Das Jahr 2022 markiert einen Wendepunkt am Immobilienmarkt. Infolge der schrittweisen Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank wischen Juli 2022 und September 2023 kam das Ende des Immobilienbooms. Viele potenzielle Immobilienkäufer haben ihre Kaufpläne verschoben oder sogar aufgegeben. Dies brachte einen deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen. Experten sagten Mitte 2023 gar Einbrüche von bis zu 30% im Jahresvergleich voraus.
Moderater Rückgang der Vermittlungsfälle
Die Wüstenrot Immobilien GmbH (WI), die Immobilien-Maklergesellschaft des Konzerns Wüstenrot & Württembergische (W&W), verzeichnete dank eines starken Schlussspurts im vierten Quartal 2023 weniger drastische Rückgänge. Wie das Unternehmen mitteilt, ging die Anzahl der Vermittlungen im Jahr 2023 um 9% auf knapp 1.900 Wohnimmobilien zurück. Einfamilienhäuser, die die Hälfte der WI-Geschäfte ausmachen, konnten auf hohem Vorjahresniveau gehalten werden.
Courtageerlöse um 18% gesunken
Wie das Unternehmen weiter mitteilt, konnte sich die WI trotz des moderaten Rückgangs bei den Vermittlungen im Gesamtjahr nicht den allgemeinen Preisrückgängen im Markt entziehen, die sich auf die Courtageerträge auswirkten: So haben sich die Courtageerlöse 2023 insgesamt um 18% auf 26,7 Mio. gegenüber dem Vorjahr verringert.
Die WI habe bereits vor 2023 ihre Risikosteuerungsanforderungen für Vermittlungsaufträge im Neubaubereich erhöht, um Insolvenzrisiken für ihre Kundschaft zu vermeiden. Verkaufsaufträge von Bauträgern seien aufgrund der Risikoaversion deutlich reduziert worden.
Die Zahl der bundesweit tätigen Immobilienmakler im Außendienst der WI hat sich im Jahr 2023 von 206 auf 229 erhöht. „In einem schwierigen Marktumfeld hat sich unser Geschäftsmodell als Zugpferd für Bewerberinnen und Bewerber erwiesen. Unsere starke Marke, Bestnoten bei Kundenbefragungen, die Einbindung in das Ökosystem der W&W-Gruppe und eine erstklassige Bonität überzeugen Unternehmerpersönlichkeiten, sich uns anzuschließen“, erklärt Jochen Dörner, Sprecher der Geschäftsführung der WI.
WI blickt vorsichtig optimistisch auf 2024
Für das Jahr 2024 zeigt sich die WI vorsichtig optimistisch. Die Zinsentwicklung und den Förderzuschüssen für die Gebäudemodernisierung werden laut WI entscheidend für die Nachfrage und die Abschlussbereitschaft sein. Die rechtlichen Rahmenbedingungen stünden durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fest, und staatliche Förderprogramme in Kürze verfügbar. Im Verkauf werde es darum gehen, einen Konsens bei der Preisbildung von Bestandsimmobilien herzustellen, auch unter Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten. (tik)
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