Demografischer Wandel: Ihr werdet alt – und das ist euer Problem
Der demografische Wandel rollt mit voller Wucht auf die Versicherungsbranche zu, und die meisten tun so, als wäre das ein Problem von morgen. Falsch gedacht! Die Babyboomer verabschieden sich, die Belegschaften werden älter, und die jungen Talente kommen nicht in ausreichender Zahl nach. Unternehmen stehen vor einem gewaltigen Wissensverlust – und wer keine Strategie hat, wie das Know-how der älteren Generation gehalten werden kann, ist bald in der Klemme.
Alte Mitarbeiter raus, junge rein? So einfach ist das nicht. Die Älteren haben jahrzehntelange Erfahrung, die die Jungen nicht mal annähernd ersetzen können. Und die Jungen bringen frische Ideen, die die Alten oft nicht verstehen. Der Trick ist, diese beiden Welten zu verbinden. Mentoring-Programme, generationenübergreifende Teams und neue Arbeitszeitmodelle müssen her. Die älteren Mitarbeitenden wollen nicht mehr in die starre 40-Stunden-Woche gepresst werden. Gebt ihnen die Flexibilität, die sie brauchen, damit sie nicht das Unternehmen verlassen, bevor ihr die jüngere Generation auf den Job vorbereitet habt.
Wertschöpfung: Technologisch aufrüsten oder untergehen
Wer glaubt, dass die Versicherungsbranche noch lange mit den gleichen Geschäftsmodellen auskommt, hat den Knall nicht gehört. InsurTechs drängen mit Hochgeschwindigkeit in den Markt und ziehen anderen das Wasser ab. Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data und Automatisierung sind längst keine Spielwiese mehr, sondern das Fundament der Wertschöpfung von morgen. Wer da nicht mitzieht, verliert – Punkt.
Und HR? Ja, auch HR muss endlich in die Zukunft denken. Es reicht nicht, ab und zu eine IT-Schulung anzubieten. Lebenslanges Lernen muss der Standard sein, nicht die Ausnahme. Mitarbeitende müssen ständig weitergebildet werden – und zwar nicht nur in Sachen Technik. Soft Skills wie Kommunikation, Agilität und Innovationsfähigkeit sind mindestens genauso wichtig. Eine Belegschaft, die technisch fit ist und gleichzeitig menschlich überzeugt, ist der Schlüssel zur langfristigen Wertschöpfung.
Ach, und wer glaubt, dass die Mitarbeitenden in tristen Büros und nach starren Zeitplänen die besten Ergebnisse liefern: Moderne Arbeitsumgebungen, flexible Arbeitszeiten und Home-Office sind längst nicht mehr „nice to have“, sondern Pflicht. Wer seinen Leuten nicht die Arbeitsbedingungen bietet, die sie brauchen, wird in der nächsten Welle von Abwanderung und Burn-outs ertrinken. Und das trifft nicht nur die Produktivität, sondern auch die Wertschöpfung. Gute Mitarbeiter bleiben nur dort, wo sie sich wertgeschätzt und verstanden fühlen.
Die Zeit der Ausreden ist vorbei
Die Versicherungsbranche steht auf der Kippe, und HR ist jetzt in der Pflicht. Keine Ausreden, kein Schönreden! Entweder packt ihr die Themen mutig an, oder ihr bleibt einfach stehen, während andere überholen. Ihr müsst den Laden wachrütteln! Führung, die auf Vertrauen statt Kontrolle setzt. Eine Arbeitswelt, die junge Menschen anspricht, ältere Mitarbeiter bindet, und Kultur, die begeistert. Wer das nicht auf die Reihe kriegt, läuft in die Bedeutungslosigkeit.
HR ist Commitment und nicht Compliance. Bitte vergesst einmal die Bürokratie und gestaltet die Zukunft! Überzeugt das Management und baut die Zukunft, die ihr euch alle wünscht!
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2024 und in unserem ePaper.
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