Die Verbraucherzentrale Bremen e. V. hat Insolvenz angemeldet. Konkret wurde eine Restrukturierung in Eigenverwaltung initiiert, um sich mithilfe eines Insolvenzplans wirtschaftlich neu aufzustellen, wie es in einer Pressemitteilung der Verbraucherschützer heißt. Damit sollen in erheblichem Umfang drohende sozialversicherungsrechtliche Ansprüche der Altersversorgung abgewendet werden. Bei der Eigenverwaltung handelt es sich um ein neueres Instrument der Insolvenzordnung, das die Sanierung von Unternehmen deutlich erleichtert. Die Geschäftsführung bleibt im Amt und kann weiter uneingeschränkt agieren. Die Gehälter der Beschäftigte seien gesichert, das Leistungsangebot des Beratungszentrums in Bremen und der Beratungsstelle Bremerhaven sei nach wie vor in vollem Umfang sichergestellt.
Betriebsrenten offenbar nicht korrekt angesetzt
Als Grund für diese Maßnahme nennen die Bremer Verbraucherschützer in der Pressemitteilung “nicht ausreichend versicherte Verpflichtungen, die sich auf die Beschäftigungsverhältnisse auswirken“. Um die finanzielle Leistungsfähigkeit der Verbraucherzentrale dauerhaft gewährleisten zu können, sei es notwendig, arbeitsrechtliche Inhalte im Rahmen des Sanierungsverfahrens neu zu regeln. Wesentliches Ziel der Restrukturierung sei die bilanzielle Bereinigung dieser Risiken.
Unterschiedliche Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung verweisen in diesem Zusammenhang auf den Weser-Kurier, in dem von Fehlern in Arbeitsverträgen die Rede ist. Mitarbeiter seien der Zeitung zufolge anscheinend vor Jahren dem falschen Versorgungswerk zugeordnet worden und hätten deshalb nun Anspruch auf mehr Geld, als ihnen bei richtiger Zuordnung zugestanden hätte.
Verbraucherzentrale auf der Suche nach einer Lösung
Laut Verbraucherzentrale sei man mit den Beteiligten derzeit im Gespräch und suche im Interesse aller nach Lösungsmodellen. „Wir sind zuversichtlich, dass die Verbraucherzentrale gestärkt aus dieser Restrukturierung hervorgehen wird und ihren Auftrag, allen Bürgerinnen und Bürgern im Land Bremen eine anbieterunabhängige Verbraucherberatung anzubieten, auch in Zukunft erfüllen wird“, betont der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Dr. Tim Voss. Vorstand und Verwaltungsrat seien bemüht, individualvertragliche Regelungen zu modifizieren, um so Rechtssicherheit für die Zukunft herstellen zu können. (tk)
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Leserkommentare
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Insolvenz VZ HB
Es ist schon bezeichnend, daß die vermeintlichen Grahlhüter der Wahrheit in Gelddingen und damit auch der Altersvorsorge offensichtlich nicht in der Lage sind, ihre eigenen Angelegenheiten ordnungsgemäß zu regeln. Hier darf die Frage erlaubt sein, von welcher Qualität die Empfehlungen dieser Institution in Sachen Altesvorsorge sind.
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Abschaffen!
Die Verbraucherzentralen sind im Versicherungsbereich sowieso bald überflüssig, wenn der Provisionsdeckel kommt. Dann bricht das "Kostengespenst" weg, mit dem diese selbsternannten "Fachleute" gegen die Versicherungswirtschaft argumentieren....
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