Es geht um Milliarden: Der Betrugsfall der Containerfirma P&R zählt zu den größten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Seitdem die Firma im März 2018 Insolvenz anmeldete, kämpfen Gläubiger um ihr Geld. Anfang Mai 2019 legten die Insolvenzverwalter ihnen einen Vergleichsvorschlag vor (AssCompact berichtete). Dieser wurde nun von der großen Mehrheit der Gläubiger angenommen, wobei noch Unterzeichner hinzukommen können. Laut der Kanzlei des Insolvenzverwalters Michael Jaffés erklärt, es hätten 95% der Geschädigten zugestimmt.
Erste Ausschüttungen an Anleger für 2020 erwartet
Die Annahme des Vergleichs erhöht die Chancen, dass Anleger bereits im Jahr 2020 erste Abschlagszahlungen erhalten. Der Vorschlag sieht vor, dass die Forderungen der Gläubiger nach einem einheitlichen Modell berücksichtigt werden. Eine endgültige Entscheidung wird für Herbst 2019 erwartet. Die Höhe der Ausschüttungen steht aber noch nicht fest.
Viele Container existierten nicht
Nach dem derzeitigen Stand des Verfahrens existierten zwei Drittel der angeblich vermieteten 1,6 Millionen Container überhaupt nicht. Der Schaden der 54.000 wird auf 2,5 bis drei Milliarden Euro geschätzt. (tos)
P&R: Insolvenzverwalter sichert 110 Mio. Euro für Anleger und will Vergleich
P&R-Pleite: Vermittler zu Schadensersatz gegenüber Anlegern verurteilt
Expertentalk: Die Lehren aus dem P+R Skandal
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können