AssCompact suche
Home
Assekuranz
1. Januar 2010
Schadensbilanz 2012 – Zahl der Wildunfälle erreicht Höchststand

Schadensbilanz 2012 – Zahl der Wildunfälle erreicht Höchststand

Die deutschen Kraftfahrtversicherer registrierten 2012 so viele Wildunfälle wie noch nie. Sie stiegen sprunghaft um 10% auf 258.000. Für Zusammenstöße mit Rehen, Wildschweinen und anderem Wild zahlten die Versicherer 583 Mio. Euro an ihre Kunden – auch das ist ein neuer Rekord. Diese Zahlen liefert eine aktuelle Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Angeführt wird die Schadensbilanz für Pkws allerdings mit weitem Abstand von Glasbruchschäden. Die Kraftfahrtversicherer zahlten letztes Jahr gut 1,1 Mrd. Euro für diese Schäden. Schäden durch Wildunfälle rangieren auf Platz zwei, dicht gefolgt von Schäden durch Marderbisse und Unwetter. Das Schadensvolumen für Sturm- und Hagelschäden fällt um 265 Mio. Euro geringer aus als im Jahr zuvor. 2012 gab es nur wenige Naturereignisse. Auf Platz fünf landen Diebstähle von beispielsweise Radios und Navigationsgeräten.

Tipp für unterwegs: Riskante Ausweichmanöver vermeiden

Jeden Tag passieren mehr als 700 Wildunfälle auf deutschen Straßen, obwohl Verkehrsschilder an bekannten Gefahrenstellen vor Wildwechsel warnen. „Autofahrer sollten ihre Fahrweise der Situation anpassen“, sagt Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung im GDV. Vor allem in der Dämmerung gilt es, am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern die Geschwindigkeit zu verringern und vorausschauend zu fahren. „Im Ernstfall sollte man riskante Ausweichmanöver vermeiden“, rät Gause. Der Zusammenprall mit einem anderen Auto oder einem Baum hat meist größere Ausmaße als die Kollision mit einem Tier.

Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild – wie Rehe und Wildschweine – verursacht werden, zahlt die Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz sogar auf alle Wirbeltiere ausgeweitet. „Bei einem Unfall sind Fotos vom Unfallort, dem Tier und dem Fahrzeug hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung“, erläutert Gause. Das verletzte oder tote Tier sollte man wegen möglicher Tollwutgefahr nicht anfassen. Das ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters.