Sie betreiben einen Vergleichsrechner, haben aber vor Kurzem auch eigene Versicherungspakete entwickelt. Worauf haben Sie dabei Wert gelegt?
Der Entschluss entstand, da einige Leistungen nachgefragt waren, es aber kein Angebot gab. Vor einigen Jahren war es beispielsweise noch schwierig, einen Carbonrahmen zu versichern, inzwischen ist es in fast jedem Basisschutz enthalten. Das ist nur eines von sehr vielen Beispielen. Die Versicherer befanden sich im Fahrradbereich in einem noch neuen Segment und sind deswegen meist vorsichtiger vorgegangen. Das ist durchaus nachvollziehbar, aber irgendwann kann man anhand von Schadenstatistiken erkennen, dass es zum Teil grundlose Sorgen sind, und dann sollte man es ändern. Die Einsicht kam bei einigen Versicherern aber durchaus zu spät, sodass wir mit unserem Deckungskonzept in den Markt gegangen sind und diese „grundlosen Sorgen“, die den Kunden schlechterstellen, beseitigt haben und die Nachfrage gestillt haben.
Einige Versicherer sind gefolgt, sodass es jetzt insgesamt ein hohes Leistungsniveau gibt. Wäre der Preiskampf zwischen den Versicherern nicht, würde ich sagen, dass sich das Fahrradprodukt sehr gesund entwickelt hat, sowohl für den Kunden als auch für den Versicherer.
Wo sind dann noch klassische Fallstricke bei Fahrrädern oder auch bei E-Bikes?
Tatsächlich sind die Fallstricke im Premiumbereich mit der Zeit immer weniger geworden, ich würde sagen, dass fehlende Unterlagen noch das größte Problem sind. Wenn ich mir den Basisschutz anschaue, stolpert der Kunde ab und zu noch über Anschließpflichten, bei einigen Versicherern sogar über Zeit- statt Neuwertentschädigungen. Aber diese „schlechten Leistungen“ werden immer seltener, wir haben in unserem Bereich meiner Meinung nach ein sehr hohes Leistungsniveau, was auch der Grund ist, weswegen ich mit meinem Leistungsvergleich immer mehr Details vergleiche. Denn wenn jeder eine 1,0-Bewertung hat, ist ein Vergleich unnütz und langweilig. Also mussten wir noch tiefer in die Bedingungswerke einsteigen und dort entscheidende Punkte miteinander vergleichen.
Fahrradkonzepte gibt es schon länger, aber das Angebot hat stetig zugenommen. Wie sieht denn der Markt aktuell aus?
Definitiv, immer mehr Versicherer, vor allem digital aufgestellte und InsurTechs, stürzen sich auf den Bereich. Die Fahrradversicherung entwickelt sich langsam zum „Einstiegsprodukt“, um den Kunden in die App zu bekommen und die Marke bekannter zu machen.
Seite 1 Preiskampf in der Fahrradversicherung
Seite 2 Sie betreiben einen Vergleichsrechner, haben aber vor Kurzem auch eigene Versicherungspakete entwickelt. Worauf haben Sie dabei Wert gelegt?
Seite 3 Sie arbeiten mit Händlern und Werkstätten zusammen. Ausgezeichnet wurden Sie aber auch für Ihr Online-Marketing. Wie kommen Sie zu Ihren Kunden?
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können