Gerade im Anblick des Wirecard-Skandals ist sie wichtiger denn je zuvor geworden: die D&O-Versicherung (Directors & Officers) für Geschäftsführer, leitende Angestellte und Manager. Gleichzeitig haben Versicherer aufgrund von Ereignissen wie bei Wirecard jedoch die Annahmebedingungen verschärft. Das Versicherungsportal transparent-beraten.de hat nun neun verschiedene Anbieter von D&O-Versicherungen unter die Lupe genommen. Die Untersicherung war laut des Versicherungsportals der erste Test überhaupt zur D&O-Versicherung.
Mehrheit der Anbieter schneidet bei Service und Schadenbearbeitung gut ab
Der Testbericht beschränkt sich auf neun Anbieter, die mit Versicherungsmaklern und -maklerinnen zusammenarbeiten und sich auf Unternehmens-D&O-Versicherungen konzentrieren – Tarife zur persönlichen D&O Versicherung wurden nicht berücksichtigt. Analysiert wurden Tarife der Anbieter AIG, Allianz, ERGO, Gothaer, Hiscox, Market, R+V, VOV und Zurich.
Im Hauptfokus des Tests standen Kriterien wie (allgemeiner) Service und Schadenbearbeitung. Beim Service konnten die meisten getesteten Unternehmen mit „gut“ abschneiden, lediglich die Tarife von Markel und der Gothaer wurden respektive mit „befriedigend“ und „ausreichend“ bewertet.
In der Kategorie Schadenbearbeitung erhielten alle Anbieter die Note „gut“. Die VOV bietet dabei die höchste Deckungssumme, mit einer Höchstversicherungssumme ohne Anfragepflicht von 7,5 Mio. Euro, während bei der Allianz die Deckung auf 2 Mio. Euro begrenzt ist. Alle anderen Anbieter liegen bei einer Höchstversicherungssumme ohne Anfragepflicht von 5 Mio. Euro. Eine zweifache Maximierung ist bei etwa der Hälfte der Unternehmen möglich, eine Wiederauffüllung der Versicherungssumme nach einem Schadenfall sogar bei fast allen. Fünf der neun Anbieter gewähren weitere Nachlässe, wie etwa einen Dauernachlass oder einen Kombirabatt.
Versicherbarkeit von Start-ups oft eingeschränkt
Ein weiterer Fokus der Analyse ist die Versicherbarkeit von Start-ups. Hier zeigen sich laut des Versicherungsportals große Unterschiede. Während AIG und Gothaer gar keine Start-ups versichern, haben die meisten Unternehmen, die den Schutz anbieten, gewisse Einschränkungen: einige sichern nur bis zu einer bestimmten Deckungssumme ab, bei anderen ist eine individuelle Anfrage notwendig.
Auch welche und wie viele Risikofragen bei jedem Anbieter gestellt werden haben die Analysten untersucht. Die Fragen werden von den Versicherern genutzt, um das individuelle Risikoprofil eines Unternehmens zu bestimmen und beeinflussen maßgeblich die Versicherungsprämien. Während Anzahl und Formulierungen variieren, werden Informationen zur Börsennotierung, Branchenzugehörigkeit oder internationalen Tochtergesellschaften von fast jedem Anbieter abgefragt.
Individuelle Beratung zur besten Versicherungslösung notwendig
Einen Testsieger hat transparent-beraten.de allerdings nicht gekürt. Dies liege vor allem daran, dass die D&O-Versicherung ein sehr spezifisches und individuelles Produkt sei bei dem sich kein standardisiertes Bewertungssystem anwenden lasse, so die Analysten. Stattdessen sollten Unternehmen hier auf individuelle Beratung setzten und auch bei mehreren Versicherern anfragen, um die besten Versicherungskonditionen zu erhalten. (js)
Mehr Informationen zu dem Test können hier eingesehen werden.
Bild: © Dilok – stock.adobe.com
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