgeblich abhängen kann.

Über diese Veränderungen bei Pools und Verbünden hat AssCompact kürzlich bereits mit Klaus-Jürgen Baum, Inhaber KJB Consulting, und Dr.-Ing. Dietmar Kottmann, Partner und Market Lead DACH Insurance and Asset Management bei der Strategieberatung Oliver Wyman, gesprochen. Beide sind die Autoren der AssCompact Trendstudie „Play-Offs im Markt der Maklerpools und -verbünde“. Darin loten sie u. a. aus, welche Anbieter im Poolmarkt die Wettbewerber outperformen könnten.

Im AssCompact Interview stellen sie fest: „Wir sehen hier eher Fragezeichen hinter einer ganzen Reihe von kleineren und mittleren Anbietern. In unserer Studie haben wir sie als ‚zwischen den Stühlen sitzend‘ bezeichnet. Klar ist: Für die Player in dieser Gruppe wird die Entwicklung eines echten Alleinstellungsmerkmals zur Existenzfrage.“

Was sagen die inhabergeführten Pools?

Was sagen nun kleinere und mittlere Anbieter selbst zu diesen Ergebnissen? AssCompact hat in diesem Zusammenhang drei inhabergeführte Maklerpools nach deren Sichtweise gefragt. Die Apella AG, die FondsKonzept AG und die KAB Maklerservice GmbH haben sich den Fragen gestellt und zeigen die Perspektiven der inhabergeführten Pools – bei denen eben kein Finanzinvestor involviert ist – zu dem Thema auf.

Die Bedeutung von Finanzinvestoren

Im Maklerpoolmarkt spielen immer öfter Private-Equity-basierte Finanzinvestoren wie Hg oder Warburg Pincus eine Rolle. Das Kapital dient dem massiven Aufbau von Ressourcen und dem Ausbau der Geschäftsmodelle. Wie bewerten die inhabergeführten Pools also den wachsenden Einfluss dieser Investoren? Und welche Auswirkungen erwarten sie durch die Finanzinvestitionen auf den Wettbewerb?

Guntram Schloß, Vorstandsvorsitzender von Apella, meint dazu: „Wir erwarten einen großen Einfluss auf technologische Themen insbesondere in der Prozessentwicklung. Der Schwerpunkt liegt auf Technik und Prozessen. Und natürlich müssen wir in diesen Punkten „state of the art“ sein.“ Und er warnt: „Gleichzeitig besteht für Finanzinvestoren die Gefahr, dass der Makler nur der Wasserträger für die eigene Profitmaximierung ist.“

Volker Kropp, Geschäftsführer von KAB Maklerservice, sagt: „Margengetriebene Investoren richten ihre Strategien auf einen ‚Return of Investment‘ aus. Dies kann zulasten des persönlichen Services für die angeschlossenen Makler gehen. Mittelfristig wird es immer zu entsprechenden Einsparungen im Bereich Personal führen. Auch die Beteiligung von Versicherern an einem Maklerpool sehen wir kritisch, da die Einflussnahme auf die Produktpolitik des Maklerpools immer zu erwarten ist.“ Kropp geht zudem davon aus, dass diese Konzentrationsbewegungen sicher weiter zunehmen werden. Er betont: „Die KAB Maklerservice GmbH ist unabhängig. Das bedeutet, dass wir schneller und flexibler agieren und den persönlichen Service unserer angeschlossenen Maklerhäuser durch schlanke Hierarchien besser stärken können.“

Hans-Jürgen Bretzke, Vorstandsvorsitzender von FondsKonzept, bewertet den Einfluss von Finanzinvestoren sehr negativ für die dort angeschlossenen Makler und sehr positiv für die FondsKonzept. Denn damit müsse jedem unabhängigen Makler klar sein, so Bretzke weiter, dass ein Pool, in den Finanzinvestoren investiert haben, nicht mehr den Makler in den Mittelpunkt ihres Interesses setzen, sondern die Umsatz- und EBITDA-Zahlen, damit möglichst bald der nächste Wiederverkauf gelinge. „Für uns eine große Chance unabhängige Makler von uns zu überzeugen.“

Alleinstellungsmerkmale kleinerer Pools

Die AssCompact Trendstudie geht davon aus, dass für die Player in der Gruppe der kleineren und mittleren Anbieter die Entwicklung eines echten Alleinstellungsmerkmals zur Existenzfrage werde. Welche Alleinstellungsmerkmale können diese Pools also nutzen, um sich von kapitalstarken Anbietern abzuheben?

Kropp meint dazu: „Grundsätzlich können agile Maklerpools mit einer Zielgruppen- oder Spartenausrichtung und qualifiziertem personellen Service dem Makler einen Mehrwert im Tagesgeschäft geben. Die Basics wie moderne Bestandsverwaltung, gute Produkte, Vergleichsprogramme und eine zeitgemäße Internetplattform inklusive KI müssen natürlich vorhanden sein.“

„Wenn für Finanzinvestoren der Mensch Mittel zum Zweck Wirtschaft ist, dann drehen wir es um: Wirtschaft muss Mittel zum Zweck Mensch sein. Unser Ziel ist es, den Menschen zu sehen, gemeinsam zu wachsen und natürlich auch gemeinsam wirtschaftlichen Erfolg zu haben“, heißt es von Schloß.

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