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2. Juli 2024
Welche Herausforderungen schafft KI für die Risikobewertung?

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Welche Herausforderungen schafft KI für die Risikobewertung?

Verbesserte Prävention und Reaktion auf Cyberangriffe durch KI-Anwendungen

Während KI von Angreifern genutzt wird, bietet sie auch Werkzeuge zur Verteidigung gegen Cyberangriffe. KI-Anwendungen haben das Potenzial, die Prävention und Reaktion auf Cyberangriffe von Unternehmen signifikant zu verbessern.

Die zunehmende Bedrohung durch KI-basierte Phishing- und Social-Engineering-Angriffe erfordert neue Schutzmaßnahmen. Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden regelmäßig schulen, um sie für die Erkennung dieser Angriffe zu sensibilisieren. Trainings müssen über das herkömmliche Maß hinaus stattfinden. Zusätzlich können fortschrittliche Sicherheitslösungen, die auf KI und maschinellem Lernen basieren, verdächtige Aktivitäten und Phishing-Versuche in Echtzeit erkennen und abwehren.

Angesichts der sich wandelnden Bedrohungslandschaft ist es unerlässlich, der Cybersicherheit höchste Priorität einzuräumen. Es ist entscheidend, die Reaktionsgeschwindigkeit und den Umfang der Abwehrmaßnahmen zu erhöhen. Dies umfasst insbesondere die Verbesserung des Patch-Managements, den Aufbau einer resilienten IT-Infrastruktur durch Investition in robuste IT-Sicherheitsmaßnahmen und die Optimierung der Angriffserkennung.

Herausforderungen bei der Bewertung von KI-gesteuerten Risiken und Schäden

Auch eine Cyberversicherung ist Teil einer effektiven IT-Sicherheitsstrategie von Unternehmen. Nicht zuletzt durch das Aufkommen von KI in der Bedrohungslandschaft werden sowohl Versicherer als auch Versicherungsnehmer vor erhebliche Herausforderungen bei der Bewertung und dem Management von KI-gesteuerten Risiken und Schäden gestellt.

Die Bewertung von Risiken, die durch KI-Systeme verursacht werden, ist äußerst komplex. KI-basierte Angriffe sind oft raffinierter und dynamischer als herkömmliche Cyberangriffe. Dies erschwert die ohnehin schon komplexe Identifikation und Quantifizierung von Risiken. Eine weitere Herausforderung ist der Mangel an historischen Daten zu KI-gesteuerten Angriffen. Da diese Technologien vergleichsweise neu sind, gibt es nur begrenzte Informationen über ihre langfristigen Auswirkungen und die Häufigkeit von Vorfällen. Dieser Mangel an Daten erschwert es den Versicherern, präzise Risikomodelle zu erstellen und angemessene Versicherungspolicen anzubieten. Versicherer sind auf die Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitsexperten angewiesen, die spezielle Modelle entwickeln, um die potenziellen Auswirkungen von KI-Angriffen genauer bewerten zu können.

Bewältigung der Herausforderung durch präzisere Risikobewertungen

In dem Maße, in dem KI die Bedrohungen verschärft, kann sie jedoch auch zum Management der Risiken eingesetzt werden. KI-gestützte Analysetools ermöglichen es Versicherungsunternehmen, große Datenmengen zu analysieren und dadurch präzisere Risikobewertungen durchzuführen. Diese Tools können Muster und Trends erkennen und bieten so eine Basis für eine genauere Einschätzung der Risiken. Dies kann dabei helfen, maßgeschneiderte Versicherungspolicen zu erstellen, die besser auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind.

Um das volle Potenzial von KI in der Cyberversicherung auszuschöpfen, müssen Versicherer und Unternehmen kontinuierlich mit Experten zusammenarbeiten, um ihre Sicherheitsstrategien zu verbessern und sich an die sich schnell verändernde Bedrohungslandschaft anzupassen. Durch die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen können sie gemeinsam eine robustere und sicherere digitale Zukunft gestalten.

Bild: © Martin Rettenberger – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Michael Horchler