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13. November 2024
Warum Versicherer mehr auf Venture Capital blicken sollten

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Warum Versicherer mehr auf Venture Capital blicken sollten

Warum Versicherer mehr auf Venture Capital blicken sollten

Wie bewerten Sie selbst das Interesse der Versicherer an Venture Capital?

Patrick Dahmen: Die von vielen Versicherern unterzeichnete Erklärung, in Ven­ture Capital zu investieren, unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Versicherer. Neben dem Interesse an attraktiven Renditen bei gleichzeitig möglichst diversifiziertem Risiko gibt es sicherlich auch strategische Interessen. Venture-Capital-Investments ermöglichen den Zugang zu Start-ups in strategisch relevanten Kernthemen. Zudem wollen Versicherer auch einen Beitrag leisten, um den Standort Deutschland zukunftsfähig zu machen.

Herr Weber, Sie bieten bei AQVC selbst Investments in Venture Capital an, so z. B. über Dachfonds. Könnten Sie das Prinzip Ihrer Dachfonds bitte erläutern?

Marius Weber: Mit AlphaQ Venture Capital (AQVC) investieren wir als Dachfonds in Venture-Capital-Fonds. Es geht hierbei um das bestmögliche Risiko-Rendite-Profil in der Asset-Klasse VC. Mit nur einem VC-Fonds in einem Portfolio liegt die Wahrscheinlichkeit, das investierte Kapital nicht voll zurückzuerhalten, bei 24%. Durch eine Investition in einen VC-Dachfonds kann man das Risiko, weniger als das eingezahlte Kapital zurückzuerhalten, auf unter 1% reduzieren.

AQVC bietet eine gesunde Diversifizierung auf verschiedenen Ebenen an: Es wird in etablierte Fonds und aufstrebende Manager investiert. Das Portfolio deckt verschiedene Themen ab, wie zum Beispiel nachhaltige Technologie. Geografisch werden 60% des Anlagevolumens in Europa, 30% in den USA und 10% im Rest der Welt platziert. Auch sind frühe und spätere Phasen der Unternehmensentwicklung abgedeckt. Besonders wichtig ist die Diversifizierung der Anlage über mehrere Jahre, um das Risiko durch Schwankungen des Marktes in bestimmten Zeiten auszugleichen. Diese Diversifizierung aller Ebenen erhalten Investoren bei einem Investment in unseren Dachfonds umgehend, da sie an dem bereits bestehenden Portfolio partizipieren.

Welche Vorteile haben insbesondere Versicherer, wenn sie Ihre Dachfonds als Anlage wählen?

Patrick Dahmen: Versicherer profitieren von der Rendite und dem gleichzeitig deutlich gesunkenen Risiko dank einer umfangreichen Diversifikationsstrategie, denn ein Dachfonds verfolgt genau die gleiche Investmentphilosophie wie Versicherer – nämlich seine Eier in möglichst viele Nester zu legen und dadurch unabhängig von einzelnen Risiko-Events zu sein. Darüber hinaus bekommen Versicherer auch einen breiten Zugang zu Start-ups in strategisch relevanten Kernthemen.

Haben Sie schon erste Anfragen von Versicherern angesichts von WIN bekommen?

Patrick Dahmen: Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren die Basis gelegt und auch eine sehr beachtliche Rendite in unserem Dachfonds erzielen können, sodass wir auf dieser Basis und mit dem Rückenwind der WIN-Initiative sehr konkrete Gespräche mit Versicherern und Asset-Managern führen.

Denken Sie, dass WIN für eine nachhaltige Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Deutschland sorgen wird?

Marius Weber: Die WIN-Initiative hat das Potenzial, eine nachhaltige Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu bewirken, insbesondere indem sie Innovationen und nachhaltige Geschäftspraktiken fördert. Sie könnte dazu beitragen, Deutschland als Vorreiter in der nachhaltigen Wirtschaft zu positionieren und die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit des Landes in einer sich schnell verändernden globalen Wirtschaft zu stärken.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 11/2024 und in unserem ePaper.

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