Scope hat die Neuauflagen von Fonds in unterschiedlichen Kategorien analysiert. Das Ergebnis ist, dass vor allem in Bereichen, die als konservativ und wenig volatil gelten, zahlreiche neue Fonds emittiert wurden.
Zwischen dem 31.01.2011 und dem 31.01. dieses Jahres wurden insgesamt 569 Investmentfonds neu aufgelegt. Gegenstand der Auswertung sind alle in Deutschland zugelassenen Fonds (nur Hauptanteilsklassen).
Besonders deutliche Zuwächse verzeichnete dabei die Kategorie „Branchen: Konsumgüter und -dienstleistungen“. Im Betrachtungszeitraum kamen insgesamt 19 neue Fonds an den Markt. Das entspricht einem Zuwachs von rund 25%. Die Beliebtheit dieser Kategorie lässt sich vor allem damit erklären, dass die Nachfrage nach Konsumgüter und Dienstleistungen vergleichsweise schwankungsarm ist. Unternehmen, die in diesem Bereich aktiv sind, können daher häufig auch in wirtschaftlichen Abschwung-Phasen solide Ergebnisse erzielen.
Eine weitere Kategorie mit zahlreichen Neuauflagen sind Fonds, die in den Infrastrukturbereich investieren. Im Betrachtungszeitraum wurden insgesamt zehn neue Fonds emittiert. Das entspricht – ohne Berücksichtigung von Fondsauflösungen – einem Zuwachs von 30%. Der Infrastruktursektor profitiert nach wie vor stark von den weltweiten staatlichen Investitionsprogrammen, die im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise aufgelegt wurden. Außerdem ist der Infrastrukturbereich vergleichsweise wenig volatil.
Nur wenige neue Fonds wurden hingegen in der Kategorie Aktien Europa Standardwerte aufgelegt. Es kamen im Betrachtungszeitraum nur fünf neue Fonds auf den Markt – im Vergleich zum Fondsbestand ist das ein Plus von weniger als 3%. Es verwundert in Anbetracht der stark ausgeprägten Risikoabneigung zahlreicher Anleger wenig, dass in der aktuellen Marktsituation, die von hoher Volatilität geprägt ist und kaum klare Trends aufweist, solche Produkte kaum neu aufgelegt werden.
Ebenfalls kaum Zuwächse verzeichnet die Fondskategorie „Staatsanleihen EUR“. Es wurde nur ein neuer Fonds aufgelegt. In Relation zum Fondsbestand ein Zuwachs von weniger als 1%. Die Staatsschuldenkrise in Europa und der schwächelnde Eurokurs haben nach Ansicht von Scope die Attraktivität dieses Segments massiv reduziert. Hinzu kommt, dass Anleger für Anleihen von den verbleibenden bonitätsstarken Euro-Staaten historisch niedrige Renditen erhalten.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können