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14. Dezember 2023
Oberösterreichische: Makler, die sich spezialisieren, sind im Vorteil
Oberösterreichische: Makler, die sich spezialisieren, sind im Vorteil

Oberösterreichische: Makler, die sich spezialisieren, sind im Vorteil

Die Oberösterreichische Versicherung will in Deutschland ihre Position als Nischenanbieter stärken. Wo Paul Ristock, Niederlassungsleiter Deutschland der Oberösterreichischen, die Trends in diesen Märkten sieht und wie Makler sie für sich nutzen können, darüber hat er mit AssCompact gesprochen.

Herr Ristock, die Oberösterreichische Versicherung in Deutschland konzentriert sich vor allem auf Nischenprodukte wie Dauercamper, Kleingärten und Tiny Houses. Warum haben Sie sich für diesen Ansatz entschieden?

In Deutschland sind wir ein mittelständischer Versicherer, der seit dem Jahr 2000 als Risikoträger des Assekuradeurs „dieHanauer24“ fungierte. Damals starteten wir als Pionier mit der Photovoltaikversicherung, mit der wir heute noch als Spezialist bekannt sind. Als ich die deutsche Niederlassung zum Januar 2022 übernahm, wollten wir die Strategie als Nischenanbieter weiter stärken. Daher haben wir uns zusätzlich auf die Trendmärkte Dauercamper, Wochenendhaus und Tiny Houses spezialisiert, diese erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Zudem bieten wir hier ein unvergleichliches Produktkonzept an, das durch unsere langjährige Erfahrung auch in der Schadenbearbeitung, u. a. mit Hilfe unseres Netzwerks, nicht so leicht zu kopieren ist. Die Gründe für diese Entscheidung sind einfach – Individualisierung vor Standardisierung. Soll heißen, dass individuell passende Angebote für definierte Zielgruppen immer die Nase vorn haben werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich die Branche dahingehend weiterentwickeln wird.

Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie im Moment in diesen Märkten?

In der Photovoltaik-Branche stehen eindeutig ökologische Nachhaltigkeit, der Drang nach Unabhängigkeit in der Energiegewinnung und die Wirtschaftlichkeit im Fokus und beflügeln den Markt zunehmend. Der Bund und die Länder stellen eine Vielzahl an Förderungen bereit, hier seien nur einige genannt: Vergünstigte Darlehen, eine fixe Einspeisevergütung, Investitionszuschüsse und die Mehrwertsteuerbefreiung. Auch die technologische Entwicklung ist interessant, so erhalten wir vermehrt Anfragen von PV-Anlagenherstellern die die einfallreichsten Konstruktionen auf den Markt bringen, die den Naturgefahren stärker trotzen und effizient in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. Wir beschäftigen uns also zunehmend mit der Versicherung von neuen Technologien in dem Bereich.

Die Trends Dauercamping, Tiny Houses, Kleingartenvereine und Wochenendhäuser haben alle starke Gemeinsamkeiten. Das sind Ressourcenschonung durch umweltfreundliche und nachhaltige Wohnformen. Geringerer Rohstoff- und Energieverbrauch für einen reduzierten ökologischen Fußabdruck. Kosteneffizienz, geringere Wohnkosten, ein minimalistischer Lebensstil, aber auch Platzmangel in Ballungsräumen und Flexibilität sind Gründe für diese Lebens- und Urlaubstrends. Die jüngsten Krisen und die starke Inflation sind ein zusätzlicher Booster.

Wie reagiert die Oberösterreichische auf diese Entwicklungen?

Wir werden unser Angebot in diesen Märkten konsequent ausbauen und planen, weitere Nischen zu erschließen. Bald bieten wir einen Onlineabschluss für unsere Vertriebspartner in Deutschland an, um die Antragsstellung und die Kundenakquise zu vereinfachen. Wir arbeiten an Produkterweiterungen und Inflationsschutz im bestehen Produktportfolio, so sind wir nach meiner Kenntnis derzeit der erste Versicherer in Deutschland der eine Indexierung in seiner selbstständigen Photovoltaikversicherung anbietet.

In welchen von den von Ihnen betreuten Nischenmärkten sehen Sie aktuell die größten Potenziale für Makler? Wo gab es in den letzten Jahren das meiste Wachstum?

In allen unseren Nischenmärkten sind große Absatzpotenziale für unsere Vertriebspartner, die unabhängigen Versicherungsmakler, geboten. Diejenigen Makler, die sich spezialisieren und Kooperationen mit Dienstleistern eingehen, werden automatisch davon profitieren und können so ein Gegengewicht zu den großen Playern in der Assekuranz bilden, indem sie die Zielgruppen dieser Nischen individuell beraten. „Individualisierung vor Standardisierung“ – damit wird man immer Potenziale heben können.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in diesen Märkten und was für eine Rolle spielt das in Ihrem Unternehmen?

Eine immer größere, daher ist unser Produktangebot kein Zufall. Unsere Nischenprodukte sind auf ökologisch nachhaltige Märkte ausgerichtet. Zurzeit überlegen wir, Kooperationen mit Institutionen einzugehen, die sich mit Umweltprojekten beschäftigen und konkreten Klimaschutz betreiben.

Was zeichnet die Oberösterreichische noch aus?

Wir sind ein Versicherer, der seinen Vertriebspartnern auf Augenhöhe begegnet, das ist uns im Umgang ganz wichtig. Mit uns kann man reden und zwar persönlich, Sie werden sich bei uns mit keinem Sprachmenü herumärgern müssen. Unsere Wurzeln reichen auf 1811 zurück und diese Beständigkeit und Zuverlässigkeit leben wir heute noch über eine typische österreichische Handschlagmentalität. Des Weiteren haben wir keine Rückstände, wir arbeiten unsere Geschäftsvorfälle und Schäden zum größten Teil taggleich ab. Das ist mittlerweile in Deutschland ein Qualitätsmerkmal, das unsere Vertriebspartner zu schätzen wissen.

Bild: © Oberösterreichische Versicherung

 
Ein Interview mit
Paul Ristock