Riester-Rente
An der Riester-Rente lassen die Grünen kein gutes Haar. Sie habe sich als ein völliger Fehlschlag herausgestellt. „Die Produkte sind teuer und undurchschaubar und haben zum Teil eine geringere Rendite als Omas Sparstrumpf“, heißt es im Entwurf. Profitabel seien sie nur für die Versicherungswirtschaft oder dank der öffentlichen Förderung. Die Folge: Die Riester-Rente soll abgeschafft und durch einen öffentlich verwalteten Bürgerfonds ersetzt werden.
Bürgerfonds
Ähnlich zum Vorschlag der FDP (AssCompact berichtete), fordern auch die Grünen eine kapitalgedeckte Altersvorsorge, mit der das Umlagesystem ergänzt wird. In weiteren Punkten unterscheidet sich der Vorschlag der Grünen jedoch deutlich von dem der FDP. Der öffentlich verwaltete Bürgerfonds soll nämlich das Standardprodukt für die private und betriebliche Altersvorsorge werden. Die Grünen sehen vor, dass der Fonds langfristig und nachhaltig investiert. Welche Asset-Klassen der Fonds umfassen soll, geht aus dem Entwurf selbst nicht hervor. Die Grünen haben in ihrer bisherigen Konzeption des Bürgerfonds jedoch immer von einem hauptsächlich in Aktien und Venture Capital investierten Fonds gesprochen. Vorgesehen ist, dass jeder Bürger, der nicht aktiv widerspricht, in den Fonds einzahlt. Mit dem daraus resultierenden Volumen sollen die Verwaltungskosten verhältnismäßig geringgehalten werden. Auf Garantien wollen die Grünen beim Bürgerfonds verzichten und das Risiko durch breite Streuung minimieren. Außerdem sollen alle Arbeitgeber zukünftig eine betriebliche Altersversorgung anbieten und dafür den Bürgerfonds als Standardprodukt nutzen können.
Honorarberatung statt Provision
Nicht nur mit dem öffentlich verwalteten Bürgerfonds und dem Abrücken von der Riester-Rente, machen sich die Grünen jedoch bei der Versicherungswirtschaft unbeliebt. Auch an die Provisionen legt die Partei in ihrem Programmentwurf die Axt an – und das geht weit über den Provisionsdeckel hinaus. Die Finanzprodukte, die den Kunden angedreht würden, seien häufig zu teuer, zu riskant oder schlichtweg ungeeignet, heißt es im Programmentwurf. Diese Produkte seien gut für die Gewinne der Banken und Versicherungen, aber schlecht für die Verbraucher.
Um dem einen Riegel vorzuschieben, planen die Grünen in ihrem Entwurf ein einheitliches und transparentes Berufsbild für Finanzberater zu schaffen und alle Vermittler und Berater künftig von der BaFin beaufsichtigen zu lassen. Von der Provisionsberatung sollen sich die Vermittler verabschieden. Schrittweise sehen die Grünen einen Umstieg auf eine reine Honorarberatung vor. Dafür wollen sie eine gesetzliche Honorarordnung ausarbeiten.
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Leserkommentare
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Unsinn
Die Grünen sollten sich auf ihre Kernthemen konzentrieren. In den genanntem Themenfeldern zur Rente haben die nur vage sozialistische Utopievorstellungen. Es gäbe nur noch die Steigerung "grün, rot, rot", nach dem Motto: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten...".
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