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14. Dezember 2022
Versicherungswirtschaft steht vor schwierigem Jahr
Versicherungswirtschaft steht vor schwierigem Jahr

Versicherungswirtschaft steht vor schwierigem Jahr

Die Geschäftslage unter den Versicherern hat sich erheblich verschlechtert. Das belegt die aktuelle DIHK-Herbstumfrage, deren Ergebnisse nun Assekurata veröffentlicht hat. Ihre finanzielle Lage bewerten die Versicherer hingegen als unproblematisch.

2023 wird für die Versicherungsbranche ein schwieriges Jahr. Das belegt die aktuelle Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), deren Ergebnisse die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH (Assekurata) veröffentlicht hat. Insgesamt nahmen an der DIHK-Herbstumfrage branchenübergreifend rund 24.000 Unternehmen teil – und Assekurata hat die die Versicherungswirtschaft betreffenden Daten gesondert aufbereitet. Sie wurden unter anderem zu der aktuellen Geschäftslage, ihren Geschäftserwartungen und zu den Geschäftsrisiken befragt.

Nur sehr wenige Versicherer erwarten eine Verbesserung der Geschäfte

Bezogen auf die Versicherungswirtschaft stellen sich die befragten Versicherer für die nächsten zwölf Monate auf einen weiteren Wirtschaftseinbruch ein. Gründe für die schlechte Stimmung seien laut Umfrage der Angriffskrieg gegen die Ukraine, die gestörten globalen Lieferketten, die Unsicherheit über die Energieversorgung und die geopolitischen Auswirkungen. 40% der befragten Versicherer gehen in der aktuellen DIHK-Herbstumfrage daher davon aus, dass sich ihre eigenen Geschäfte in den kommenden 12 Monaten verschlechtern werden. Lediglich 8% rechnen mit einer Verbesserung. Über alle Branchen hinweg gehen 52% der Befragungsteilnehmer davon aus, dass sich die Geschäfte in den kommenden 12 Monaten verschlechtern werden – die Versicherungswirtschaft steht also ein klein wenig besser da.

Inlandsnachfrage wird als wachsendes Geschäftsrisiko bewertet

Bei der Frage nach den Geschäftsrisiken stellt der Fachkräftemangel derzeit mit 64% das größte Geschäftsrisiko dar. Angesichts der demografischen Entwicklung werden Personalengpässe künftig auch eine der wesentlichen strukturellen Herausforderungen für die Versicherungswirtschaft sein, schätzen die Assekurata-Analysten. Mit 60% wird die Inlandsnachfrage als weiteres bedeutendes Geschäftsrisiko genannt. Denn das deutlich gestiegene Preisniveau in den zurückliegenden Monaten drückt auf die Kaufkraft und Sparbereitschaft bei den Privathaushalten. Auf ein neues Hoch ist das Risiko der Energie-und Rohstoffpreise gestiegen, die die Geschäftslage der Versicherer ebenfalls beeinträchtigen könne.

Stimmung unter den Lebensversicherern erreicht Tiefpunkt

Aufgeschlüsselt nach Sparten hat die Stimmung der Lebensversicherer in der aktuellen DIHK-Herbstumfrage ihren Tiefpunkt im langjährigen Zeitvergleich erreicht. Lediglich 6% der Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage noch als „gut“ ein. 24% der befragten Lebensversicherer berichten sogar von einer schlechten Geschäftslage. Nur während des Ausbruchs der Corona-Pandemie im zweiten Quartal 2020 war der Wert höher. Und auch die Geschäftserwartungen der Lebensversicherer fallen auf einen Tiefpunkt. Knapp 80% der Befragten gehen von schlechteren Geschäften aus. Keiner der Lebensversicherer äußert sich positiv über die Erwartungen.

Schaden- und Unfallversicherer geben sich optimistischer

Im Vergleich zu den Lebensversicherern schätzen die Schaden-/Unfallversicherer hingegen ihre Geschäftslage deutlich optimistischer ein. 71% der befragten Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als befriedigend, und 19% berichten sogar von einer positiven Geschäftslage. Allerdings hat auch bei den Schaden-/Unfallversicherern der Anteil, der seine Geschäftslage als schlecht beurteilt, leicht zugenommen. Hinsichtlich der Geschäftserwartungen trüben sich aber auch bei den Schaden-/Unfallversicherern die Aussichten erheblich ein. So geben nur noch 4% der Unternehmen an, optimistische Geschäftserwartungen zu haben. Der Hauptteil der Befragten erwartet, dass sich das Geschäft gleichbleibend entwickeln wird. 36% gehen aber auch von einer Verschlechterung aus.

Finanzielle Lage ist stabil

Allerdings sei durch die insgesamt schlechten Erwartungen keinesfalls die finanzielle Lage der Versicherer gefährdet. 87% der befragten Versicherer bewerten ihre Finanzsituation als unproblematisch. Wenn, dann dominiere laut den Umfrageergebnissen aktuell das Risiko von Forderungsausfällen. Dieses sei, so die Assekurata-Analysten, aber absolut betrachtet immer noch gering. (as)

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