Nachhaltigkeitsreporting: ESG-Strategie und Data-Hub schaffen Transparenz
Insgesamt gilt: Ohne Strategie kein effizienter ESG-Bericht. Trotz aufwendiger Regulatorik und operativer Aufgaben sollten Kapazitäten für eine Bestandsaufnahme der aktuellen ESG-Positionierung geschaffen werden. Sie ist die Basis, um die Fokusbereiche klar zu definieren und voneinander abzugrenzen. Zudem müssen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele ambitioniert, aber ihrer Größe angemessen und realisierbar formulieren. Bereits in diesem Schritt definieren sie klare Kennzahlen und stellen die jeweilige Datenverfügbarkeit sicher. Denn nur so wird eine Vergleichbarkeit am Markt erreicht und die Wirksamkeit der Strategie im weiteren Verlauf deutlich, was eventuellen Greenwashing-Vorwürfen vorbeugt. Wechselwirkungen und Zielkonflikte innerhalb der eigenen ESG-Strategie dürfen hierbei nicht außer Acht gelassen werden. Die notwendige Transparenz für gegenläufige Zielsetzungen und Maßnahmen bildet einen essenziellen Baustein im Zielerreichungsprozess.
Darüber hinaus ist wichtig, dass die Daten für den Nachhaltigkeitsbericht zuverlässig und gemäß den erforderlichen Standards analysiert werden. Hier bietet sich die Implementierung eines ESG-Data-Hubs an. Auf der digitalen Plattform können Nachhaltigkeitsdaten gesammelt und verwaltet werden. Der große Vorteil: Der Hub schafft Transparenz bezüglich Prozessen und Kosten. Er ermöglicht einen effizienten und sicheren Datenaustausch sowie eine regelmäßige Aktualisierung. Die so geschaffene Transparenz können die Versicherer nutzen, um Mitarbeitern, Bewerbern, Kunden und Investoren in Entscheidungsprozessen gezielt Fakten zukommen zu lassen.
Die im Hub konsolidierten Daten bieten darüber hinaus ein großes Automatisierungspotenzial. So gibt es heute bereits Tools, die über entsprechende Schnittstellen an den ESG-Hub angebunden werden können. Sie unterstützen Versicherer dabei, ihre Nachhaltigkeitsperformance zu analysieren, strategische Ziele zu definieren und anhand von KPIs zu messen. Die aufbereiteten Daten erleichtern zudem die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts. So sparen die Versicherer durch die Automatisierung Zeit und Personal bei der Berichtspflicht und können die frei werdenden Ressourcen nutzen, um den Fokus auf die Realisierung anvisierter Nachhaltigkeitsziele zu setzen.
Fazit: Nachhaltigkeit in all ihren Facetten wird zum Hygienefaktor
Die Konzentration auf die regulatorischen Anforderungen allein mag heute noch ausreichen, in Zukunft aber nicht mehr. Nachhaltigkeit in all ihren Facetten wird in den nächsten Jahren zum Hygienefaktor. Innerhalb der Branche bedarf es der Orientierung, um trotz aller Zwänge durch Regulatorik, Markt, Politik und Wettbewerb Ressourcen richtig zu allokieren. Ein Daten-Hub und strategische Unterstützung mit dem Blick von außen können durch Optimierung und Automatisierung für die notwendigen zeitlichen und personellen Ressourcen sorgen, um alle Ziele der ESG-Strategie voranzutreiben.
Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2024 und in unserem ePaper.
Bild: © bluedesign – stock.adobe.com
Seite 1 Versicherer brauchen mehr Ressourcen für Nachhaltigkeitsziele
Seite 2 Nachhaltigkeitsreporting: ESG-Strategie und Data-Hub schaffen Transparenz
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können