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20. Februar 2025
Verursachen steigende GKV-Beiträge einen Ansturm auf die PKV?

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Verursachen steigende GKV-Beiträge einen Ansturm auf die PKV?

Verursachen steigende GKV-Beiträge einen Ansturm auf die PKV?

Macht der Wechsel im fortgeschrittenen Alter noch Sinn?

Neben Beamten, Selbstständigen und Studenten können auch Angestellte mit einem Jahresbruttoeinkommen von 73.800 Euro in die PKV wechseln. Viele Angestellte mit höherem Gehalt erwägen diesen Schritt. Doch wie sieht es aus, wenn das Alter bereits fortgeschritten ist? „Lohnt“ sich der Wechsel in die PKV dann überhaupt noch?

Definitiv, sagt Ledermann. Mit der Entscheidung für die PKV könne man sich neben Selbstverantwortung im Gesundheitssystem zudem „Zugang zu Privatkliniken, hoch spezialisierten Ärzten und innovativen Behandlungsmethoden“ einkaufen. „Das ist gerade im Alter wichtig“, so Ledermann.

Allerdings sollte der Wechsel nie ausschließlich aus dem Grund einer monatlichen Kostenersparnis in Betracht gezogen werden, warnt Bökemeier. „Davon raten wir dringend ab. Ein Wechsel sollte nicht aus finanziellen Gründen erfolgen, sondern vor allem, um im Krankheitsfall von einer besseren medizinischen Versorgung zu profitieren.“

Auf den Gesundheitszustand kommt es an

Das Alter selbst muss kein Hindernis für den Wechsel in die PKV sein. Laut der ALH gibt es keine konkrete Alters-„Schwelle“, ab der ein Übertritt zu schwer bzw. kaum noch möglich ist. „Nein, diese objektive Schwelle gibt es nicht“, so Christian Fischer. „Es hängt immer von den Umständen des Einzelfalls ab.“

Obwohl es laut Bökemeier für Menschen ab Ende 40 zunehmend schwieriger wird, einen Wechsel zu realisieren. Die Beiträge steigen und gesundheitliche Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Ablehnungen führen.

Auch Ledermann sieht den „Knackpunkt“ bei den zunehmenden Erkrankungen und Arztbesuchen, die mit fortschreitendem Alter mehr werden. „Das erschwert die Gesundheitsprüfung“, so Ledermann. Theoretisch könne ein Wechsel aber mit Ende 40 oder älter genauso einfach sein wie mit 35.

Die Versicherer weisen in diesem Zusammenhang auf ihre Optionsprodukte hin, die gegen einen „moderaten“ monatlichen Beitrag einen späteren Einstieg in die PKV ermöglichen, unabhängig vom dann vorliegenden Gesundheitszustand. „Relevant ist einzig der Gesundheitsstatus zum Beginn des Optionsproduktes“, erklärt Fischer.

Entscheidungen informiert treffen

Ein weiterer wichtiger Faktor, den es bei einem späteren Wechsel in die PKV zu berücksichtigen gibt, ist, wenn minderjährige Kinder im Haushalt leben. Anders als in der GKV wird für jedes Kind in der PKV ein eigener Beitrag fällig. Und auch bei Kindern spielt bereits der Gesundheitszustand eine Rolle in der Beitragsbemessung, mit der Ausnahme von Neugeborenen, dessen Elternteil bereits seit mehr als drei Monaten privat krankenversichert ist. „Sobald es um Kinder in der privaten Krankenversicherung geht, zeigt sich sehr gut, ob die PKV zum Kunden passt oder eben nicht“, erläutert Ledermann.

Ob und für wen die PKV mit zunehmendem Alter eine gute Lösung ist, kann also nicht pauschal gesagt werden. Worüber sich alle Parteien allerdings einig sind, das ist die Notwendigkeit einer informierten Entscheidung. „Wichtig ist, sich individuell und umfangreich beraten zu lassen“, schreibt die BarmeniaGothaer. (js)

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