Im ersten Halbjahr 2014 wurden über den Zweitmarkt der Fondsbörse Deutschland Anteile geschlossenener Fonds mit einem nominalen Handelsvolumen von rund 74,2 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es noch 90,8 Mio. Euro. Sondereffekte sorgten maßgeblich für die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringeren Volumina. Im zweiten Quartal 2013 waren verstärkt Zweitmarktfonds als Käufer aktiv, bevor diese bedingt durch die Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches Ende Juli 2013 ihre Investitionstätigkeiten bis auf weiteres einstellen mussten.
Teilweise Rekordkurse bei Immobilienfonds
Der über alle Transaktionen und alle Segmenten hinweg erzielte mittlere Kurs lag mit 48,2% des Nominalwertes leicht über Vorjahresniveau von 47,3%. „Bei der Bewertung der Fonds ist zu berücksichtigen, was die Fonds bereits an den Verkäufer ausgeschüttet haben und voraussichtlich noch an den Käufer ausschütten werden“, erläutert Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG. Insbesondere im Mai und Juni 2014 wurden höhere Durchschnittskurse verzeichnet. Dazu haben vor allem die Rekordkurse einzelner Immobilienfonds beigetragen. Im Juni 2014 wechselten etwa Anteile des DWS Deutsche Grundbesitz-Anlagefonds 6 Olympia-Einkaufszentrum München zu einem Kurs von 812,5% auf den Nominalwert den Eigentümer. „ Solche Kurse zeigen, dass man geschlossene Fonds nicht über einen Kamm scheren kann“, betont Gadeberg. „Es gibt viel Schatten, aber auch Highlights wie diese.“
Höhere Kurse bei Immobilienfonds
Den größten Anteil der an der Fondsbörse Deutschland gehandelten Anteile stellten erneut Immobilienfonds mit einem nominellen Handelsvolumen von etwa 48,1 Mio. Euro und 1291 Transaktionen. Der durchschnittliche Kurs im ersten Halbjahr lag mit 53,9% deutlich über dem Vorjahresniveau von 42,0%. Schiffsfonds wurden dagegen von Januar bis Juni 2014 nur 335 Mal gehandelt. Im ersten Halbjahr 2013 waren es noch 585 Transaktionen mit einem Nominalvolumen von rund 20,3 Mio. Euro. Das Handelsvolumen ging zeitgleich auf 12,2 Mio. Euro zurück. „Bei den Schiffsfonds machte sich der Wegfall der Zeitmarktfonds als Investoren am stärksten bemerkbar“, stellt Gadeberg fest. „Es wird zunehmend schwieriger, Anteile an Schiffsfonds zu vermitteln.“ Die Kurse bewegen sich in diesem Segment seit Jahresbeginn seitwärts und schwanken um einen mittleren Kurs von 24,7%.
Sonstige Fonds häufiger gehandelt als Schiffsfonds
In den ersten sechs Monaten 2014 wurden erstmals mehr Transaktionen mit Anteilen von sonstigen Fonds durchgeführt als mit Anteilen von Schiffsfonds. Insgesamt wurden in den sonstigen Anlageklassen 547 Transaktionen mit einem nominalen Handelsvolumen von 13,9 Mio. Euro verzeichnet (H1/2013: 586; 14,7 Mio. Euro). Die Kurse notierten hier auf einem stabilen Niveau von durchschnittlich rund 49,4 Prozent (H1/2013: 51,8 Prozent). (mh)
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