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15. September 2023
Was macht eigentlich die Hanseatische Versicherungsbörse?

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Was macht eigentlich die Hanseatische Versicherungsbörse?

Was macht eigentlich die Hanseatische Versicherungsbörse?

Welche Versicherer finden sich denn auf der Plattform?

SR Es finden sich alle Versicherer, die im Segment See- und Transportversicherung engagiert sind auf der Plattform – sei es durch direktes eigenes Engagement oder durch die auf der Plattform vertretenen Assekuradeure.

Für wen ist das Angebot auf Maklerseite zugänglich?

SR Unser Angebot ist grundsätzlich nur für Mitglieder der Hanseatischen Versicherungsbörse e.V. zugänglich. Über den Aufnahmeprozess in die Versicherungsbörse stellen wir sicher, dass qualifizierte Teilnehmer in unserem Ökosystem agieren. Es hat sich seit 1558 bewährt, dass die Börsenmitglieder namentlich zum Börsenbesuch zugelassen werden, d. h. dass heute die Mitgliedsunternehmen ihre Mitarbeitenden namentlich im Ökosystem registrieren müssen. Hat früher der offen getragene Börsenbesucherausweis den Zutritt zum Börsenparkett ermöglicht, sind es heute die individuellen Zugangsdaten.

Herr Patzschke, Sie setzen auf Blockchain-Technologie. Warum und welche IT-Voraussetzungen müssen bei den Nutzern erfüllt sein?

Stan Patzschke Im Gegensatz zu zentralen und cloudbasierten Technologien, bietet uns die dezentrale Technologie Blockchain die Möglichkeit, die Herausforderung zu lösen, an der andere gleichartige Vorhaben sich die Zähne ausgebissen haben. Durch das entstehende Netzwerk um die Blockchain behält jeder Teilnehmer die volle Hoheit über seine Daten so wie heute auch. Die Teilnehmer tauschen Daten aus, ohne dass diese an einer zentralen Stelle liegen, die wiederum ein erhöhtes Risiko von Cyberangriffen und IT-Ausfällen mit sich bringen kann. Die Blockchain ist manipulations-, ausfall- und rechtssicher. Drei Eigenschaften, die wir unter anderem den Teilnehmern bieten.

Jeder Teilnehmer am HVB Ökosystem besitzt ein kleines Stück Software, den „HVB Knoten“. Diese ist die einzige IT-Voraussetzung, um dem Netzwerk beizutreten. Wir wissen um die gebundenen IT-Kapazitäten der Mitglieder der HVB. Darum bieten wir den „HVB as a Service“ an, mit dem der Knoten in kürzester Zeit dediziert für den Teilnehmer bereitgestellt wird und er sofort ohne die Bindung von hauseigenen IT-Ressourcen starten und am dezentralen Netzwerk teilnehmen kann.

Lässt sich das nur bei großen Maklerunternehmen realisieren?

SP Jeder Marktteilnehmer, von der globalen Holding bis zum Einzelunternehmer, kann am HVB Ökosystem partizipieren. Durch die Möglichkeit den „HVB as a Service“ zu nutzen, benötigt ein spezialisierter kleiner oder mittelständischer Makler kein eigenes Rechenzentrum oder eine IT-Abteilung.

Die elektronische Börse ist Anfang Juni an den Start gegangen. Wie war denn bislang die Resonanz? Und was haben Sie vor?

SP Die Resonanz nach dem GoLive des HVB Ökosystems ist überwältigend. Nach dem Start der Entwicklung mit unseren zehn Innovatoren, mit dem das System gemeinsam entwickelt wurde, steigt die Teilnehmerzahl stetig an. Die Kombination aus traditionsreichem Qualitätsnetzwerk der Hamburger Versicherungsbörse, gepaart mit dem Non-Profit-Ansatz, weckt großes Interesse in der Branche und das bereits über die Hamburger Stadtmauern hinweg.

Gestartet sind wir aus dem Ursprung der Hamburger Versicherungsbörse mit den Sparten See-, Transport- und Industrierisiken. Doch dem HVB Ökosystem sind in der Spartenvielfalt und -tiefe keine Grenzen gesetzt. Man kann jetzt schon komplexe, individuelle Risiken in mehr als 30 Sparten abbilden. Feinjustierungen für einzelne Sparten erfolgen kontinuierlich in enger Abstimmung mit den Mitgliedern der HVB. Auch der Breitenausbau der möglichen Anwendungsfälle, wie zum Beispiel die Abwicklung des Abrechnungsverkehrs und des Portfoliotransfers, werden aktuell heiß diskutiert.

Über die Interviewpartner:

Dr. Svenja Richartz übernahm im Mai 2019 das Ehrenamt als Vorsitzende der Hanseatischen Versicherungsbörse e.V. Sie ist als Head of Legal der HBC (Hanseatic Broking Center) GmbH tätig. In das Projekt bringt sie ihre Expertise aus ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin eines mittelständischen Assekuradeurs und nun in der aktuellen Funktion für eine Gruppe von Versicherungsvermittlern ein.

Stan Patzschke ist Manager und Blockchain-Experte bei der PPI. Er beschäftigt sich seit mehr als sieben Jahren mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie in der Versicherungsbranche. In das Projekt mit der HVB bringt er seine Expertise als Product Owner für das HVB Ökosystem mit ein.

Bild Newsletter: © Studio_East – stock.adobe.com; Porträtfotos: © Hanseatische Versicherungsbörse e.V.

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