Interview mit GOLD-Gewinner Georg Pamboukis, Geschäftsführer von GPI-Service-Center | bAV-Konzepte GmbH & Co. KG, Nagold, spezialisiert auf betriebliche Vorsorge im Mittelstand
Herr Pamboukis, wie würden Sie Ihr Geschäftsmodell und Ihre Strategie mit wenigen Worten beschreiben?
bAV bedeutet bei uns: beraten, abwickeln und verwalten! Wir schaffen in mehreren Prozessschritten eine völlig neue bAV-, bKV- und BGM-Erlebniswelt für unsere Firmenkunden. Die rechtssichere Gestaltung unserer Vorsorgekonzepte in Verbindung mit einzigartigen Kommunikations- und Implementierungsprozessen (Employer Branding) erzeugt bei unseren Firmenkunden regelmäßig den sogenannten „Haben-wollen-Effekt“. Zu guter Letzt entlasten wir die Personalabteilung durch unser volldigitales Arbeitgeber-Portal um bis zu 90% bei der bAV/bKV-Vertragsverwaltung.
Wie hebt sich Ihr Maklerunternehmen vom Markt ab?
Unser Arbeitgeber-Portal ist nicht mit den üblichen Portallösungen vergleichbar, weil wir alle bAV- und bKV-Verträge (aller Versicherer) in einem Datenraum verwalten können. Sämtliche Geschäftsvorfälle werden digital bereitgestellt. Lästige Versichererkorrespondenz und aufwendiges Dokumentesortieren entfällt dabei vollständig. Außerdem erhalten Arbeitgeberkunden ein umfangreiches Employer-Branding-Paket, z. B. mit Flyern, Homepagetexten, Landingpages und Präsentationen, in ihrem „Look and Feel“. Darüber hinaus sorgen wir in Kooperation mit unseren Partneranwälten für die rechtssichere Gestaltung der betrieblichen Vorsorgekonzepte.
Wie groß ist Ihr Maklerunternehmen personell – unterteilt in Innendienst, Kundenberater etc.?
Derzeit beschäftigen wir 15 Innendienstmitarbeiter, sechs Berater und vier Auszubildende.
Welche Veränderungen und Weiterentwicklungen stehen bei Ihnen 2024 an?
Die Weiterentwicklung des Arbeitgeber-Portals wie z. B. ein firmenindividueller Mitarbeiterbereich zur direkten Infoanforderung, Angebotsberechnung oder Terminbuchung. Außerdem bauen wir gerade in unserer GPI-Academy einen Schulungsbereich für unsere Arbeitgeberkunden auf. Das Ziel ist dabei, schnell wichtige Infos oder auch Checklisten, Formulare und Leitfäden für die HR-Abteilung abrufen zu können.
Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für Makler in den nächsten Jahren?
Tatsächlich sehe ich mehrere Herausforderungen, z. B. die steigenden Anforderungen hinsichtlich Informations-, Aufklärungs- und Dokumentationspflichten. Dann die ungewisse wirtschaftliche Planungssicherheit durch Provisionsverbote bzw. Deckelung. Und nicht zuletzt die Konsolidierung des Makler- und Vermittlermarktes auf größere Vertriebs- und Organisationseinheiten, die insbesondere Einzelmakler und -vermittler und Kleinbetriebe stark trifft. Dies wird zu einem weiteren Makler- und Vermittlerschwund führen, dem sich nur professionell aufgestellte Spezialisten und größere Makler-/Vermittlerbetriebe entziehen können. Allerdings sehe ich auch große Chancen für diejenigen, die sich rechtzeitig auf diese Veränderungen einstellen und die konsequent an der Digitalisierung ihrer Prozesse arbeiten.
Interview mit SILBER-Gewinner Dirk Lauffer, geschäftsführender Gesellschafter der CuP Versicherungsmakler GmbH, Fürth, spezialisiert auf Bildungseinrichtungen
Wie würden Sie Ihr Geschäftsmodell und Ihre Strategie mit wenigen Worten beschreiben?
Unser Geschäftsmodell ist leicht zusammengefasst: Versicherungen für freie Bildungseinrichtungen, individuell und flexibel, denn bei uns wird die Versicherungssumme einfach anhand der Schüleranzahl berechnet. Wir vermitteln unseren Kunden das Thema „Versicherungen“ transparent, ohne mit Fachwörtern um uns zu werfen.
Wie hebt sich Ihr Maklerunternehmen vom Markt ab?
Wir bei CuP gehen gezielt andere Wege als unsere Kollegen, und selbstbewusst wagen wir auch neue Wege. Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter ist uns sehr wichtig, daher legen wir einen großen Wert auf ein gutes Betriebsklima. Durch die Digitalisierung leben wir einen papierlosen Büroalltag und stecken auch mitten in der Automatisierung von Prozessen. Durch unsere genaue Zielgruppenausrichtung ist es für uns einfach, einen genauen Fokus darauf zu setzen.
Wie groß ist Ihr Maklerunternehmen personell – unterteilt in Innendienst, Kundenberater etc.?
Aktuell beschäftigen wir 14 Mitarbeiter. Die Frage nach der Zusammenarbeit zwischen Innen- und Außendienst stellt sich nur bedingt. Gut 80% unserer Beratungen finden online statt, dazu sind bis auf die Mitarbeitenden in der Verwaltung alles „hybride“ Arbeitskräfte. Jeder arbeitet also an den vertrieblichen Zielen mit und wird auch an den vertrieblichen Erfolgen beteiligt.
Welche Veränderungen und Weiterentwicklungen stehen bei Ihnen 2024 an?
Wir haben einige Ziele, die wir verfolgen, und wir sind zuversichtlich, all diese Ziele nächstes Jahr oder im Laufe der Jahre zu erreichen. Wir möchten das Thema Nachhaltigkeit weiter ausbauen und uns damit nicht nur auf Versicherungsangebote oder Anlagekonzepte beschränken. Die Nachfolgeregelung, die wir in diesem Jahr begonnen haben, ist ein wichtiger Schritt, um die Zukunftssicherheit unseres Unternehmens zu gewährleisten. Auch unseren Sachbestand und andere Versicherungsbereiche möchten wir ausbauen, um wiederkehrende Courtagen als Maklerunternehmen zu generieren. An diesem Ziel wurde bereits tatkräftig und erfolgreich gearbeitet, in den letzten drei Jahren ist unser Sachbestand bereits in Summe um 100% gestiegen. Auch das Thema „Automatisierung von internen Prozessen“ möchten wir weiter vorantreiben, damit haben wir bereits dieses Jahr begonnen. Unsere neue Vertriebsabteilung läuft erst seit Kurzem an, trotzdem jagt sie bereits unserem großen Ziel nach: Marktführer werden! Wir möchten stets neue Strategien zur Neukundengewinnung entwickeln und gleichzeitig bestehende Kundenverbindungen stärken und ausbauen. Uns ist und bleibt es sehr wichtig, die Marke CuP weiter zu platzieren und voranzubringen.
Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für Makler in den nächsten Jahren?
Ich denke, dass für Makler die Automatisierung von Prozessen eine der größten Herausforderungen sein wird. Es ist ein komplexer und langwieriger Weg, bis jeder noch so kleine Prozess, beispielsweise eine Adressänderung, automatisiert werden kann. Aber hier kann man sagen, dass sich die Arbeit am Ende ausgezahlt hat. Denn durch diese Automatisierungen können zukünftig wachsende Personalkosten eingedämmt werden und sie ermöglichen unseren Fachkräften mehr Zeit für die Kernprozesse des Unternehmens.
Interview mit BRONZE-Gewinner Ralf Seidenstücker, Vorstand bei der nucleus Finanz- und Versicherungsmakler AG, Köln, spezialisiert auf Zahnärzte und -ärztinnen
Wie würden Sie Ihr Geschäftsmodell und Ihre Strategie mit wenigen Worten beschreiben?
Als Finanz- und Versicherungsmakler sind wir bestrebt, unsere Kunden lebenslang zu beraten. Das bedeutet: von der Beendigung des Studiums bis hin zur Ruhestandsplanung in sämtlichen Bereichen eine kompetente und zuverlässige Dienstleistung anzubieten. Die Beratung beginnt in der Regel mit Versicherungslösungen wie Haftpflicht und Berufsunfähigkeit. Danach folgen Themen wie Existenzgründung, also die Praxisfinanzierung, Baufinanzierung, private Krankenversicherung, Geldanlage, Altersversorgung und Ruhestandsplanung inklusive Praxisabgabe. Auf dieser Klaviatur kennen sich unsere Berater aus.
Wie hebt sich Ihr Maklerunternehmen vom Markt ab?
Wir verfolgen mit der Beratung von Zahnärzten und -ärztinnen eine klare Zielgruppenstrategie. Gemeinsam mit der Bundeszahnärztekammer haben wir mit der Versicherungsstelle für Zahnärzte GmbH ein Gemeinschaftsunternehmen. Unterstützt von unserem Beirat können wir dadurch gezielt Produkte für die Zahnärzteschaft entwickeln. Hier ist insbesondere der Gruppenversicherungsvertrag im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung mit nur drei Gesundheitsfragen bis zu einer Rente in Höhe von 2.500 Euro zu nennen, der ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Darüber hinaus haben wir ein modulares Deckungskonzept für die Zahnarztpraxis entwickelt, das hervorragenden Versicherungsschutz zu besten Prämien beinhaltet. So haben wir Alleinstellungsmerkmale geschaffen, die von unseren Kunden sehr geschätzt werden.
Wie groß ist Ihr Maklerunternehmen personell – unterteilt in Innendienst, Kundenberater etc.?
Mit unseren 22 Außendienstmitarbeitern betreuen wir bundesweit mittlerweile mehr als 10.000 Kunden. Da wir eine Aktiengesellschaft sind, konnten wir auch viele langjährige Mitarbeiter an dem Unternehmen beteiligen. Dadurch haben wir auch eine geringe Fluktuation im Außendienst. Im Innendienst arbeiten sechs Mitarbeiter und in der Geschäftsführung zwei Vorstände.
Welche Veränderungen und Weiterentwicklungen stehen bei Ihnen 2024 an?
Generell planen wir Investitionen in unsere EDV, um die Abläufe zu verschlanken und zu verbessern. Vertrieblich wollen wir weiter personell wachsen und suchen neue Berater insbesondere in Schleswig-Holstein und in Bayern, wo wir auch freie Bestände zu vergeben haben. Des Weiteren wollen wir noch stärker in den neuen Medien von unserer Zielgruppe gefunden werden, obwohl wir hier schon sehr gute Erfolge erzielen.
Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für Makler in den nächsten Jahren?
Es ist sicherlich herausfordernd, neue qualifizierte Berater zu finden, obwohl diese in der Zukunft „blühende Landschaften“ erwarten. Das liegt an der Überalterung der gesamten Branche. Wer den Beruf des Versicherungsmaklers ergreift, wird schon in zehn Jahren viel weniger Konkurrenz haben als heutzutage. Insofern würde ich mich sehr darüber freuen, wenn junge, ehrgeizige Menschen diesen interessanten Job ergreifen.
Lesen Sie auch: Das sind die Versicherungsmakler und -agenturen des Jahres
Weitere Informationen zum Award gibt es auf der Website unternehmerass.de
Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2023 und in unserem ePaper.
Bilder: © Georg Pamboukis, GPI-Service-Center | bAV-Konzepte GmbH & Co. KG, © Dirk Lauffer, CuP Versicherungsmakler GmbH, © Ralf Seidenstücker, nucleus Finanz- und Versicherungsmakler AG
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